Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ohne Chemie Zwölf Tipps gegen Ameisen im Haus
Ameisen krabbeln durch geöffnete Fenster und Türen gern ins Haus. Doch es gibt natürliche Mittel, um sie wieder loszuwerden.
Eigentlich sind Ameisen nützliche Tiere. Sie lockern mit ihren weitläufigen Gangsystemen den Erdboden auf und fördern dadurch das Wachstum der Pflanzen. Zusätzlich verbessern sie den Boden mit natürlichem Dünger, den sie in Form von Biomasse reichlich in die Erde einbringen. Darüber hinaus bekämpfen sie Schädlingslarven und entfernen Aas und abgestorbene Pflanzenteile.
Doch wenn die kleinen Tierchen einmal den Weg ins Haus gefunden haben, können sie sehr lästig werden und Schaden anrichten.
Was Ameisen im Haus anrichten können
Der Grund: Ameisen sind Vorratsschädlinge, die sich bevorzugt von zucker- und eiweißhaltigen Lebensmitteln ernähren. Zudem können sie Keime übertragen. Befallene Lebensmittel sollten daher unbedingt entsorgt werden.
Auch Gebrauchsgegenstände sind vor den Insekten nicht sicher: So klettern sie beispielsweise in elektrische Geräte und können dabei sogar einen Kabelbrand auslösen.
Gefährlich für Menschen sind Ameisen meist nicht
Mehr als unangenehm sind auch die Bisse und Stiche der Ameise. Allerdings führt das Sekret hierzulande in der Regel nur zu einer vorübergehenden Reizung der Haut. Die Arten in Deutschland sind für Menschen meist ungefährlich, sofern es sich nicht um Allergiker handelt.
Bei den häufig auftretenden Symptomen nach einem Ameisenbiss, wie Quaddeln und starker Juckreiz, sollten Sie die betroffene Stelle kühlen.
Wo kommen die Ameisen im Haus her?
Die meisten Ameisenarten haben ihre sogenannten Nester außerhalb des Hauses, beispielsweise unter Steinen, Platten, in Wandrissen oder an geschädigtem Holz. Auf ihrer Suche nach Nahrungsmitteln schlüpfen sie durch undichte Türen, Fenster oder Wandlücken und bilden regelrechte Ameisenstraßen. Diese entstehen durch Duftstoffmarkierungen. Je attraktiver das Futter, desto mehr Ameisen kennzeichnen den Weg zu der Nahrungsquelle und umso stärker ist der Signalduft (Pheromonduft), was wiederum mehr Ameisen anlockt.
Auch als fliegende Ameise können die Jungkönniginnen in Ihre Wohnung gelangen und sich ausbreiten, indem sie dort einen Staat gründen.
Hausmittel gegen Ameisen im Haus und der Wohnung
Mit natürlichen Mittel lassen sich Ameisen einfach und kostengünstig bekämpfen. Bewährt haben sich folgende Produkte:
- Essig
Essig können Sie entweder auf die Ameisenstraße sprühen oder in einem Schälchen vor die Türen und Fenster stellen, an denen die Tiere in die Wohnung dringen. Der Geruch ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Ameisen unangenehm, weshalb Essig ein gutes Mittel gegen Ameisen ist. Wie Sie Ameisen mit Essig vertreiben können, erfahren Sie in diesem Artikel. - Zitrone
Wer den Essiggeruch nicht mag, kann auch Zitronenschale verwenden. Diese wird, wie die Schälchen, an die Stelle gestellt, an der die Ameisen in die Wohnung dringen. Alternativ können Sie auch den Bereich der Ameisenstraße mit der Zitronenschale einreiben. Der Geruch ist für die Schädlinge viel zu intensiv – daher meiden sie den Bereich. - Zimt
Auch Zimt riecht sehr intensiv – für Ameisen ist er, genauso wie Essig und Zitrone, zu intensiv. Verteilen Sie daher geriebenen Zimt auf die entsprechenden Stellen. Auch andere Gewürze wie Loorbeerblätter und Nelken helfen auf die gleiche Weise. - Kräuter
Lavendel, Salbei, Minze oder Thymian riechen sehr intensiv und werden daher von Ameisen gemieden. Wenden Sie die Kräuter am besten genau so wie den Zimt an: Geben Sie getrocknete Blätter auf die Ameisenstraße oder vor die Eindringlöcher der Ameisen. - Holunder
Der Duft von Holunder schreckt Ameisen ebenfalls ab. Legen Sie ein paar Holunderblüten an die Stellen, an denen die Insekten in das Haus dringen.
Hausmittel gegen Ameisen im Garten
- Kreide
Kreide wird für Ameisen alkalisch. Malen Sie ein paar dicke Kreidestriche daher auf die Bereiche, die Ameisen meiden sollen – auch auf den Boden und auf der Wand. So können Sie die Ameisenstraße einfach umleiten. Mehr über den genialen Kreide-Trick, der übrigens auch mit Babypuder oder Gipspulver funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel. - Essig
Essig können Sie als Schälchen verteilt um den Hauseingang oder außen auf das Fensterbrett stellen oder die Ameisenstraße damit sprühen. Letztere Möglichkeit müssen Sie allerdings nach jedem Regenguss wieder erneuern. Der Essiggeruch ist für Ameisen unangenehm, weshalb es ein gutes Mittel gegen Ameisen ist. Es gilt als das effektivste Hausmittel bei einem Ameisenbefall. - Kräuter
Lavendel, Salbei, Minze oder Thymian riechen sehr intensiv und werden daher von Ameisen gemieden. Ideal ist es daher, wenn Sie die entsprechenden Pflanzen in Ihren Garten setzen oder Kräutertöpfe um Ihr Haus und auf Ihrer Fensterbank verteilen. - Vaseline
Fett, in diesem Fall Vaseline, stellt für Ameisen ein großes Hindernis da. Geben Sie daher eine dicke Schicht Vaseline vor Ihre Terrassen- und Wohnungstür sowie an die Stelle, durch die die Schädlinge in Ihr Haus dringen.
Quiz: Was lebt alles in deutschen Gärten?
Embed
Kein Backpulver gegen Ameisen verwenden
Fressen Ameisen das Backpulver/Natron, quillt es in ihrem Magen auf, bis die Insekten platzen. Die Methode funktioniert. Doch es bedeutet unnötige Qualen für die Insekten. Ähnlich funktionieren beispielsweise Kaffeesatz und Maismehl. Die Schädlinge tragen die Stoffe in ihren Bau, fressen es und verenden dann qualvoll.
Weiterhin sollten Sie auch kein Babypuder gegen Ameisen einsetzen. Dieses ist ebenfalls wirkungsvoll, allerdings verstopft es die Atemwege sowie die Fühler der Tiere, wodurch Sie qualvoll verenden.
Ein wirkungsvolles Mittel gegen Insekten ist Seife und auch Seifenwasser. Dieses wird entweder auf die Ameisenstraße oder den Eingang des -baus gesprüht. Doch diese Methode ist ebenfalls sehr schmerzhaft für die Tiere. Die Lauge greift ihre Chitinpanzer an. Die Tiere verenden langsam und qualvoll.
Andere Hausmittel, mit denen die Ameisen vertrieben werden, sind auf alle Fälle vorzuziehen.
Was Sie grundsätzlich bei Befall tun sollten
Wenn Sie die kleinen Plagegeister schon in Haus oder Wohnung haben, sind folgende Fragen wichtig: Um welche Ameisenart handelt es sich? Welche Nahrungsmittel werden bevorzugt? Wie kommen die Ameisen ins Gebäude und wo ist ihr Nest? Professionelle Schädlingsbekämpfer oder gegebenenfalls auch ein Bausachverständiger können Sie bei der Bekämpfung unterstützen. Oft können Sie die Tiere aber auch einfacher loswerden.
Und: Es hilft nicht, Ameisen einzusagen. Denn dadurch entfernen Sie die Duftspur, durch die die Artgenossen angelockt werden, nicht.
Diese zwölf Tipps gegen Ameisen im Haus haben sich bewährt.
Warum Ameisen ohne Chemie bekämpfen?
Bei der gezielten Bekämpfung der Ameisen sollte man schon zum eigenen Schutz auf den Einsatz von chemischen Mitteln verzichten. Chemische Biozide sind nicht nur für Schädlinge, sondern auch für empfindliche Personengruppen wie Babys, Schwangere oder Kranke problematisch, wenn sie mit den Giften in Kontakt kommen.
- Silberfische, Kakerlaken oder Ratten: Ungeziefer im Haus bekämpfen
- Hilfreich: So werden Sie lästige Ameisen los
- Rote Waldameise: Warum sie nützlich sind
Außerdem schädigen die Chemikalien durch ihre Langlebigkeit die Umwelt, da sie in die Luft gelangen oder über das Ab- und Grundwasser in den Boden eingeleitet werden.
Was hilft gegen Ameisen im Haus? Die besten Tipps
- Ameisen umsiedeln
Außerhalb des Gebäudes kann ein Ameisenvolk komplett umgesiedelt werden, indem man einen Blumentopf mit Erde oder Holzwolle füllt und diesen umgekehrt auf das Nest stellt. Wenn die Ameisen umgezogen sind, den Topf einfach mit einem Spaten aufnehmen und an einen neuen Ort setzen. - Ameisennest überschwemmen
Wenn sich das Nest in einem bereits angelegten Kübel oder Blumenkasten befindet, setzen sie diesen wiederholt unter Wasser, bis sich das Volk einen neuen Wohnort gesucht hat. - Ameisen umlenken
Um die Plagegeister schon vor dem Haus abzuwehren, kann man mit Kreide einen dicken Strich am Boden ziehen und diesen immer wieder auffrischen. Ameisen mögen keine Kreide, so dass diese für die Tierchen zur unüberwindbaren Barriere wird. - Zugänge versperren
Ritzen und Spalten, durch die die Ameisen ins Haus eindringen können, sollten mit Lehm, Silikon oder Leim abgedichtet werden. Im Handel sind auch klebende Barrieren zu bekommen, die den Zugang zu Fenstern, Türen oder auf Regale verhindern. - Ameisen mit Jauche bekämpfen
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen rät, 300 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Wermutkraut in zehn Litern Wasser anzurühren und die Brühe 14 Tage lang gären zu lassen. Anschließend wird das Gebräu in den Ameisenbau gegossen. - Ätherische Kräuter schrecken Ameisen ab
Legen Sie Farnkraut, Thymian, Wacholderblätter, Tausendgüldenkraut, Kerbel, Zitronenkraut, Lavendelöl oder Lavendelblüten wiederholt auf der Ameisenstraße aus. Dadurch wird der Orientierungssinn der Ameisen gestört und sie werden auf Dauer vertrieben. - Ameisen mit Hausmitteln bekämpfen
Legen Sie Zitronenschalen, Essig oder Zimtpulver vor den Zugängen aus. Durch die intensiven Gerüche werden die Ameisen abgeschreckt. - Hirschhornsalz tötet Ameisen
Zusammen mit Zucker dient es als Köder. Der Backzusatz setzt für Ameisen giftiges Ammoniak frei, wenn die Tiere es verspeisen. - Köderfallen sind zwar effektiv, aber nicht nur für Ameisen giftig
Sie enthalten einen Lockstoff verbunden mit einem Insektizid wie beispielsweise Spinosad. Die Ameisen nehmen das Gift auf und tragen es in ihren Bau. So wird die gesamte Population bekämpft. Gerade in Haushalten mit Kindern sollte aber zunächst auf ungiftige Methoden zur Ameisenbekämpfung zurückgegriffen werden. - Tierfutter lockt Ameisen an
Achten Sie deshalb stets darauf, dass keine Futterreste im Hundenapf oder Katzen-Schälchen verbleiben. - Lebensmittel immer dicht verschließen
Alle Lebensmittel sollten trocken, sauber und dicht gelagert sein, damit Ameisen erst gar nicht angezogen werden. In Glas- und Keramikgefäßen mit Gummidichtungen an den Deckeln sind Ihre Nahrungsmittel am besten aufgehoben. Gefäße mit Klippverschluss sind noch effektiver, da die Öffnung durch die Hebelwirkung noch besser abgedichtet wird. Gibt es keine Nahrung für die fleißigen Insekten, werden sie von alleine wieder verschwinden. - Bekämpfung mit Bioziden nur durch den Profi
Wenn alle Maßnahmen wirkungslos bleiben und der Befall zu schlimm wird, sollten Sie sich an einen Schädlingsbekämpfer wenden. Gehen Sie nicht auf eigene Faust mit hochgiftigen Bioziden gegen die Ameisen vor. Das gilt vor allem für Haushalte, in denen Kinder leben.
Ameisen auf dem Balkon bekämpfen
Auch auf dem Balkon können sich Ameisen vermehrt ansiedeln. Beispielsweise können Jungköniginnen als fliegende Ameise nach dem Hochzeitstanz hier hinfliegen, um einen geeigneten Platz für die Bildung ihres Staates zu suchen. Haben sie einen gefunden, bauen die Weibchen ein Nest und legen ihre Eier ab. Innerhalb kurzer Zeit bildet sich sodann ein Staat. Ein weitere Möglichkeit ist, dass Ihr Balkon bodennah und in Reichweite eines größeren Ameistenstaates ist. Durch offen stehende Speisen und Getränke finden die Insekten dann den Weg zu Ihnen auf den Balkon.
Sie vermeiden Ameisen auf Ihrem Balkon, indem Sie:
- Lebensmittel immer dicht verschließen oder sofort nach Gebrauch wegräumen.
- Essig, Zitronensaft oder Zimt auf die Ameisenstraßen träufeln.
- Kräuter wie Lavendel, Thymian oder Salbei auf Ihrem Balkon anpflanzen.
- Ritzen und Spalten, durch die die Ameisen auf den Balkon gelangen können, verschließen.
Ist der Befall sehr groß, sollten Sie einen Schädlingsbekämpfer um Unterstützung bitten.
- eigene Recherche