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Trotz Preisbremse: Gas- und Strompreise explodieren


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Trotz Deckel
Strom- und Gaspreise steigen


Aktualisiert am 28.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Gaszähler (Symbolbild): Preisdeckel auf Strom und Gas werden den Preisanstieg nur bedingt abmildern können.Vergrößern des Bildes
Gaszähler (Symbolbild): Preisdeckel auf Strom und Gas werden den Preisanstieg nur bedingt abmildern können. (Quelle: IMAGO / Arnulf Hettrich)
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Im kommenden Jahr tritt der Preisdeckel für Strom und Gas in Kraft. Trotz dieser Maßnahme kommen auf viele Menschen hohe Kosten zu.

Ab dem 1. März 2023 greift rückwirkend für den 1. Januar die Strom- und Gaspreisbremse. Für 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs gilt dann ein niedrigerer Preis. Für Verbraucher wird der Stromverbrauch auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt, der Gasverbrauch auf 12 Cent pro Kilowattstunde. Fernwärme soll auf 9,5 Cent pro Kilowattstunde festgelegt werden.

"Tropfen auf den heißen Stein"

Wie die Bundesregierung erklärt, sollen Verbraucher mit dem Preisdeckel entlastet werden. Von einem "Tropfen auf den heißen Stein" spricht hingegen das Vergleichsportal Verivox. Denn im Zuge der Energiekrise seien die Strom- und Gaspreise regelrecht explodiert.

Der von der Bundesregierung beschlossene Deckel könne diese Entwicklung nicht umkehren. Die Verteuerung falle lediglich geringer aus als befürchtet. So soll sich Gas um 112 statt 189 Prozent verteuern, die Strompreise könnten laut Einschätzung des Vergleichsportals um 44 statt 49 Prozent steigen.

Strompreisanstieg um 44 Prozent

Kosteten Verivox zufolge 4.000 kWh im September 2021 noch 1.222 Euro, würden die Ausgaben 2023 inklusive der Preisbremse bei 1.764 Euro liegen. Ohne den Deckel läge der Preis bei 1.821 Euro. Verbraucher würden durch die Maßnahmen der Bundesregierung also 57 Euro einsparen.

Als Grund für den starken Preisanstieg nennt das Vergleichsportal die hohen Großhandelspreise an den Strombörsen. Diese Kosten geben die Versorger an ihre Kunden weiter. Verivox teilt mit, Stromversorger hätten allein in diesem Jahr 1.155 Preiserhöhungen von durchschnittlich 31 Prozent durchgeführt.

Gaspreisanstieg um 112 Prozent

Wie das Portal berechnet, würde mit der Gaspreisbremse ein Jahresverbrauch von 20.000 kWh jährlich durchschnittlich 2.756 Euro kosten. Das entspricht etwa dem Bedarf eines Einfamilienhaushaltes mit drei bis vier Personen. Zum Vergleich: Im September 2021 kostete dieselbe Menge 1.299 Euro. Ohne Gaspreisbremse – und somit einem Preisanstieg von 181 Prozent – läge der Preis bei 3.650 Euro.

Durch den Ukraine-Krieg und dem damit verbundenen kontinuierlichen Wegfall russischer Gaslieferungen betrug der Preis für eine Megawattstunde Gas auf den Spotmärkten 350 Euro. Laut Verivox bewegt er sich nun bei rund 83 Euro. Angesichts dieser Preisentwicklungen haben Stromversorger zwischen Januar und Februar in 1.941 Fällen die Preise um rund 57 Prozent angehoben.

Höhere Gasnetzgebühren und Heizölpreise

Wie Verivox mitteilt, würden zusätzliche Kosten zum Jahreswechsel anfallen. Die Gasnetzgebühren sollen im bundesweiten Durchschnitt um 18 Prozent auf 390 Euro netto steigen. Das wären für ein Einfamilienhaushalt (20.000 kWh) etwa 61 Euro Mehrkosten pro Jahr.

Und auch die Heizölpreise sind in diesem Jahr rasant gestiegen. Trotz eines leichten Preisfalles in diesem Herbst ist Heizöl 2022 um 68 Prozent teurer geworden. Kosteten 2021 100 Liter noch rund 74 Euro brutto, liegt der Preis derzeit bei etwa 124 Euro.

Ausblick für 2023

Weiterhin geht das Vergleichsportal davon aus, dass sich an der Preisentwicklung so schnell nichts ändern wird. Die ausbleibenden russischen Gaslieferungen müssen in den kommenden Jahren durch Flüssiggaslieferungen per Schiff ausgeglichen werden. Die LNG-Terminals dafür befinden sich noch im Bau.

Marktbeobachter würden erst ab 2025 mit einer stabilen Gasversorgung rechnen. Ob das Preisniveau sich bis dahin stabilisiert habe – und das auch zugunsten der Verbraucherinnen und Verbraucher –, ist nicht sicher.

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