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Rosen schneiden: Wann ist der beste Zeitpunkt? | Anleitung


Tipps für mehr Blütenpracht
Rosen schneiden: Wann der beste Zeitpunkt ist

Rosen brauchen Pflege, damit sie gut wachsen und lange blühen. Dazu gehört auch der Rückschnitt. Eine einfache Faustregel verrät, wie viel Sie wann abschneiden müssen.

Aktualisiert am 02.10.2024|Lesedauer: 6 Min.
Von t-online, ron, jb
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Für eine optimale Nachblüte im Frühjahr benötigen alle mehrjährigen Rosenarten regelmäßig einen kräftigen Rückschnitt. Dieser Schnitt sorgt dafür, dass die Rosen (Rosa) nach der ersten Blüte genügend Energie für eine erneute Blüte im Verlauf der Saison haben.

Rosen schneiden: Ein starker Rückschnitt bewirkt ein stärkeres Wachstum der Rosen. Stimmt das?Vergrößern des Bildes
Rosen schneiden: Ein starker Rückschnitt bewirkt ein stärkeres Wachstum der Rosen. Stimmt das? (Quelle: Bund deutscher Baumschulen (BdB))

Einmal blühende Rosen hingegen sollten im Frühjahr nicht beschnitten werden, da sie ihre Blüten ausschließlich an den Trieben des Vorjahres entwickeln. Besser ist es, diese Rosen nach ihrer Blüte im Sommer zu schneiden.

Wenn sie bei der Königin der Blumen diese Schnittregeln beachten, dann blüht sie ab Juni bis in den Spätsommer hinein.

Warum schneidet man Rosen?

Im Unterschied zum Pflanzschnitt, der beim Setzen im Herbst das Einwurzeln unterstützen soll, stimuliert der Frühjahrsschnitt die sogenannten Rosenaugen: Sie sollen im Frühling kräftig austreiben. Ein Rosenauge ist die Stelle an einem Rosenzweig, an der sich ein neuer Seitentrieb bildet.

Dabei gilt die Faustregel: Je stärker der Rückschnitt, desto intensiver treibt die Rose aus. So sammeln öfter blühende Rosen neue Kraft – sowohl für die Erst- als auch für die Nachblüte im Spätsommer. Unterlassen Sie den Rückschnitt, so büßen Rosen mit den Jahren an Blühfreude und Energie ein. Sie "vergreisen" von unten, das heißt: Sie werden unten kahl.

Wann schneidet man Rosen im Frühjahr?

Wann genau Sie zur Rosenschere greifen müssen, hängt stark von den örtlichen Witterungsbedingungen ab. Statt an einem bestimmten Datum sollten sich Rosenbesitzer also lieber an der übrigen Vegetation orientieren: Daher gilt grundsätzlich, dass der beste Zeitpunkt für den Rosenschnitt im Frühjahr ist, wenn die Forsythien blühen. Ihre Blüte ist ein guter Indikator dafür, dass der Winter und somit längere Frostperioden vorbei sind. In den meisten Regionen fällt dieser Zeitpunkt zwischen die Monate März und April.

Wichtig: Trotz dieser Indizien sollten Sie sich beim perfekten Timing für den Rosenschnitt an den Witterungen und dem Klima in Ihrer Region orientieren. Denn es kann immer wieder vorkommen, dass eine kleine Frostperiode einbricht. Die niedrigen Temperaturen schaden dann der frisch beschnittenen Rosen stark.

Frühjahrsschnitt: mehr- oder diesjähriges Holz?

Der Schnitt richtet sich in erster Linie danach, ob die Rose am mehrjährigen Holz blüht oder am diesjährigen, also an den Trieben, die erst im Laufe des Frühjahrs wachsen. Zudem spielt die jeweilige Rosengruppe eine Rolle.

Bei den besonders beliebten Edel- und Beetrosen ist der Rückschnitt lebensnotwendig. Denn sie blühen, anders als beispielsweise Kletterrosen, nur am diesjährigen Holz. Nur die jungen und frischen Triebe bilden also eine Blüte aus.

Bodendeckerrosen oder Kleinstrauchrosen werden nur alle drei bis vier Jahre zurückschnitten.

Rosen lassen sich in bestimmte Rosengruppen oder Rosenklassen einordnen. Dieser Überblick sagt Ihnen, welche Rosen wie im Frühjahr geschnitten werden sollten.

Rosenklasse Frühjahrsschnitt
Beetrosen (öfterblühend) Rückschnitt auf 15–20 cm über Boden, 3–5 Haupttriebe mit 3–5 Augen (schwach entwickelte Triebe: stark einkürzen, stark entwickelte Triebe: schwach einkürzen)
Edelrosen 3–6 Haupttriebe mit 3-5 Augen (schwach entwickelte Triebe: stark einkürzen, stark entwickelte Triebe: schwach einkürzen)
Kletterrosen, Ramblerrosen (einmalblühend) beschädigte, abgestorbenen Teile bzw. schwache Triebe entfernen
Kletterrosen (öfterblühend) nach Frühjahrsblüte die Seitentriebe auf 3–5 Augen einkürzen
Stammrosen (Hochstammrosen) auf 3–5 Augen oberhalb der Veredelungsstelle einkürzen
Strauchrosen (einmalblühend) kein starker Rückschnitt, leicht auslichten, alle 4–5 Jahre ältere Triebe direkt über dem Boden kürzen
Strauchrosen (öfterblühend) Langtriebe (Triebe vom Vorjahr) um ein Drittel, alle anderen Triebe auf 3–5 Augen einkürzen; schwache, überalterte Triebe am Ansatz abschneiden
Wildrosen dicht stehende oder blühfaule Triebe am Ansatz entfernen

Info
An Edelrosen entstehen mitunter Wildtriebe. Dabei handelt es sich um die sogenannte Unterlage, die zum Veredeln der Rose verwendet wurde. Das Problem: Diese unerwünschten Wildtriebe rauben der Rose Nährstoffe und Wasser. Deshalb sollten Sie diese entfernen.

Schnittregeln für Rosen: Das ist zu beachten

Vor dem Rosenschnitt sollten Sie folgende Regeln beachten.

  1. Vor dem Rückschnitt sollten alle welken, abgestorbenen oder erfrorenen Triebe entfernt werden.
  2. Zweige und Auswucherungen, die nicht mehr gesund und kräftig wirken, sollten Sie abschneiden. Pilze, Viren und Schädlinge können die Schwachstellen der Pflanze ausnutzen, und über diesem Weg in sie eindringen.
  3. Pflanzenteile, die braun geworden sind, sollten Sie ebenfalls entfernen. Durch die wird die Rose geschwächt.
  4. Schneiden Sie nicht zu viel von der Rose zurück – auch, wenn es sich um kräftige Triebe handelt. Andernfalls würde die Rose ihre Kräfte, die sie der Rückschnitt kostet, aus den Knospen ziehen. Sie würde sodann nicht mehr richtig blühen.
  5. Schwache Triebe sollten gar nicht oder nur leicht geschnitten werden.

Halten Sie diese Schnittregeln nicht ein, kann Ihre Rose nach dem Schneiden eingehen.

Wie schneidet man Rosen richtig?

Bevor Sie Ihre Rosen schneiden, sollten Sie das Werkzeug vorbereiten. Scharfe, saubere Scheren, Rosenscheren, Gartenscheren, Gehölzscheren oder Messer sind für einen sauberen und präzisen Rosenschnitt unerlässlich. Es wird empfohlen, die Klingen der Werkzeuge vor Gebrauch zu desinfizieren, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Darüber hinaus sollten Sie sie schärfen, um Quetschungen des Gehölzes zu vermeiden.

Zuerst entfernen Sie die kranken, abgestorbenen und nach innen wachsenden Triebe. Danach folgt der eigentliche Rückschnitt. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Schneiden Sie grundsätzlich bis auf ein nach außen zeigendes Rosenauge zurück. Das ist die Stelle, an der beim Wachstum neue Triebe entstehen.
  2. Setzen Sie den Schnitt etwa einen halben Zentimeter über dem Auge an.
  3. Achten Sie darauf, dass die Schnittstellen selbst schräg und circa einen halben Zentimeter über dem gewähltem Auge liegen.
  4. Setzen Sie die Schere aber nur leicht schräg an, um die Schnittwunde so klein wie möglich zu halten – gerade so, dass Regentropfen gut ablaufen können und die Nässe die offene Schnittfläche nicht faulen lässt.

Rosenschnitt: Die drei Schnittarten

Es gibt drei verschiedene Schnittarten bei Rosen: den Erhaltungsschnitt, den Auslichtungsschnitt und den Verjüngungsschnitt. Alle drei Schnittarten können sowohl bei Beetrosen als auch bei Kletterrosen oder Strauchrosen angewendet werden.

Beim Erhaltungsschnitt werden abgestorbene, beschädigte oder kranke Pflanzenteile wie Äste, Triebe, Blätter und Knospen entfernt. Sie sollten dann so nahe wie möglich am Hauptstamm abgeschnitten werden, um schwaches Pflanzenmaterial zu entfernen. Dadurch wird das Risiko von Krankheitsbefall und Schädlingsbefall verringert.

Der Auslichtungsschnitt fördert das Wachstum der Rose und verbessert die Luftzirkulation. Bei dieser Schnittart werden einige ältere, dickere Äste in Bodennähe entfernt – oder bis auf ein Drittel gekürzt. Durch den Auslichtungsschnitt kann die Luft im Strauch zirkulieren und das Sonnenlicht kann besser bis in die Mitte der Pflanze gelangen. Das regt das Wachstum neuer, junger, starker Triebe an und verhindert zugleich einen Pilzbefall.

Mit dem Verjüngungsschnitt werden ältere, schwache Rosensträucher revitalisiert. Kürzen Sie alle Äste und Triebe bis auf 15 und 20 Zentimeter (cm) über dem Boden zurück. Das mag zwar nach einer drastischen Maßnahme klingen. Allerdings regt dieser Rückschnitt das Wachstum des Zierstrauches an. Sodann bilden sich gesündere und kräftigere Triebe.

Wie stark werden Rosen geschnitten?

Für die Intensität des Rückschnitts gilt eine einfache Faustregel: Schwach wachsende Rosensorten werden stark zurückgeschnitten, stark wachsende werden weniger gestutzt – auch wenn es zunächst irritierend klingt.

Denn: Je stärker man eine Rose schneidet, desto kräftiger ist der Neuaustrieb.

Wer dieses Wachstumsgesetz beim Rückschnitt beachtet, kann seine Rosen damit auch zur gewünschten Wuchsform erziehen: Ein starker Rückschnitt, der nur drei bis vier Augen am Haupttrieb übrig lässt, fördert die Ausbildung weniger, dafür aber längerer und stärkerer Triebe.

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Umgekehrt wächst die Rose bei nur leichtem Rückschnitt, bei dem sechs bis acht Augen am Haupttrieb verbleiben, buschiger. Es bilden sich mehr Triebe, diese wachsen aber dünner und kürzer.

Individueller Rückschnitt: Austrieb ist entscheidend

Schwacher Austrieb

Darüber hinaus sollten Sie die Stärke des Rückschnitts auch davon abhängig machen, wie vital sich die einzelne Rose im vorangegangenen Jahr präsentiert hat. Das bedeutet: Hat eine Rose im vergangenen Jahr nur wenige schwache Triebe entwickelt, wird sie kräftig zurückgeschnitten.

Je weniger Altholz die ohnehin geschwächte Pflanze zu versorgen hat, desto leichter gelingt es ihr, wieder neu auszutreiben. Sollte sich die Rose dennoch nicht entwickeln, sind meist Wurzel- oder Nährstoffprobleme schuld. Die Pflanze sollte deshalb etwas mehr Kompost und Dünger bekommen.

Starker Austrieb

Wachsen die Rosen hingegen zu üppig, sollten Sie entgegengesetzt vorgehen. Ein starker Rückschnitt ist nicht zu empfehlen. Denn: Je stärker eine kräftige Rose zurückgeschnitten wird, umso stärker treibt sie aus den wenigen verbliebenen Knospen aus.

Stattdessen reduzieren Sie die Düngung in diesem Jahr um etwa ein Drittel, damit die Rose wieder sortentypisch wächst. Neupflanzungen sollten generell bodeneben abgeschnitten werden. Dabei verbleiben noch fünf Zentimeter des ersten Holzes, das die Rose aus der Veredlungsstelle gebildet hat.

Sommerschnitt: Wie oft Rosen schneiden?

Über die gesamte Gartensaison hinweg sollten Rosenbesitzer immer wieder mal zur Rosenschere greifen. Beim Sommerschnitt sollten vorrangig die abgeblühten Blüten abgeschnitten werden, der Fruchtansatz wird damit verhindert und ein zweiter Blütenflor unterstützt.

Manche Experten gehen sogar noch einen Schritt weiter, um Blühpausen zu verringern: Sie empfehlen, etwa drei Wochen vor der ersten Blüte bei jedem vierten knospentragenden Rosentrieb die Blütenknospe sowie drei bis vier Blätter tief zurückzuschneiden.

Noch während die Rose zum ersten Mal blüht, würden die so zurückgeschnittenen Triebe wieder anfangen zu wachsen und deshalb schon wenige Wochen nach dem ersten Flor – etwa gegen Ende Juni – erneut Blüten ausbilden.

Wird dieser Sommerschnitt unterlassen und schneiden Sie erst anschließend die verblühten Rosen aus, passiert Folgendes: Zwar blühen alle Rosentriebe und Knospen auf einmal, aber es entsteht eine mindestens sechswöchige Blühpause. So lange braucht der Trieb, um zu wachsen und zu knospen.

Sollte man Rosen im Herbst schneiden?

Früher wurde häufig empfohlen, Rosen im Herbst zurückzuschneiden. Doch kurz vor dem Winter ist die Wachstumsperiode der Rosen schon so gut wie beendet. Es fällt den Pflanzen schwer, die Schnittflächen wieder zu verschließen, und sie werden durch den späten Schnitt frostempfindlicher.

Im Herbst sollten Sie deshalb nur tote und überlange Triebe abschneiden, bei denen sonst die Gefahr von Wind- oder Schneebruch bestünde.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e. V.
  • Rosenhof Schultheis e. K.
  • Bayerische Gartenakademie/Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)
  • Mein schöner Garten
  • Plantura Magazin
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