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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bevor der Stromausfall kommt Blackout: Eine gute Vorbereitung rettet Leben
Im Ernstfall können einige Vorsichtsmaßnahmen lebensrettend wirken. Energieexperten diskutieren die Folgen und mögliche Szenarien eines Blackouts.
Sei es durch Schwankungen im Stromnetz oder unvorhersehbare Ereignisse wie einen Hackerangriff auf die sensible Infrastruktur: Ein Blackout ist ein Katastrophenfall, der durchaus Realität werden könnte. Damit Sie mehrere Tage oder gar Wochen ohne Elektrizität und Co. auskommen und die Krise unbeschadet überstehen, sollten Sie vorsorgen. Das empfiehlt auch die Bundesnetzagentur. Dafür sollten sich Verbraucher einen kleinen Vorrat an Lebensmitteln, Wasser, Kerzen, Taschenlampen und Batterien zulegen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt allerdings noch mehr Dinge, die Privatleute beachten sollten, wenn sie für einen Blackout vorsorgen wollen.
Wie kann man sich auf Tage ohne Strom vorbereiten?
Ziel der Vorbereitung auf einen Blackout muss es sein, zehn Tage ohne Einkaufen und funktionierende Infrastruktur überstehen zu können, so das BBK. Das bedeutet für Sie:
- sich einen Grundvorrat an Getränken und Lebensmitteln zuzulegen,
- die eigene Hausapotheke aufzufüllen – vor allem in Bezug auf ärztlich verordnete Medikamente,
- ausreichend Hygieneartikel im Haus zu haben,
- genügend Utensilien zu besitzen, um in einem Brandfall das Feuer selbst bekämpfen zu können,
- über Mittel der Kommunikation (Rundfunkgeräte) zu verfügen, um informiert zu bleiben,
- persönliche Dokumente zu sichern und parat zu haben,
- sich einen Notfallrucksack samt Inhalt zuzulegen. (Mehr dazu erfahren Sie hier.)
Darüber hinaus sollten Sie sich im Klaren sein, dass ohne Strom
- die Heizung nicht läuft,
- die Wasserversorgung – und Entsorgung – nur eine bestimmte Zeit lang funktionieren,
- die Telekommunikation – und auch das Internet – nicht funktionieren,
- die Geldautomaten nicht funktionieren,
- Sie nicht tanken können,
- Züge nicht mehr fahren.
– um nur einige Beispiele zu nennen.
Warum sollte man für einen Blackout vorsorgen?
Jeder, der während eines Katastrophenfalls in eine Notsituation gerät und keine Vorsorge getroffen hat, stellt eine zusätzliche Belastung der öffentlichen Infrastruktur und Rettungseinheiten dar.
Da man sich zudem in vielen Notsituationen nicht immer auf die Unterstützung von Nachbarn und Freunden verlassen kann, sollte jeder so gut vorbereitet sein, um mindestens zehn Tage selbstständig und autark leben zu können.
Wichtig: Im Katastrophenfall, also auch bei einem Blackout, ist es sehr schwer, Rettungskräfte zu kontaktieren. Schließlich funktioniert das Mobilfunknetz nicht. Zudem sollten Sie auch daran denken, dass Sie nicht tanken können und der öffentliche Personennahverkehr ebenfalls stark eingeschränkt sein wird oder gar nicht funktioniert. Es könnte demnach schwierig sein, in einem Notfall ärztliche Hilfe zu erhalten und so verletzte oder bedürftige Personen zu versorgen – und ihr Leben zu retten.
Was ist zu tun, wenn es zu einem Blackout kommt?
- Telekommunikation
Die Notstromversorgung der Sendemasten funktioniert noch etwa zwei bis drei Stunden. Informieren Sie alle wichtigen Personen über die Notsituation und treffen Sie entsprechende Absprachen – weiteres Vorgehen, Treffpunkte und Ähnliches. - Wasser
Zwar sollte die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung noch mindestens 36 Stunden funktionieren, dennoch sollten Sie schon jetzt die Zeit nutzen, um Eimer, die Badewanne und andere Behälter mit Leitungswasser zu füllen. (Mehr dazu erfahren Sie hier.) - Heizung
Schließen Sie alle Zimmertüren und Fenster. Ziel muss es sein, die Wärme im Raum zu halten, da die Heizung ohne Strom nicht funktioniert. Denken Sie daran, dennoch weiterhin regelmäßig stoßzulüften.
Weiterhin sollten Sie Ruhe bewahren und auf die Informationen im Radio achten.
Was sollte man für einen Blackout zu Hause haben?
Neben einem Grundvorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage sollten Sie zusätzlich Hygieneartikel, Medikamente und Verbandszeug, Utensilien zum Brandschutz und Rundfunkgeräte zu Hause haben. Eine genaue Einkaufsliste haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Wie lange gibt es Wasser bei einem Stromausfall?
In der Trinkwassernotversorgung heißt es, dass "die Gewährleistung einer Grundversorgung der Bevölkerung in Deutschland mit überlebensnotwendigem Trinkwasser im Verteidigungsfall" gesichert ist. Im Klartext: Verbraucher müssen zwar für den Katastrophenfall vorsorgen, öffentliche Einrichtungen werden jedoch Brunnen und Wassertanks zur Verfügung stellen, an denen die Bevölkerung Wasser erhält. Dieser Notplan greift jedoch erst nach 36 bis 72 Stunden. So lange können die Notstromaggregate die Pumpen der öffentlichen Wasserbetriebe noch aufrechterhalten. (Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.)
Wie wahrscheinlich ist ein Blackout?
Laut Fiete Wulff, Pressesprecher der Bundesnetzagentur, ist ein "Blackout, also ein langanhaltender und großflächiger Stromausfall, äußerst unwahrscheinlich." Zwar könne es stundenweise Störungen und Unterbrechungen im Stromsystem geben, von einer krisenhaften Situation sei jedoch nicht auszugehen, so Wulff. Auch die Bundesregierung hält einen großflächigen langanhaltenden Stromausfall für "sehr unwahrscheinlich".
Krisenmanagerin Sandra Kreitner erklärt in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" jedoch, dass ein Blackout grundsätzlich nicht unwahrscheinlich sei. Denn dieser könne beispielsweise auch durch Cyberattacken, Sabotagen, Unwetter oder Ähnliches verursacht werden. Demnach müsse an einem lang anhaltenden Stromausfall nicht immer das Stromnetz an sich oder der Endabnehmer schuld sein. In diesem Artikel haben wir näher ausgeführt, wie wahrscheinlich ein Blackout in Deutschland ist.
- bundesregierung.de "Interview zur Energieversorgung"
- ndr.de "Was tun, wenn der Stromausfall kommt?"
- sueddeutsche.de "Blackout Interview"
- zdf.de "Blackout Vorbereitung"