t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeHeim & GartenGartenGartenarbeit

Rasen vertikutieren: Diese Fehler machen Ihren Rasen kaputt – Tipps


Das sollten Sie wissen
Fehler beim Vertikutieren machen den Rasen kaputt

Frühjahrspflege beim Rasen? Das bedeutet vor allem: vertikutieren, wässern, sanden. Worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Aktualisiert am 28.04.2024|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn, ron, jb
News folgen

Wer einen schönen, grünen Rasen haben möchte, sollte ihn ab und zu vertikutieren. Dadurch wachsen die Gräser besser und dichter. Der Frühling ist dafür die beste Jahreszeit. Worauf Sie achten sollten, erfahren Sie hier und in unserer Anleitung im Video.

Rasen vertikutieren: Wenn Sie einen dichten und widerstandsfähigen Rasen haben möchten, sollten Sie zum Vertikutierer greifen.Vergrößern des Bildes
Rasen vertikutieren: Wenn Sie einen dichten und widerstandsfähigen Rasen haben möchten, sollten Sie zum Vertikutierer greifen. (Quelle: MagMos/getty-images-bilder)

Ist Vertikutieren sinnvoll?

Das Wort Vertikutieren ist ursprünglich aus den englischen Wörtern "vertical" und "to cut" zusammengesetzt. Es bedeutet im Gartenbau das Anritzen der Grasnarbe einer Rasenfläche. Das ist sinnvoll, weil sich mit der Zeit auf dem Rasen eine Art Filz bildet. Dieser besteht vor allem aus übrig gebliebenem Schnittgut und Moos. Der Rasenfilz verhindert, dass genügend Nährstoffe und Wasser zu den Graswurzeln gelangen. Der Vertikutierer entfernt diesen Belag.

Rasen vertikutieren – wann und wie oft?

Am besten machen Sie vorab mit einer Metallharke beziehungsweise Grubber folgenden Test: Ziehen Sie das Gartengerät mit den Metallspitzen nach unten locker über den Rasen. Bleiben Moos, Unkraut und Grasreste in den Zinken hängen, sollten Sie den Rasen vertikutieren.

Ansonsten können Sie Ihren Rasen grundsätzlich vom späten Frühjahr (April) bis zum frühen Herbst (September) vertikutieren. Für viele Hobbygärtner gilt der Frühling dennoch als idealer Zeitpunkt, weil in diesem Zeitfenster der Rasen besonders regenerationsfähig ist.

Gleichzeitig ist es wichtig, im Frühjahr nicht zu früh mit dem Vertikutieren zu beginnen. Nach der Winterruhe sind die Gräser geschwächt. Sie benötigen zuerst eine Stärkung mit Dünger und die richtige Wachstumstemperatur, bevor die Prozedur beginnt. Als Zeitpunkt können Sie sich ungefähr an der Narzissenblüte orientieren.

Tipp

Es kann die Faustregel gelten: Den Rasen mindestens einmal, aber höchstens zweimal vertikutieren.

Welche Vertikutierer sich wofür eignen

Grundsätzlich arbeiten alle Vertikutiergeräte nach dem gleichen Prinzip: Kleine scharfe Messer an der Unterseite des Geräts bohren sich in den Boden und ritzen diesen auf. Unterschiede gibt es in der Ausführung: So bietet der Handel Elektro-, Benzin- und Handvertikutierer an.

Letztere eignen sich nur für kleine Flächen. Sie sind sehr mühsam zu bedienen. Für etwas größere Rasen kann man zum Elektrogerät greifen. Wer einen sehr großen Rasen sein Eigen nennen darf, ist mit dem Benzinvertikutierer besser bedient.

Gute Geräte müssen nicht teuer sein. Zu diesem Ergebnis kam die Stiftung Warentest. Im Test schnitt ein günstiger Vertikutierer fast genauso gut ab wie das teuerste Modell.

Worauf Sie achten sollten

  • Der Rasen muss trocken sein.
  • Der Vertikutierer darf nicht zu tief schneiden. Die Messer dürfen nur zwei bis drei Millimeter in die Erde ritzen. Schneiden Sie tiefer, werden die Graswurzeln verletzt.
  • Der Vertikutierer muss zügig über den Rasen geführt werden, damit keine Löcher entstehen.
  • Die Messer des Vertikutierers müssen geschliffen beziehungsweise geschärft sein. Andernfalls können unsaubere Schnitte dazu führen, dass die Rasenpflanze verletzt wird und somit nicht gesund nachwächst.
  • Gehen Sie geordnet vor. Das bedeutet: Fahren Sie mit dem Vertikutierer erst in Querbahnen und dann in Längsbahnen über den Rasen. Ähnlich wie mit einem Rasenmäher.
  • Vermeiden Sie Kurven. Wenn Sie es nicht verhindern können, dann sollten Sie, bevor Sie die Kurve fahren, die Messer etwas anheben. Andernfalls reißen Sie zu tiefe Wunden in die Rasenerde. Das gelingt am besten, indem Sie den Führungsholm nach unten drücken.

Rasen vertikutieren oder belüften?

Nach dem Vertikutieren können Sie den Rasen auch aerifizieren, das heißt: belüften. Dabei werden kleine Löcher in den Boden gebohrt und mit Sand gefüllt. Verwenden Sie dafür idealerweise Quarzsand oder sehr feinen Bausand. Das feine Material sorgt für eine bessere Belüftung im Rasen. Dieser Arbeitsschritt wird vor allem im professionellen Bereich, also auch von Landschaftsgärtnern ausgeführt, den privaten kleinen Rasen müssen Sie nicht unbedingt auf diese Weise belüften. Generell ist es gut, den Rasen nach dem Vertikutieren zu sanden. Dafür sollten Sie zwischen etwa 1 bis 2 Kilogramm Quarzsand/Quadratmeter verwenden. Mit einem Streuwagen können Sie das Material gleichmäßig verteilen. Die Gründe, weshalb das Rasensanden gut für das Gras ist, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Es gibt verschiedene Typen von Aerifizierern: Manche haben eine Art Walze mit Dornen, die sich in den Rasen bohren, andere werden wie eine Gabel in den Boden gedrückt. Sogar Spikes werden angeboten, die unter die Schuhe geschnallt werden.

Das Gute am Belüften ist, dass die Rasenwurzeln besser mit Sauerstoff versorgt werden. Durch einen besseren Lufthaushalt können die kleinen Graspflänzchen außerdem besser und kräftiger wachsen.

Anleitung: So gehen Sie richtig vor

Wer nur im Frühjahr vertikutieren möchte, sollte folgende Reihenfolge einhalten:

  1. Als erster Schritt steht die Frühjahrsdüngung im Februar oder März an. Dafür eignet sich ein stickstoffhaltiger Rasendünger.
  2. Etwa eine Woche später mähen Sie den Rasen auf ungefähr vier Zentimeter.
  3. 10 bis 14 Tage später wird der Rasen erneut gekürzt, diesmal auf zwei Zentimeter.
  4. Danach wird der Rasen vertikutiert. Die Fläche muss dafür trocken sein. Das anfallende Pflanzenmaterial darf auf den Kompost.
  5. An kahlen Stellen und Rasenlücken wird Grassamen nachgesät.

Rasen nachsäen im Herbst

Haben sich über den Sommer braune und kahle Stellen gebildet, empfiehlt es sich, Rasen nachzusäen. Ideal dafür geeignet sind die ersten richtigen Herbsttage. Dann hat der Boden noch etwas Restwärme. Allerdings sollten Sie die Nachsaat bis etwa Mitte Oktober ausgebracht haben. Ansonsten können die Rasensamen nicht mehr keimen. Was noch bei dem Nachsäen des Rasens zu beachten ist, damit sich im Frühjahr ein gleichmäßiger, grüner Teppich bildet, erfahren Sie in diesem Artikel.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Mein schöner Garten: "Rasen richtig vertikutieren"
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website