Ernährung im Blick Kartoffel Herkunft: Wo wuchs der erste Erdapfel?

Kartoffeln sind ein Grundnahrungsmittel, aber die Herkunft der Knollen wirft Fragen auf. Wir kennen die Fakten und wissen, wo die ersten Kartoffeln wuchsen.
Kein Essen ohne Kartoffel. Jeder Deutsche futtert im Durchschnitt 54 Kilogramm jährlich. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, woher Kartoffeln eigentlich stammen? Wir verraten Ihnen im Folgenden, wo die ersten Knollen wuchsen und wie sie den Weg nach Europa fanden.
Kartoffel Herkunft: So alt sind Erdäpfel wirklich
Die ersten Knollen wurden in den Anden Perus gefunden. Dort wurden sie schon 7.000 Jahre vor Christus angebaut. Die Inkas gaben ihnen den Namen "Papas", was für "Knollen" steht. Kartoffeln wuchsen bis in 4.000 Meter Höhe, wo kein Maisanbau mehr möglich war. Mit der heutigen Kartoffel hatten die antiken Mini-Knollen noch wenig gemein. Hätte man damals Pommes Frites daraus zubereiten wollen, wären diese über die Größe eines Streichholzes nicht hinausgekommen.
In Europa wurde die Kartoffel vergleichsweise spät eingeführt. Sie gelangte erst um 1700 über England und Spanien in unseren Raum. Während die Menschen in Europa zunächst nur die Blüte sahen und die Knollen als Zierpflanze verkannten, wussten die Seefahrer sehr wohl, dass sie ein nahrhaftes und gut lagerfähiges Nahrungsmittel an Bord hatten.
Die Kartoffel in Deutschland: Wie alles begann
Anfänglich hätte wohl niemand geglaubt, dass Kartoffeln in Deutschland zum Grundnahrungsmittel werden. Die Bevölkerung begegnete den Erdäpfeln zunächst mit großer Skepsis. Die Menschen verstanden sich nicht auf die Zubereitung und probierten Kartoffeln roh und unreif.
Friedrich II. von Preußen kann als Vorreiter der Kartoffel in Deutschland angesehen werden. Der Monarch erkannte die Bedeutung des Nahrungsmittels und griff in die Trickkiste: Er ließ 1740 von Soldaten bewachte Kartoffelfelder anlegen. Die Bauern wurden dadurch motiviert, heimlich Knollen zu entwenden und den Anbau selbst zu versuchen. Dies bewahrte die Bevölkerung letztlich vor der großen Hungersnot nach dem Siebenjährigen Krieg.
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Die Kartoffel heute: weltweiter Siegeszug
Heute kennt wohl jeder die Bedeutung der Kartoffel. In etwa 130 Ländern der Erde werden die Erdknollen gezielt angebaut. Mittlerweile sind 5.000 kultivierte Sorten bekannt. Allein in den Tropen, wo es einfach zu feucht ist, werden Kartoffeln nicht gezüchtet. Selbst in China essen die Menschen mehr Kartoffeln als Reis. Hinter Weizen und Reis belegen die Kollen Platz 3 der meist produzierten Lebensmittel weltweit.
- bmel-statstik.de: "Versorgungsbilanzen Kartoffeln"
- mpg.de: "Kartoffel-Ursprung"