Tipps einer Räucherexpertin Richtig räuchern mit Salbei, Harzen und Co.
Als Reinigung, zum Meditieren oder nur für den Duft: Harze und Kräuter nutzen Menschen seit jeher zum Räuchern – was gilt es dabei zu beachten?
Die Tradition des Räucherns – besonders in der dunklen Jahreszeit – geht viele Jahrhunderte zurück. Während man früher in den kalten Wintertagen räucherte, um an den Sommer zu erinnern und eine positive Stimmung zu erzeugen, ist es heute vielmehr eine Quelle von Gemütlichkeit – etwa in der Adventszeit. Denn auch heute noch finden viele Menschen Gefallen an dem wohltuenden Geruch und dem esoterischen Ritual. Besonders Salbei gilt als beliebte Pflanze zum Räuchern des Wohnbereichs.
Räucherexpertin Christine Fuchs aus Magstadt erklärt, welche Pflanzen sich außerdem gut eignen und was Sie beachten sollten.
Welche Pflanzen können zum Räuchern verwendet werden?
Zu den klassischen Kräutern zum Räuchern gehören im europäischen Kulturkreis laut Fuchs:
- Beifuß,
- Wacholder,
- Duft- oder Mariengras,
- Engel- und Meisterwurz,
- je nach Jahreszeit auch Mistel,
- Tannennadeln,
- Fichtenharz,
- Efeu,
- Schafgarbe,
- Waldmeister,
- Johanniskraut,
- Mädesüß
- oder Gartenkräuter wie Minze,
- Salbei,
- Melisse,
- Thymian,
- Rosmarin,
- Oregano,
- Lavendel und Ysop
- sowie Rosen- und Kamillenblüten.
Besonders viele Menschen nutzen Salbei – genauer Weißen Salbei – zum Räuchern. Der Heilpflanze werden konzentrationsfördernde sowie reinigende Kräfte nachgesagt, und der Duft ist würzig-süß, aromatisch.
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Entscheidend laut Fuchs: "Je mehr wohlduftende, ätherische Öle die Pflanzen haben, desto mehr Duft kann sich durch das Verdampfen entfalten". Durch das Hinzufügen von Harzen kann man den Geruch außerdem intensivieren und haltbarer machen.
Harze und Kräuter selbst sammeln
Wer die Möglichkeit hat, kann seine Kräuter und Harze auch selbst beschaffen. Am besten eignen sich der Räucherexpertin zufolge Fichten- und Kiefernharz. Sie sollten jedoch darauf achten, dass das Harz alt und trocken ist. Denn junges, flüssiges Harz kann noch keinen Räucherduft entfalten. Wenn es fest und rotbraun gefärbt ist, können Sie es in der Regel leicht von der Rinde entfernen, so Fuchs.
Beim Ernten der Kräuter sollten Sie bereits im Sommer aktiv werden, rät die Expertin. "Früher gab es dafür einen festen Termin: Zu Mariä Himmelfahrt am 15. August, so ist überliefert, enthielten die Kräuter die meisten ätherischen Öle. Heute sind sie um diese Zeit oft schon ganz ausgetrocknet." Am besten ernten Räucherfans schon Anfang Juli. Ende Juli/Anfang August könnte dann eine zweite Ernte möglich sein.
Wichtig: Sonnige Tage eignen sich am besten für die Ernte, weil die Kräuter dann besonders trocken sind.
Vorbereitungen zum Räuchern
Verwenden Sie zum Räuchern ausschließlich getrocknete Pflanzen. Fuchs rät, die Kräuter als Büschel aufzuhängen oder in gestapelten Kisten zu trocknen. Am besten eigne sich dafür ein dunkler Raum, der gut belüftet ist. Wer ungeduldig ist, kann auch im Backofen oder Dörrautomat trocknen, allerdings nicht zu heiß – das entzieht den Kräutern die ätherischen Öle.
Unterschiedliche Räuchermethoden
Beim Räuchern gibt es verschiedene Möglichkeiten: Räuchern mit Kohle, auf dem Stövchen und den Klassiker – das Salbeibündel. Das Räuchern von Salbei erfordert keine extra Hitze von unten – wie beim Stövchen –, deshalb können Sie es ganz einfach in einem feuerfesten Gefäß anzünden und zum Glimmen bringen oder mit dem rauchenden Bündel durch die Wohnung laufen. Achten Sie darauf, nach dem Räuchern die Räume gut durchzulüften.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- mein-schoener-garten.de: "Mit Salbei räuchern: Reinigend und konzentrationsfördernd"