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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Obst Äpfel lagern: Gehen die Vitamine verloren?
Wenn Sie in Ihrem Keller über den Winter Äpfel lagern, schmecken diese im Frühjahr meist fade und haben eine mehlige Konsistenz. Kein Wunder: Im heimischen Lager ist die Luft meist zu warm und zu trocken. Kühlhäuser hingegen bieten genau die richtigen Bedingungen zum Lagern von Äpfeln. Doch auch hier büßen die Früchte an Qualität ein – das betrifft vor allem den Gehalt an Vitaminen.
Wie Experten Äpfel lagern
Dass die im Herbst geernteten Äpfel, die im Handel angeboten werden, auch im Frühling noch gut schmecken, liegt daran, dass sie den Winter in Kühlhäusern verbringen: bei Temperaturen von ein bis vier Grad, einer Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent und einem sehr geringen Anteil von Sauerstoff in der Luft. Dadurch werden Oxidations- und Stoffwechselprozesse, die zum Verderben der Äpfel führen würden, verlangsamt oder gestoppt.
Wenn Spezialisten Äpfel lagern, nutzen Sie außerdem weitere Methoden, um sie zu konservieren. Den natürlichen Reifeprozess der Äpfel können Fachleute zum Beispiel unterbinden, indem sie die Früchte mit 1-Methylcyclopropen (1-MCP) begasen, so berichtet unter anderem die "Zeit" in einem Artikel zum Thema. Dieser chemische Stoff blockiert die Rezeptoren des Reifungshormons Ethylen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung sowie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stufen dieses Gas als gesundheitlich unbedenklich ein.
Vitamine sind empfindlich
Doch auch wenn die Äpfel durch diese Tricks auch nach vielen Monaten noch erntefrisch aussehen und schmecken, haben sie sich verändert. Der Gehalt an Vitaminen ist nicht mehr der gleiche. Besonders empfindlich ist das Vitamin C. Nach einem halben Jahr hat es sich um die Hälfte reduziert – trotz ausgefeilter Konservierungsmaßnahmen.
Dennoch schneiden die Kühlhausäpfel im Vergleich zu den im Keller gelagerten Früchten in Tests besser ab: Bei Letzteren bleiben aufgrund der höheren Temperaturen nämlich nur 20 Prozent des Vitamin C's übrig, wie die ARD zum Thema berichtet. Zudem enthalten die Äpfel aus dem Speziallager mehr sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Polyphenole, die als gesundheitsfördernd gelten.