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Christrose: Dekorativ, aber giftig für Mensch und Tier


Giftige Pflanzen
Christrose: Dekorativ, aber giftig für Mensch und Tier

Die Christrose blüht im Winter und vor allem zur Weihnachtszeit - was sie sehr beliebt macht. Doch lassen Sie sich nicht allein von ihren schneeweißen Blüten blenden. Sie sind stark giftig und können so zur Gefahr für Mensch und Tier werden. Welche Symptome zeigen sich und wie können Sie sich beim Pflanzen und Schneiden schützen. Lesen Sie hier mehr dazu.

09.09.2015|Lesedauer: 3 Min.
uc (CF), AP
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Das ist giftig an der Christrose

Die Christrose gehört – wie ihre botanische Bezeichnung Helleborus niger verrät – der Gattung Helleborus an: Pflanzen dieser Gattung beinhalten starke Gifte. Dabei handelt es sich zum einen um das Herzgift Saponin Helleborin und zum anderen um Protoanemonin, das als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt. Die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn informiert, dass alle Pflanzenteile der Christrose giftig sind. Im Wurzelstock konzentriert sich das Helleborin jedoch am stärksten.

Mit ihrer Blütenfülle schmückt die Christrose jeden Garten, doch sie enthält auch hochgiftige Substanzen.Vergrößern des Bildes
Mit ihrer Blütenfülle schmückt die Christrose jeden Garten, doch sie enthält auch hochgiftige Substanzen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Symptome einer Vergiftung

Wie erkennen Sie eine Vergiftung durch die Christrose? Die Symptome beim Menschen reichen von Durchfall, Übelkeit, Schwindel, Entzündungen der Mundschleimhäute über Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kollaps. In hoher Dosis zugeführt kann das Gift der Christrose sogar zum Tod durch Atemlähmung führen. Schon der Verzehr von drei reifen Samenkapseln kann schwere Vergiftungen nach sich ziehen. Dennoch gelten Helleborus-Vergiftungen als selten.

Giftig für Pferd, Hund und Katze

Auf der Weide und im Heu können Pferde mit der Christrose in Kontakt kommen. Sie reagieren auf die Giftstoffe sämtlicher Pflanzenteile sehr stark, selbst wenn diese schon getrocknet sind. Verzehrt ein Pferd einige wenige Blätter, kann dies schon tödlich enden. Auch Welpen und junge Katzen sind gefährdet, die für sie giftigen Samen und Wurzeln aus Neugier zu verspeisen.

Erste Hilfe beim Tier

Vorsicht ist geboten, wenn Ihr Haustier erbricht, Durchfall hat oder eine vermehrte Speichelbildung zeigt. Dann sollten Sie an eine Vergiftung mit den toxischen Stoffen der Christrose denken. Im weiteren Verlauf kann es sogar zu Erregungszuständen kommen, die durch das zentrale Nervensystem ausgelöst werden. Krämpfe, fehlende Körperbeherrschung, veränderte Atemfrequenz, Pupillenveränderung sind weitere Anzeichen. Spätestens, wenn Sie Lähmungserscheinungen feststellen, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Pferde reagieren mit Herzbeschwerden auf die Giftpflanze. Erste Maßnahme: Ruhe bewahren! Können Sie noch Pflanzenteile erkennen, entfernen sie diese schnell und nehmen sie sie mit zum Tierarzt. So weiß er schneller Bescheid, um welche Art der Vergiftung es sich handelt.

Hier wächst die Christrose

Vor allem in Wäldern und Gebüschen im Alpengebiet ist die 20 bis 30 Zentimeter hohe Christrose heimisch. Die Pflanze mit den dunkelgrünen Blättern benötigt kalk- und humusreiche sowie steinige Böden, um zu gedeihen. Jedoch wird Helleborus niger auch gerne als Zierpflanze in Gärten angepflanzt. Von Dezember bis Februar erfreut die Christrose in der dunklen Jahreszeit Hobbygärtner mit ihren weißen bis rötlichen Blüten, die einzeln an meist unverzweigten Stängeln stehen.

Christrose: Richtig pflanzen, schneiden und pflegen

Die Christrose kann in Ihrem winterlichen Garten dekorative Akzente setzen. Wegen der Giftstoffe müssen Sie nicht darauf verzichten. Beachten Sie jedoch einige Tipps. Wählen Sie als Standort einen humosen, leicht feuchten Boden im Halbschatten - auch gerne unter Gehölzen. Die pflegeleichte Pflanze ist winterhart und kann sogar bis zu 30 Jahre alt werden. Es empfiehlt sich, sie weder zu wenig noch zu viel zu gießen. Nur im Winter müssen Sie eventuell etwas mehr Wasser zugeben, damit sie nicht austrocknet. Auch im Topf überzeugt die Blütenpracht der Christrose. Ein Schneiden der Blüten empfiehlt sich nur, wenn die Pflanze verstärkt austreiben soll.

Benutzen Sie beim Pflanzen und Schneiden immer Gartenhandschuhe - so vermeiden Sie, dass die Giftstoffe mit ihrer Haut in Berührung kommen.

Christrose als Heilmittel?

Obwohl die Christrose giftig ist, wird ihr in den richtigen Dosen auch eine Heilwirkung nachgesagt. In der Homöopathie wird die Pflanze eingesetzt, um Nierenentzündungen und Harnvergiftungen zu behandeln. Auch bei Herzschwäche mit Ödemen findet die Christrose Anwendung. Jedoch sollte Helleborus niger im Interesse Ihrer Gesundheit niemals eigenmächtig verwendet werden.

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