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Steigende Strom- und Gaspreise durch Ukraine-Krieg: Das können Sie nun tun


Wichtige Tipps
Das können Sie bei steigenden Strom- und Gaspreisen tun

Von dpa-tmn, dpa
Aktualisiert am 21.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Strom- und Gaspreise liegen auf Rekordniveau: Verbraucherschützer geben deshalb wertvolle Tipps.Vergrößern des Bildes
Strom- und Gaspreise liegen auf Rekordniveau: Verbraucherschützer geben deshalb wertvolle Tipps. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Nicht nur an den Zapfsäulen müssen Verbraucher aktuell tief in die Tasche greifen. Auch

Strom- und Gaspreise sind für Verbraucher in den vergangenen Monaten teilweise drastisch erhöht worden. Dann kam der Krieg in der Ukraine. An den Energiemärkten haben die Börsenpreise für kurzfristige Lieferungen seitdem noch einmal deutlich zugelegt. Doch was bedeutet das für die Strom- und Gasrechnung?

Müssen alle mit steigenden Preisen für Strom und Gas rechnen?

Ja, sagt Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ausnahmen sind Kunden, die noch laufende Verträge mit Preisgarantie haben. "Alle anderen müssen sich auf steigende Strom- und Gaspreise einstellen, und zwar heftig."

Was raten Verbraucherschützer den Haushalten?

"Gucken und vergleichen, wie schrecklich es ist", sagt Sieverding. "Ist es noch einigermaßen verkraftbar oder sind es Mondpreise?" Gegebenenfalls sollten Verbraucher den Anbieter wechseln.

Wie haben sich die Preise entwickelt?

Bei Strom verzeichnete das Vergleichsportal Check24 zuletzt eine durchschnittliche Steigerung um 36 Prozent: Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden muss für einen im Februar abgeschlossenen Vertrag im Schnitt 2.053 Euro jährlich zahlen. Ein Jahr zuvor waren es noch 1.509 Euro.

Bei Gas war der Preisanstieg nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox sogar noch höher. Wer aktuell einen neuen Vertrag abschließt, zahlt bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Schnitt knapp 2.600 Euro im Jahr. Im September 2021 lag dieser Wert noch bei rund 1.300 Euro.

Es gibt allerdings auch Stromversorger, die die Preise gesenkt haben. Seit August hat Check24 in 46 Fällen Senkungen in Grundversorgungstarifen registriert. Dem stehen allerdings 1.046 Erhöhungen gegenüber. Laut Bundesnetzagentur bezieht rund ein Viertel der Haushalte Strom im Grundversorgungstarif. Bei Gas wurden 1.374 Erhöhungen verzeichnet – und keine einzige Preissenkung.

Warum erhöhen die einen mehr, die anderen weniger?

Weil sie die Energie unterschiedlich einkaufen. "Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt man am Markt eingekauft hat, fällt auch der Endkundenpreis höher oder niedriger aus", heißt es beim Stadtwerke-Verband VKU.

Mit einer nachhaltigen Einkaufspolitik habe man über Jahre starke Preisschübe verhindern können, "weil Lieferverträge gestaffelt und mit unterschiedlichen Laufzeiten abgeschlossen wurden und werden". Aber auch die Stadtwerke seien abhängig von den internationalen Energiemärkten.

Was unternimmt die Politik, um die Verbraucher zu entlasten?

Die Ampelkoalition hat im Februar ein Entlastungspaket geschnürt. Zentraler Baustein ist die auf Juli vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage zur Förderung von Ökostrom. Die Koalition erwartet, dass die Energieversorger die Entlastung in vollem Umfang an die Haushalte weitergeben. Laut Verivox würde dies für einen Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden in diesem Jahr für rund 89 Euro Entlastung sorgen.

Beschlossen wurde auch ein einmaliger Heizkostenzuschuss für Geringverdiener. Konkret sollen Wohngeldbezieher, die alleine leben, 270 Euro erhalten. Zwei-Personen-Haushalte bekommen 350 Euro, für jeden weiteren Mitbewohner gibt es noch einmal 70 Euro mehr. Studenten mit Bafög, Bezieher von Aufstiegs-Bafög und Berufsausbildungsbeihilfe erhalten pauschal 230 Euro.

Die Hilfen waren schon vor dem Krieg in der Ukraine beschlossen worden, ursprünglich aber mit deutlich niedrigeren Summen. Weil die Energiepreise seitdem noch einmal deutlich anzogen, stockten SPD, Grüne und FDP den Zuschuss auf das Doppelte auf.

Nach Angaben des Wohnministeriums profitieren davon rund 2,1 Millionen Bürger, etwa Rentnerinnen und Rentner, Alleinerziehende oder Menschen, die wenig verdienen. Das Geld soll ohne Antrag direkt auf die Konten überwiesen werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa, dpa-tmn
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