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Baum des Jahres 2020: Für kleine Gärten ist die Kugelrobinie besser


Baum des Jahres
Für kleine Gärten ist die Kugelrobinie besser

Die Robinie kann ein schöner Hausbaum sein: Groß genug wird sie, fügt sich gut ins Gartenbild ein und wirft einen besonderen Schatten. Doch die Baumart macht auch viel Arbeit.

Aktualisiert am 28.05.2020|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa
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Die Robinie wurde von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Baum des Jahres 2020 gewählt. Sie ist eine Schönheit. Reizvoll ist der Kontrast aus einem groben Stamm und einer hellen luftigen Krone mit zart gefiederten Blättern.

Im Frühjahr bildet die Robinie weiße Blütenstände, die traubenartig von der Krone herabhängen.Vergrößern des Bildes
Im Frühjahr bildet die Robinie weiße Blütenstände, die traubenartig von der Krone herabhängen. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Im Frühjahr bildet der Baum weiße Blütenstände, die traubenartig von der Krone herabhängen. Im Winter hängen dann dort schwarz-braune Hülsenfrüchte.

Ein besonderer Schatten

Und: "Die gefiederten Blätter werfen einen tollen durchlässigen Schatten, der nicht so dunkel und ganz anders ist als bei anderen Laubbäumen", sagt Christoph Dirksen vom Bund Deutscher Baumschulen.

Trotzdem sticht die Schönheit nicht jedem gleich ins Auge. "Es ist eine relativ unscheinbare Pflanze", findet der Baumschuler. Und auch das kann ein Plus des Baumes im Garten sein – er ist da, er ist schön, aber er zieht eben nicht alle Aufmerksamkeit auf sich.

Baum des Jahres: Die Robinie ist klimatisch wertvoll

Die Dr. Silvius Wodarz Stiftung wählte die Robinie nicht nur wegen ihres angenehmen Äußeren zum Baum des Jahres, sondern wesentlich wegen ihrer Eigenschaften. Einige davon sind in Zeiten der Klimakrise besonders wertvoll.

Sie widersteht Hitze und Trockenheit, toleriert selbst aggressive Streusalzreste an Straßen- und Autobahnrändern. Und ihre Blüten gelten als wahre Bienenweiden, reichlich gefüllt mit Nektar. Das macht die Robinie auch für Privatgärtner interessant.

Obwohl sie optisch reizvoll und anspruchslos ist, setzte sie sich nicht massenhaft durch. Ihr Anteil in deutschen Wäldern beträgt 0,1 Prozent, informiert die Dr. Silvius Wodarz Stiftung. Dabei besitzt sie durchaus Potenzial, sich rasch und weit auszubreiten.

Robinie bereitet Naturschützern Sorgen

Denn wenn sich diese Baumart erst einmal irgendwo ansiedelt, ist sie kaum wieder wegzubekommen. Die Robinie gehört zu den invasiven Baumarten, und damit macht sie sich – trotz ihrer positiven Eigenschaften – nicht nur Freunde. "Sie ist sehr gut an stickstoffarme Böden angepasst, da sich an ihren Wurzeln Stickstoff anreichert", erklärt Simon Heitzler vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). "Allerdings stellt sie damit eine potenzielle Gefahr für stickstoffarme Naturräume wie Sand-Magerrasen dar. Arten, die auf nährstoffarme und trockene Böden spezialisiert sind, haben neben der Robinie schlechte Karten. Sie werden von ihr verdrängt."

Kugelrobinie für Privatgärten empfohlen

Auch im privaten Garten ist die Robinie oft problematisch – aus anderen Gründen. "Zum einen werden die Bäume recht groß, zu groß für die meisten Hausgärten", sagt Dirksen. Zum anderen macht die Pflege viel Arbeit. "Es ist schwer, den Baum zu beherrschen. Man muss ihn beobachten und aufpassen, dass er sich nicht permanent neu aussäht."

Sein Rat an Hobbygärtner: Sämlinge, die man nicht haben möchte, entfernen – und zwar früh. Ein Sämling bildet vom ersten bis zum dritten Lebensjahr schon Wurzeln bis zu drei Metern Länge.

Auch der Baum selbst braucht viel Aufmerksamkeit, denn er muss regelmäßig stark zurückgeschnitten werden. "Werden die Pflanzen nicht gut kultiviert, bilden sich lediglich Peitschentriebe, und das Holz ist wind- und bruchanfällig", erklärt Dirksen.

Er rät für kleinere Gärten zur Kugelrobinie (Robinia pseudoacacia 'Umbraculifera'). Sie ist wesentlich kleiner als die herkömmliche Robinie und bildet ohne Schnitt eine rundliche Baumkrone aus. Und sie ist pflegeleichter. "Die Kugelrobinie muss nur alle zwei bis drei Jahre zurückgeschnitten werden, das ist auch in privaten Gärten durchaus machbar."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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