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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beständig und pflegeleicht Funkie: Diese Pflanze wächst auch in dunklen Gartenecken
Ärgern Sie sich auch über dunkle Ecken und verschattete Plätze in Ihrem Garten? Wir verraten, welche Pflanze auch ohne viel Licht ganz prächtig gedeiht – und was Sie bei der Pflege beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Standort: Schattig und feucht
- Sorten: Über 8.000 verschiedene Arten
- Pflege: Ausreichend Feuchtigkeit
- Pflanzung: Nach den Eisheiligen
- Verwendung: Andere Beetpartner
- Topfpflanze: Gießen und Düngen
- Vermehren: Teilung im Frühjahr oder Herbst
- Schneiden: Verwelkte Blütenstände
- Schädlinge und Krankheiten
- Überwintern: Topf und Freibeet
- Sind Funkien giftig?
- Pflanzen-Steckbrief
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Jeder Garten hat eine Ecke, in die kein direktes Sonnenlicht dringt und die immer etwas feucht bleibt. Hier gedeihen viele Pflanzen nicht – einige wenige Blumen lieben aber diese Nischen. Eine davon ist die langsam wachsende Funkie (Hosta), auch Herzblattlilie genannt, die vorwiegend aus schattigen Wäldern Asiens stammt.
Und wie der Name schon erahnen lässt: Während bei den meisten Pflanzen das Hauptaugenmerk auf den Blüten liegt, hat es die Funkie geschafft, mit ihren Blättern die Herzen von Gärtnern zu gewinnen. Hinzu kommt, dass die winterharte Blattschmuckstaude pflegeleicht ist und über viele Jahre im Garten gedeiht.
Standort: Schattig und feucht
Der Boden sollte grundsätzlich nährstoffreich sein und gut Feuchtigkeit halten, zugleich aber Wasser nicht aufstauen. Kurzum: Ein Lehmboden ist besser als sandige Erde.
Als klassische Pflanze für den lichten Schatten fühlt sich die Herzblattlilie an Nord- und Ostlagen von Gebäuden oder im Schatten großer Gehölze wohl. Es empfiehlt sich, die Staude nicht in den Traufbereich von Bäumen zu setzen. Das ist die Fläche unter dem äußeren Kronenbereich. Hier leiden die Blätter der Funkie.
Wenn der Boden feucht genug ist, sind auch sonnigere Plätze möglich. Daneben kommen manche Funkiensorten besser als andere mit der Sonne klar. Das erkennt man an der Blattfarbe. So sind beispielsweise blaulaubige Funkien wie Hosta sieboldiana 'Elegans' für sonnigere Plätze geeignet.
Unser Tipp
Funkien wachsen sogar in schwierigen Böden, wie unter einem Walnussbaum. Der Grund: Dessen nur langsam verrottendes Laub enthält sehr viel Gerbsäure. Die mögen die meisten Pflanzen nicht – der Funkie macht das aber nichts aus.
Die Funkie ist sogar für das direkte Umfeld eines Baumstammes geeignet. Der Vorteil: An diesen Stellen haben die Bäume in den oberen Zentimetern des Bodens kaum Feinwurzeln. Somit hat die Blattschmuckstaude keine Konkurrenz.
Sorten: Über 8.000 verschiedene Arten
Funkien bieten eine große Vielfalt: So gibt es Zwergformen, die nur etwa 20 Zentimeter hoch werden, und andere stattliche Sorten, die bis zu 1,50 Meter Höhe erreichen können. Ebenso können ihre Sprossbüschel (Horste), die sich im Laufe der Jahre entwickeln, einen Durchmesser von bis zu zwei Metern bilden. Insgesamt gibt es über 8.000 verschiedene Arten und Sorten.
Einige Funkien tragen nicht nur Blattschmuck, wenige bilden auch Blüten, beispielsweise die violett blühende Glocken-Funkie (Hosta ventricosa) oder die duftende 'Royal Standard'. Sie stammt wie viele Sorten mit duftenden Blüten von der Art Lilien-Funkie (Hosta plantaginea) ab. Diese und andere Arten mögen es etwas wärmer und sollten daher ruhig etwas sonniger stehen.
Das sind die bekanntesten Arten und Sorten im Überblick:
- Blaublatt-Funkie (Hosta sieboldiana): 'Elegans', 'Frances Williams' (auch: Blaue Gelbrandfunkie), 'Big Daddy', 'Amplissima', 'Hypophylla'
- Glocken-Funkie (Hosta ventricosa): 'Aureomaculata', 'Aureomarginata'
- Lilien-Funkie (Hosta plantaginea): 'Grandiflora', 'Royal Standard', 'So Sweet', 'Stained Glass', 'Guacamole'
- Graublatt-Funkie (Hosta fortunei): 'Fortunei Albopicta' (auch: Gelbe Grünrand-Funkie), 'Fortunei Aurea' (auch: Frühlingsgold-Funkie), 'Fortunei Aureomarginata' (auch: Grüne Goldrand-Funkie), 'Fortunei Hyacinthina' (auch: Hyacinthen-Funkie), 'Fortunei obscura' (auch: Große Weißrand-Funkie), 'Fire and Ice'
Unser Tipp
Die kräftigen Stiele der Funkie mit den lilienartigen Blüten lassen sich auch gut für Blumensträuße verwenden.
Pflege: Ausreichend Feuchtigkeit
Funkien brauchen ausreichend Feuchtigkeit – besonders im Frühling und im Herbst. Im Frühjahr benötigen sie das Bodenwasser zum Austrieb des Laubes. Im Herbst ist die Feuchtigkeit wichtig, um die Knospen für den Austrieb im folgenden Frühjahr anzulegen. Tipp: Ein deutliches Zeichen für einen trockenen Herbst ist daher ein schwacher Austrieb der Pflanzen.
Pflanzung: Nach den Eisheiligen
Funkien können vom Frühjahr bis zum Herbst gepflanzt werden. Dennoch empfiehlt es sich, bis nach den Eisheiligen im Mai zu warten – sodass die Zierpflanze nicht von möglichen Spätfrösten überrascht werden. Wichtig ist, Jungpflanzen im Frühjahr mit etwas Kompost zu düngen, sodass sie sich gut entwickeln.
Der Pflanzabstand richtet sich nach der Sorte. Kleinwüchsige oder kompakte Sorten sollten mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern gesetzt werden. Informieren Sie sich am besten auf dem Pflanzenetikett der jeweiligen Sorte.
Verwendung: Andere Beetpartner
Wenn Sie die Funkie zusammen mit anderen Stauden setzen möchten, bieten sich folgende Blattschmuck- und Schattenstauden an:
- Japanwaldgras (Hakonechloa)
- Prachtspiere (Astilbe)
- Echtes Salomonssiegel (Polygonatum)
- Waldgeißbart (Aruncus dioicus)
- Silberkerze (Cimicifuga)
Vor dem Austrieb der Funkien können Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) die schattigen Beete im Frühjahr schmücken.
Unser Tipp
Gut sind die Pflanzen auch geeignet, um – ökologisch – das Wurzelunkraut Giersch zu unterdrücken. So müssen Sie nicht auf Chemikalien zurückgreifen.
Topfpflanze: Gießen und Düngen
Funkien machen sich nicht nur als Blattschmuck im Beet, sondern lassen sich auch gut im Kübel halten. Der Balkongärtner kann sie sogar über den Winter stehen lassen. Der Grund: Den Funkien macht es nichts aus, wenn der Wurzelballen durchfriert. Das tut ihnen sogar gut.
Die Wasserversorgung ist auch das restliche Jahr über besonders wichtig, gerade da diese im Kübel eher schwierig ist. Zudem werden durch das Gießen auch Nährstoffe aus der Erde gespült. Deshalb sollte ausreichend gedüngt werden.
Ferner empfiehlt es sich, das Substrat in Topf und Kübel immer wieder mal auszutauschen. Ein idealer Zuschlagstoff mit großer Strukturstabilität ist poröses vulkanisches Material namens Lavagrus, das für eine gute Belüftung der Wurzeln sorgt und Wasser speichert.
Vermehren: Teilung im Frühjahr oder Herbst
Wenn bereits Funkien in Ihrem Garten wachsen und Sie diese auch an anderer Stelle kultivieren möchten, können Sie die Wurzelstöcke der Staude teilen und dann versetzen. Für das Vermehren eignet sich das Frühjahr (März bis April) oder der Herbst (September). Achten Sie darauf, dass Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Messer oder Spaten durchtrennen.
Besitzen Sie noch keine Funkien, können Sie diese auch aussäen. Im Handel gibt es oftmals eine Mischung verschiedener Blattfarben und -formen. Bei Funkien hat sich das Vorziehen bewährt, zum Beispiel in Eierkartons im zeitigen Frühjahr. Die Jungpflanzen können Sie dann nach den Eisheiligen ins Freie setzen.
Schneiden: Verwelkte Blütenstände
Ein klassischer Rückschnitt ist bei der Zierpflanze nicht notwendig. Es empfiehlt sich aber im Sommer – sowohl im Kübel als auch im Freibeet – alte, vertrocknete Blätter auszuzupfen und verwelkte Blütenstände abzuschneiden. Letzteres ist besonders wichtig für die Blattschmuckstaude, weil sie sonst Samen ausbildet. Das zehrt an ihren Kräften.
Auch im Frühjahr ist es ratsam, braune beziehungsweise verrottete Blätter zu entfernen. Das fördert vor allem den Neuaustrieb im April. Hingegen sollten Sie im Herbst welk gewordenes Laub stehenlassen. Sie sind ein natürlicher Winterschutz. Auch das eine oder andere Insekt findet hier einen veritablen Unterschlupf für die kalte Jahreszeit.
Schädlinge und Krankheiten
Vor allem im Frühjahr, aber auch in feuchten Sommern können Nacktschnecken über die Funkien herfallen. Die Schädlinge haben es besonders auf die jungen Triebe der Schattenpflanzen abgesehen, aber auch in ältere saftige Schmuckblätter fressen die Schnecken Löcher. Lesen Sie hier, wie Sie die Tiere aus Ihrem Garten vertreiben können.
Um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie schneckenresistente Funkiensorten anpflanzen. Deren zumeist kräftigeres Laub ist bei Nacktschnecken weniger beliebt, weil sie eher zarte Blätter bevorzugen. Zu den widerstandsfähigeren Sorten der Zierpflanze zählen zum Beispiel:
- Blaublattfunkie Hosta sieboldiana): Sorte 'Big Daddy'
- Grünrandige Gartenfunkie (Hosta x fortunei): Sorte 'Whirlwind'
- Grünblattfunkie (Hosta x cultorum): Sorte 'Devon Green'
Laut der Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS) zählt ebenso der Dickmaulrüssler und seine engerlingartigen Larven zu den Schädlingen, die besonders Funkien befallen. Die Experten raten, die Käfer am besten in der Dämmerung abzusammeln.
Zudem macht der sogenannte Hosta-Virus X (auch: HVX-Virus) den Pflanzen zu schaffen. Ist die Funkie infiziert, sind veränderte Blattzeichnungen und ein teils verkrüppelter Wuchs die Folge. Infizierte Pflanzen sollten umgehend im Restmüll entsorgt werden.
Überwintern: Topf und Freibeet
Herzblattlilien können sowohl im Kübel als auch im Freibeet überwintern. Die Gesellschaft der Staudenfreunde weist aber darauf hin, dass beim Überwintern im Topf einige Punkte zu beachten sind. Steht Wasser im Kübel (von schmelzendem Schnee oder Regen), sollten Sie es umgehend auskippen. Ansonsten können die Knospen im Frühjahr faulen.
Zudem ist die Topf-Funkie eher an der Nordseite eines Hauses oder unter einer immergrünen Pflanze zu überwintern. Der Grund: Die große Temperaturdifferenz im zeitigen Frühjahr – kräftige Februarsonne, frostige Nächte – setzt der Blattschmuckstaude zu.
Unser Tipp
Eine Vlies-Abdeckung schützt vor Temperaturschwankungen sowie austrocknenden Winden und hält übermäßige Nässe ab.
Sind Funkien giftig?
Auffällige Pflanzen mit markantem Blattschmuck oder besonders schönen Blüten, wie Herbstzeitlose oder Maiglöckchen, sind häufig giftig. Im Falle der Funkie stimmt das aber nicht. Die Hosta ist in allen Pflanzenteilen ungiftig. Mehr noch: Blätter und Blüten sind sogar essbar. Im Frühjahr sind besonders die zarten, frischen Blätter eine Delikatesse, zum Beispiel, wenn Sie diese dünsten. Auch die Blüten eignen sich zum Verzehr. Sie können diese roh oder ebenso gedünstet essen.
Pflanzen-Steckbrief
Funkie (Hosta) | |
---|---|
Standort | halbschattig bis schattig |
Erde | lehmiger nährstoffreicher Boden |
Düngen | im Frühjahr mit Kompost (Austrieb) |
Gießen | regelmäßig und reichlich (besonders Frühling und Herbst) |
Blütezeit | Juni und Juli, außer: Lilien-Funkie (August bis September) |
Überwintern | winterhart (Freiland und Topf) |
Vermehren | Teilung, Aussaat |
Schneiden | vor allem verwelkte Blätter und Blütenstände |
Schädlinge | Nacktschnecken, Dickmaulrüssler |
Krankheiten | Hosta-Virus X (auch: HVX-Virus) |
Besonderheiten | ungiftig |
- Eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS): "Über Hosta"