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Brennwertkessel nutzen: So lässt sich Energie sparen


Heizung
Brennwertkessel: So einfach können Sie Energie sparen

Verbraucher können trotz steigender Preise für Gas und Öl ganz einfach Heizkosten sparen sparen, indem sie alte oder kaputte Heizkessel durch effizientere ersetzen. "Viele entscheiden sich für einen Brennwertkessel, der mit Gas, Öl und inzwischen auch mit Pellets beheizt werden kann", sagt Andreas Braun von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online in Berlin. Im Vergleich zu einem 15 bis 20 Jahre alten Standardkessel könne ein moderner Brennwertkessel pro Jahr mehr als zehn Prozent Energie sparen. Allerdings nutzen viele Geräte ihr Einsparpotenzial nicht aus.

Aktualisiert am 23.11.2015|Lesedauer: 4 Min.
dpa-tmn, dl
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Die Brennwerttechnik gilt als besonders effizient, da sie zusätzlich zur Wärmeenergie des verbrannten Heizstoffs auch die in den Abgasen enthaltene Wärme nutzt. In der Anlage kondensiert der Dampf in den Abgasen der Heizung, wobei Wärmeenergie freigesetzt wird. Diese entweicht bei anderen Techniken ungenutzt durch den Schornstein.

Brennwertkessel: So einfach können Sie Energie sparen.Vergrößern des Bildes
Brennwertkessel: So einfach können Sie Energie sparen. (Quelle: Bernd Friedel/imago-images-bilder)

Sparpotenzial beim Brennwertkessel oft nicht ausgeschöpft

In der Praxis verpufft das Potenzial der Geräte allerdings oft. Denn nur ein Drittel der 4,5 Millionen Brennwertkessel in Deutschland nutzt den Effekt akzeptabel aus. Das schließen die Verbraucherzentralen in Deutschland aus den Ergebnissen ihrer Aktion "Brennwert-Check". Hierbei können Verbraucher mit Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums prüfen lassen, ob ihr Gerät optimal arbeitet. Rund zwei Drittel der getesteten Brennwertkessel blieben unter ihren Möglichkeiten.

Rücklauftemperatur sollte möglichst gering sein

Der Brennwerteffekt komme nur zum Tragen, wenn der Wasserdampf in den Abgasen so abgekühlt werden kann, dass er zu Kondenswasser wird, erläutert Christian Stolte von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin. Dafür müsse die Temperatur des Wassers, das aus dem Heizkreislauf zurückfließt, möglichst gering sein – sie sollte bei Gasanlagen etwa 57 Grad und bei Ölsystemen 47 Grad nicht überschreiten. Als Grundsatz gelte daher: Je kühler das Heizwasser von den Heizkörpern in den Kessel zurückfließt, desto besser fördert den effizienten Kondensationseffekt.

Nicht nur ein moderner Brennwertkessel ist entscheidend

Die gewünschte Rücklauftemperatur kann an der Heizungsanlage nicht einfach so eingestellt werden. Sie ergibt sich aus einer möglichst geringen Vorlauftemperatur, wie Stolte erklärt. In sanierten oder neuen Gebäuden muss diese nicht zu hoch sein, denn die Räume halten sich gut warm. Im unsanierten oder nur teilweise sanierten Gebäude sei das schwierig, da hier über schlecht gedämmte Wände Wärme nach draußen entweicht. Oder die Heizkörper sind zu klein für den Raum und brauchen die höhere Temperatur, um diesen aufzuheizen.

Heizung mit Brennwertkessel vom Fachmann einstellen lassen

"Für eine effektive Nutzung der Brennwertheizung ist nicht nur allein die Technik des Kessels verantwortlich", sagt daher dena-Experte Stolte. Läuft die Heizungsanlage nicht optimal, muss ein Fachmann auf die Suche nach dem genauen Fehler gehen. Stolte rät, die Anlage beim Einbau eines Brennwertkessels anpassen zu lassen – mit einem hydraulischen Abgleich. Auch sollte man die Temperaturen für alle Tageszeiten am Heizkessel einstellen sowie die Leistung der Heizungspumpe anpassen lassen. Weitere Maßnahmen seien der Einbau voreinstellbarer Thermostatventile sowie eine Dämmung der Rohre.

Im Rahmen eines Heiz-Checks können Haushalte von den Verbraucherzentralen überprüfen lassen, ob ihr Brennwertkessel richtig eingestellt ist. Zweimal kommt ein Energieberater ins Haus. Er schaut sich die Einstellungen der Anlage an, wie die Verbraucherzentrale Thüringen erläutert. Und über 24 Stunden werden die Temperaturen im Heizsystems gemessen. Auf Grundlage der Daten kann der Energieberater Empfehlungen für die Optimierung geben.

Großer Schornstein bei Brennwertkesseln problematisch

Da Brennwertkessel den Abgasen Wärme entziehen, hat der kalte Dampf oft nicht mehr genug Auftrieb. Das liegt auch daran, dass der Querschnitt vieler Schornsteine zu groß sei, erläutert Jörg Seelbach vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in St. Augustin bei Bonn. Je mehr Platz der Dampf darin hat, desto schneller kühlt er ab und schafft es dann nicht mehr aus dem Schlot heraus.

Vor Einbau des Brennwertkessels mit Schornsteinfeger reden

Kann die Abluft nicht entweichen, durchfeuchtet sie den Schornstein. In der Folge können sich in den Wohnräumen an den Wänden zum Schornstein braune Flecken bilden. Bestehende Schornsteine mit größerem Querschnitt können aber angepasst werden, indem Handwerker spezielle Kunststoff- oder Edelstahlrohre einziehen, erläutert Seelbach. Alternativ kann auch ein neuer Außenschornstein installiert werden. Generell sollten Hausbesitzer sich vor dem Einbau eines Brennwertkessels vom Schornsteinfeger beraten lassen, empfiehlt Seelbach.

Brennwertkessel an die Kanalisation anschließen

Der zu Wasser kondensierte Dampf muss abfließen. Täglich können mehrere Liter Kondensat anfallen. Daher benötigt der Brennwertkessel einen Anschluss an die Kanalisation. Der Ablaufschlauch lässt sich meist problemlos an das vorhandene Abwassersystem anschließen. Brennwertkessel, die mit Öl laufen, brauchen unter Umständen eine Einrichtung, die das Kondensat neutralisiert, erläutert Alexander Fack vom Institut für Wärme und Oeltechnik in Hamburg.

Dies sei der Fall, wenn die Heizung mit besonders schwefelhaltigem Öl betrieben wird, denn Schwefel macht das Kondensat sauer. Es gibt jedoch auch Heizöl mit vergleichsweise wenig Schwefel. Dessen Marktanteil liege bereits bei über 90 Prozent. Hier müsse das Kondensat nicht neutralisiert werden, bevor es in das Abwasser fließen kann. Preisunterschiede gebe es nicht.

Zuschuss für Einbau eines Brennwertkessels

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt Maßnahmen, die zur Verbesserung der Energiebilanz beitragen. Im Rahmen dessen wird der Einbau eines Öl- oder Gas-Brennwertkessels mit fünf Prozent der Investitionskosten, maximal bis zu 2500 Euro je Wohneinheit bezuschusst. Ein Brennwertkessel koste im Schnitt zwischen 6000 und 10.000 Euro inklusive Einbau.

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