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Lagerfeuer machen im Garten: Anleitung und Sicherheits-Hinweise


Garten
Anleitung fürs perfekte Lagerfeuer im Garten

Ein schönes, gemütliches Lagerfeuer mit Musik und Lagerfeuerliedern – was für ein Spaß für Groß und Klein. Wer genügend Platz im Garten hat, kann sein Lagerfeuer praktisch gleich vor der Tür entfachen. Doch wie immer bei offenem Feuer heißt es auch hier: Vorsicht ist angebracht. Sonst fliegen die Funken und das Haus brennt gleich mit. Eine Anleitung fürs Lagerfeuer samt wichtigen Sicherheitshinweisen.

19.08.2013|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn
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Ob und unter welchen Auflagen im privaten Garten ein offenes Feuer entzündet werden darf, das ist in den Ländern und darüber hinaus in einzelnen Städten und Gemeinden unterschiedlich geregelt. "Man sollte sich auf jeden Fall im Vorfeld bei der Kommune genau erkundigen", sagt Kai Warnecke, Rechtsexperte beim Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland in Berlin. Davon unterschieden werden muss übrigens das Verbrennen von Gartenabfällen, das vielerorts ganz verboten ist. Auch hier gelten jedoch die Vorschriften der Kommunen.

Anleitung fürs LagerfeuerVergrößern des Bildes
Anleitung fürs Lagerfeuer (Quelle: Patrick Pleul/dpa)

Sicherer Standort für ein Lagerfeuer

"Flammen oder Funken dürfen keine leicht brennbaren Gegenstände erreichen", erklärt Hermann Schreck, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes in Berlin für die Standortsuche. Zu Gehölzen und zum Wohngebäude, aber auch zum Gartenhaus oder Carport sollte ein Abstand von mindestens fünf, besser zehn Metern liegen.

Mit Kindern im Garten besonders vorsichtig sein

"Die Feuerstelle darf nicht in den Laufwegen von Kindern liegen, die beispielsweise Fangen spielen", sagt Inke Ruhe von der Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder" in Bonn. Wer keinen Ärger mit seinen Nachbarn will, sollte außerdem darauf achten, dass das Feuer dort brennt, wo der Rauch nicht auf andere Grundstücke oder Terrassen ziehen kann.

Fürs Lagerfeuer eine kleine Grube graben

Der Untergrund darf nicht brennbar sein. "Ideal ist eine große, ebene Wiese", sagt Schreck. Wenn die Feuerstelle häufiger genutzt wird, lohnt es sich, sie ein wenig herzurichten. Jirka Tomm, Technikexperte beim Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder im hessischen Immenhausen, hält für ein kleines Gartenfeuer eine Fläche mit einem Durchmesser von 50 bis 100 Zentimetern für geeignet. "Am besten hebt man diese etwa 5 bis 10 Zentimeter tief aus", erläutert er. In der kleinen Mulde hält sich die Hitze der Glut.

Die Feuerstelle können Gartenbesitzer mit großen Steinen eingrenzen. "Das erhöht die Sicherheit und schafft außerdem einen Rahmen, wie groß das Feuer werden soll", sagt Sicherheitsexpertin Ruhe. "Sonst ist man leicht versucht, noch einen oder mehrere Äste draufzupacken."

Birkenholz ist ideal fürs Lagerfeuer

Ideal zum Verbrennen ist unbehandeltes, gut getrocknetes und dünnes Holz. Hans-Ulrich Helms, Vorsitzender des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen, rät zu Birkenholz, weil es quasi keinen Rauch entwickelt. "Nadelhölzer verbrennen mit einer hellen Flamme und verbreiten viel Licht", erläutert Pfadfinder Tomm. "Durch ihre Harzeinschlüsse knacken sie schön. Es entsteht jedoch auch recht leicht Funkenflug." Laubhölzer hingegen verbrennen nicht so hell, haben aber einen höheren Brennwert und bilden besser eine Glut.

Anleitung zum Aufschichten eines Lagerfeuers

Ein fachmännisch geschichtetes Lagerfeuer ist ein kleines Kunstwerk. "Zuerst bildet man in der Mitte der Feuerstelle aus kleinem Anmachholz ein Gitter", nennt Tomm die Tricks der Pfadfinder. "Darauf kommen eine Handvoll Späne aus trockenem Nadelholz. Darüber beziehungsweise drumherum wird dann aus dickerem Holz ein Indianerzelt gebaut." Die Äste werden also wie für ein Tipi im Kreis aufgestellt und am oberen Ende aneinandergelehnt. In einen Zwischenraum kommt als Anzündhilfe leicht zusammengedrehtes Zeitungspapier oder ein Kaminanzünder auf Wachsbasis.

Um das Anmachholz baut man das eigentliche Brennholz am besten als viereckigen Stapel auf. Das geht so: Ganz unten werden zwei zueinander parallel liegende Äste oder Scheite rechts und links des Anzündezeltes gelegt. Auf diese kommen im rechten Winkel die nächsten beiden Holzstücke – und so weiter. "Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass die Holzstücke viel Abstand zueinander haben und ausreichend Sauerstoff hindurchkommt", erläutert Tomm.

Vorsichtsmaßnahmen fürs Lagerfeuer

Nun kann man nicht bei jedem Lagerfeuer im Garten die Feuerwehr im Ort informieren und in Einsatzbereitschaft versetzen. Aber der Gartenbesitzer kann selbst Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Helms rät, für den Fall der Fälle 20 bis 30 Liter Wasser oder Sand in Eimern parat zu haben. Oder der Gartenschlauch steht unter Druck und muss nur angemacht werden. Auch eine große Wolldecke sei sinnvoll.

Wer in Reichweite der Funken kommt, trägt am besten Kleidung aus Baumwolle. In Synthetikstoff brennen Funken sofort Löcher, begründet die Sicherheitsexpertin Ruhe. Grundsätzlich ist es aber am besten, einfach Abstand zu halten: "Wenn die Haut im Gesicht spannt, ist man zu nah dran", sagt Helms. Dass Funken fliegen, kann man auch vermeiden. "Das heißt: Auf keinen Fall fächern, wenn trockener Reisig und kleine Zweiglein aufgelegt wurden", sagt Ruhe.

Damit das Feuer gut abbrennt, sollten ungleichmäßig brennende Stücke mit einem Haken oder einer großen Metallzange umgeschichtet werden. "Zum Nachlegen fasst man ein Holzstück möglichst weit am Ende, nähert sich dem Feuer mit der Windrichtung und legt das Holz aus möglichst großer Entfernung auf", erklärt Feuerwehrmann Schreck. Dann wird es mit dem Haken an die richtige Position gebracht.

Am Ende wird gelöscht

Gelöscht wird das Feuer, wenn es möglichst weit heruntergebrannt ist – mit einem Eimer Wasser oder noch besser der Gießkanne, mit deren Strahl man besser zielen kann. Pfadfinder Tomm rät, anschließend mit dem Feuerhaken durch die Reste zu gehen und zu kontrollieren, dass keine verdeckten Glutherde mehr vorhanden sind.

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