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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kaffeesatz Wie werden Hortensien wieder blau?
Hobbygärtner kennen viele Tricks. So hört man von Geheimrezepten wie Kaffeesatz gegen verblasste Hortensien und Dünger aus Eierschalen.
Knoblauch soll vor Blattläusen schützen und Fleischsud ein optimaler Dünger sein. Was ist dran an den vermeintlichen Wundermitteln? Ist alles nur Hokuspokus oder ersetzt der eine oder anderen Tipp die chemische Keule? Wir haben bei einem Experten nachgefragt. Sieben überraschende Pflanzen-Tricks.
Alaun macht Hortensien blau
Jeder Hobbygärtner kennt das Phänomen: Am Anfang strahlen die Hortensien in sattem Blau - doch nach und nach verblasst die Farbe und wechselt sogar ins Rosa. Immer wieder hört man, dass Kaffeesatz die Blüten wieder blau färbt. "Völliger Quatsch", sagt Thomas Wagner vom Bundesverband deutscher Gartenfreunde e.V. in Berlin. "Was hilft, ist Alaun, Aluminium-Kalium-Sulfat, das günstig in jeder Apotheke erhältlich ist." Der regelmäßige Zusatz von Alaun im Gießwasser bewirkt, dass die Blaufärbung noch über mehrere Jahre anhält. Drei bis fünf Gramm Alaun (circa ein Teelöffel) sollten dabei pro Liter Gießwasser zugeführt werden. Blau färben lassen sich auch die rosa blühenden Sorten. Ebenfalls sehr attraktiv: Bei unregelmäßigem Alaunzusatz erhält man rosafarbene und blaue Blüten gleichzeitig in verschiedenen Schattierungen.
Düngen mit Eierschalen und Kaffeesatz
Es gibt viele, gut gemeinte Ratschläge, durch natürlichen Dünger die Bodenstruktur zu verbessern. Dazu gehören auch Eierschalen und Kaffeesatz. Garten-Experte Wagner sieht in beiden Methoden Vorteile: "Mit fein zermahlenen Eierschalen, die reichlich Kalzium enthalten, erhält der Boden wichtige Mineralstoffe." Kaffeesatz sollte ohnehin auf dem Komposthaufen landen. "Auch wenn man keine Wunderwirkung erwarten darf, ist Kaffee als Dünger effektiv und verbessert die Bodenstruktur", so der Experte. Über die vermeintliche Dünge-Wirkung von Fleischsud sagt Wagner: "Das klingt ein wenig nach Hokuspokus". Zudem sei es aus hygienischen Gründen nicht ratsam, dem Boden organische Stoffe zuzusetzen. das führe nur zur Fäulnis.
Brauchen Topfpflanzen Windeln?
Ein beliebter Trick, um Topfpflanzen während des Urlaubs vor dem Austrocknen zu retten, besteht darin, feuchte Schwämme oder nasse Windeln zwischen Topfboden und Erde zu legen. Wagner hält davon jedoch gar nichts: "Das führt nur zu Schimmel und Fäulnis". Besser seien Pflanzenmatten, die in allen großen Gartencentern erhältlich sind. Sie seien ideale Feuchtigkeitsspender und verhinderten, dass sich Staunässe bildet. Eine weitere Alternative besteht darin, eine Kiste mit Erde oder Torf füllen, eine Kokosfasermatte darin zu versenken, und die Pflanzen hineinzusetzen.
Blattläuse natürlich austricksen
Blattläuse auf Salat und Blumen sind eine lästige Nebenerscheinung des Sommers. Doch macht es Sinn, neben und zwischen die Beete Knoblauch zu setzen, um die Schädlinge zu vertreiben? "Es funktioniert", bestätigt Wagner. Noch wirksamer jedoch sei es, einen Mulch aus Rasenschnitt aufs Beet zu streuen, insbesondere, um grünen Blattsalat zu schützen. Die Läuse orientieren sich nämlich stark an der grünen Farbe. Der Rasenschnitt lenkt sie sozusagen von ihrem Ziel ab und der Salat bleibt verschont.
Mit Vaseline Ameisen verscheuchen
Ameisen in Topf- und Kübelpflanzen sind vor allem in der warmen Jahreszeit eine echte Plage. Trotzdem sollte man den nützlichen Tierchen nicht gleich mit der chemischen Keule zu vertreiben. Es reicht schon, die Töpfe mit Vaseline einzureiben. Dann rutschen die Ameisen nämlich ab und ändern ihre Lauf-Route. "Der Trick funktioniert auch mit Paraffin und öligen Flüssigkeiten", weiß Garten-Experte Wagner.