Heizen im Winter Droht uns bald ein Strom-Blackout?
Aus Angst, im bevorstehenden Winter zu frieren, treffen viele Menschen bereits jetzt Vorkehrungen – und riskieren damit, die Stromnetze zu überlasten.
Wegen der drohenden Gasknappheit im Winter ist der Verkauf von strombetriebenen Heizlüftern in Deutschland stark gestiegen. Von Januar bis Juni 2022 wurden in Deutschland rund 600.000 Einheiten verkauft, das entspricht einem Plus von knapp 35 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, wie das Marktforschungsunternehmen GfK auf Anfrage des "Tagesspiegel" mitteilte.
Drohender Blackout
Experten warnen bereits vor Stromausfällen, wenn hunderttausende Haushalte im Winter auf diese Geräte setzen sollten. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine großflächige Blackout-Situation reinlaufen", sagte der Leiter des Fachbereichs Erzeugung und Speicherung elektrischer Energie im Verband der Elektrotechnik (VDE), Martin Kleimaier, der Zeitung.
Netzbetreiber sind machtlos
Der VDE und der Verein des Gas- und Wasserfaches hatten bereits gewarnt, dass Deutschlands Stromversorgung für eine derartige gleichzeitige Zusatzbelastung nicht ausgelegt sei.
Da die Heizgeräte einfach an eine Haushaltssteckdose angeschlossen werden, könnten sie – im Gegensatz zu elektrischen Wärmepumpen oder Nachtspeicher-Heizungen – im Falle von drohenden Netzüberlastungen nicht vom Netzbetreiber abgeschaltet werden. Diese Art zu heizen sei zudem sehr teuer.
- Nachrichtenagentur AFP