Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hätten Sie's gewusst? Deshalb gibt es flache und breite Stecker
Stecker ist nicht gleich Stecker. Denn mal ist er flach und schmal, dann wieder breit und massiv. Warum eigentlich?
Ob Fernseher, Schreibtischlampe oder Kühlschrank: Diese und andere Elektrogeräte brauchen Strom, damit sie funktionieren. Um sie ans Netz anzuschließen, verbinden wir den Stecker des jeweiligen Geräts mit der Steckdose. So weit, so gut.
Dennoch ist den meisten schon aufgefallen, dass es in Deutschland zwei gängige Steckertypen gibt, die aber unterschiedlich aussehen: einerseits flache beziehungsweise schmale Stecker, andererseits breite, massive Stecker, die die Steckdose voll ausfüllen. Warum gibt es diesen Unterschied?
Eurostecker: Flach, aber kein Schutzkontakt
Er ist in Deutschland, aber auch bei Reisenden beliebt, die in Europa Urlaub machen: der Eurostecker. Seinen Namen trägt er, weil er so ausgesprochen kompatibel ist und in fast jede europäische Steckdose passt. Das Vereinigte Königreich, Irland, Malta und Zypern allerdings ausgenommen. Voraussetzung ist, dass die Steckdose für eine Netzspannung von 220 bis 250 Volt ausgelegt ist.
Info
In der Fachsprache heißt er EN 50075 oder Typ-C "CEE 7/16". Die Abkürzung CEE steht für Commission on the Rules for the Approval of the Electrical Equipment (deutsch: Internationale Kommission für die Regelung der Zulassung elektrischer Ausrüstungen).
Der flache Eurostecker ist maximal für 2,5 Ampere ausgelegt und hat keinen Schutzkontakt. Genau aus diesem Grund ist er flach und schmal, weil er keine Verbindung mit dem oberen und unteren Kontakt in der Steckdose eingeht.
Er wird für Elektrogeräte der Schutzklasse II mit geringer Leistung verwendet. Dazu zählen zum Beispiel
- Radios
- Leuchten
- Föhne
- Mixer
Schukostecker: Kompakt und mit Schutzkontakt
Obwohl ebenso in ganz Europa nutzbar, ist er für Haushaltsgeräte von maximal 16 Ampere ausgelegt: der Schukostecker. Dabei setzt sich das Silbenkurzwort Schuko aus Schutz und Kontakt zusammen. Der Grund: Dieser Steckertyp besitzt neben den beiden Kontaktsteckern (Außen- und Neutralleiter) einen dritten Pol beziehungsweise geerdeten Schutzleiter (Schutzkontakt). Deshalb ist er im Gegensatz zum Eurostecker breit und kompakt.
Info
In der Fachsprache heißt er Typ F "CEE 7/4".
Der Schukostecker wird bei Elektrogeräten der Schutzklasse I verwendet. Hierzu gehören zum Beispiel
- Waschmaschinen
- Geschirrspüler
- Trockner
- Kühlschränke
- Fernseher
- Kaffeemaschinen
- Bügeleisen
- Wasserkocher
- Eierkocher
Konturenstecker: Kein Schutzkontakt, mehr Strom
Er wurde – ebenso wie der Eurostecker – entwickelt, um europaweit verwendet zu werden: der Konturenstecker. Obwohl er keinen Schutzkontakt besitzt, kann er mit bis zu 16 Ampere belastet werden.
Info
In der Fachsprache heißt er Typ "CEE 7/17". Wird auch Profilstecker genannt.
Der zweipolige Stecker wird häufig bei Elektrogeräten der Schutzklasse II verwendet, die – im Gegensatz zum Eurostecker – für mehr als 2,5 Ampere ausgelegt sind. Dazu zählen schutzisolierte Geräte mittlerer Leistung (500 bis 2.000 Watt), zum Beispiel
- Staubsauger
- Haartrockner
- Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen
Verteiler- oder Mehrfachsteckdosen (auch: Steckdosenleisten) können sowohl für Euro- als auch für Schukostecker verwendet werden. Lesen Sie hier, wie viele Steckdosenleisten Sie hintereinander stecken dürfen – und ab wann es gefährlich ist.
- verivox.de: "Steckdosen: Mehrere Stromstecker je nach Land"
- Elektrofachkraft: "Was ist richtig: Euro- oder Schukostecker?"