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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Strenge Kontrollen Woher kommt unser Trinkwasser? Einfach erklärt
Im Durchschnitt verbrauchen wir 120 Liter Wasser pro Tag. Welchen Weg muss es zurücklegen, bis es aus dem Wasserhahn fließt? Das erfahren Sie hier.
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, und dennoch wissen die wenigsten genau, wie das klare Nass aus dem Wasserhahn zu uns gelangt. Dabei ist die Herkunft von Trinkwasser ein Thema, das alle betrifft. Doch wie funktioniert die Versorgung mit Trinkwasser, wo kommt es her und wie bleibt es sauber? Wir werfen einen Blick auf die Quellen und den Weg des Wassers bis in unser Zuhause.
Welche Quellen versorgen uns mit Wasser?
Trinkwasser wird in Deutschland vor allem aus Grundwasser und Oberflächenwasser gewonnen. Grundwasser, das in tiefen Schichten der Erde gespeichert ist, stellt etwa 70 Prozent unseres Trinkwassers zur Verfügung. Es gilt als besonders sauber, weil es durch verschiedene Gesteinsschichten gefiltert wird.
Rund 13 Prozent stammen aus Oberflächengewässern wie Flüssen und Seen, die in speziell eingerichteten Wasserwerken aufbereitet werden.
Die restlichen 17 Prozent sind eine Mischung aus Oberflächen- und Grundwasser: Es ist ursprünglich Oberflächenwasser, aber durch eine Bodenpassage oder Uferfiltration hat es fast die Qualität von Grundwasser. Je nach Region variiert die Mischung der Wasserquellen stark, sodass einige Gebiete vor allem Grundwasser nutzen, während andere mehr auf Oberflächenwasser angewiesen sind.
Wie wird unser Wasser gereinigt?
Bevor das Wasser in unsere Haushalte gelangt, muss es aufwendig gereinigt und geprüft werden. In den Wasserwerken durchläuft das Wasser mehrere Stationen, in denen es von Schwebstoffen, Bakterien und anderen Verunreinigungen befreit wird.
Dies geschieht meist durch verschiedene Filter und mithilfe von UV-Licht, das Keime abtötet. Einige Wasserwerke setzen auch auf natürliche Verfahren, wie die Reinigung durch Sandschichten, die Schmutzpartikel filtern.
In Deutschland gelten strenge Qualitätsstandards, die in der Trinkwasserverordnung festgelegt sind und regelmäßig überprüft werden – so wird sichergestellt, dass das Wasser hygienisch und gesundheitlich unbedenklich ist.
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Was unterscheidet Leitungswasser von Mineralwasser?
Ein häufiges Missverständnis ist, dass Mineralwasser per se gesünder oder reiner wäre als Leitungswasser. Tatsächlich ist Trinkwasser aus dem Hahn in Deutschland strengen Vorschriften unterworfen und muss dieselben Anforderungen erfüllen wie Mineralwasser – teilweise sogar strengere.
Während Mineralwasser direkt aus natürlichen Quellen gewonnen wird und häufig noch zusätzliche Mineralstoffe enthält, wird Leitungswasser meist aufbereitet und gefiltert, um es für den Verzehr geeignet zu machen.
Geschmacklich gibt es Unterschiede, da Mineralwasser je nach Quelle einen spezifischen Mineralstoffgehalt aufweist, während Leitungswasser regional angepasste Eigenschaften hat. Beide Wasserarten sind jedoch in Deutschland qualitativ hochwertig und sicher zu trinken.
Wasser – ein begrenztes Gut
Auch wenn es so selbstverständlich erscheint, ist Wasser weltweit ein begrenztes und kostbares Gut. Gerade deshalb achten Wasserwerke und Umweltbehörden darauf, den Wasserverbrauch und -schutz zu fördern. In trockenen Sommern kann es in bestimmten Gebieten sogar zu Engpässen kommen. In vielen Regionen der Erde ist der Zugang zu sauberem Wasser eine Herausforderung.
- Umweltbundesamt: "Trinkwasser"