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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Umbau & Renovierung Schimmelfalle Badezimmer? Das muss nicht sein
Viele Badezimmer bieten optimale Bedingungen für Schimmelbildung. Das feuchtwarme Klima schafft den Pilzsporen eine ideale Brutstätte. Ob in den Fugen der Fliesen, den Silikondichtungen oder an der Wand: Die hässlichen und gesundheitsschädlichen schwarzen Flecken wuchern und kommen oft schnell wieder, wenn man sie einmal entfernt hat. Doch das muss nicht sein. Oft helfen schon einfache Maßnahmen, damit das Badezimmer nicht zur Schimmelfalle wird.
Die wichtigste Ursache für Schimmel im Badezimmer ist der Wasserdampf, der beim Duschen und Baden entsteht. Auf den feinen Tröpfchen bleiben viele Staub- und Schmutzpartikel haften. Zusammen ergibt das die perfekte Lebensgrundlage für Schimmelpilze.
Das Badezimmer richtig lüften
Ein wichtiger Schritt zur Vermeidung der schwarzen Flecken ist deshalb der Kampf gegen die Feuchtigkeit. Bewohner sollten im Badezimmer deshalb intensiv lüften, rät Birgit Holfert, Energieexpertin beim Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). Im Tageslichtbad wird das Fenster am besten schon beim Duschen gekippt, so dass sich ein Teil des Wasserdampfs gar nicht erst an Wänden und Fugen niederschlägt, sondern gleich abzieht. Nach dem Duschen sollte man dann noch fünf bis zehn Minuten bei komplett geöffnetem Fenster durchlüften. Auch im Tagesverlauf solle man immer mal wieder das Fenster komplett öffnen, rät Holfert. Schließlich geben auch trocknende Handtücher Feuchtigkeit an die Raumluft ab.
Das beliebte Lüften durch die offene Badezimmertür ist wenig empfehlenswert. Denn dadurch verteilt sich die Feuchtigkeit im gesamten Wohnraum. Dann steigt dort das Schimmelrisiko. Im Badezimmer ohne Fenster kommt man ums Lüften durch die Tür aber häufig nicht herum. Dann sollte man aber die Räume, in die der Wasserdampf abgezogen ist, nach dem Duschen intensiv lüften.
Badezimmer konstant beheizen
Warme Luft nimmt Feuchtigkeit besser auf als kalte. Wenn es draußen kühl ist, sollten Bewohner im Bad zwischen dem Lüften daher auch heizen, empfiehlt Holfert. Und der Heizkörper sollte nicht durch Möbel, Vorhänge oder Verkleidungen abgedeckt sein. Die Frischluft muss gut an alle feuchten Stellen kommen – Feuchtigkeit kondensiert am ehesten an kalten Flächen, also an Außenwänden oder in Bodennähe.
Die optimale Temperatur im Badezimmer liegt zwischen 21 und 23 Grad. Die Luftfeuchtigkeit sollte 60 Prozent auf Dauer nicht überschreiten. Daneben bleibt das Bad am besten möglichst trocken und sauber. Das bedeutet: Nach dem Duschen oder Baden stoßlüften, Duschvorhänge ausbreiten, Wände der Duschkabine abziehen und den Wannenrand abtrocknen.
Schimmelflecken mit Alkohol entfernen
Kleine Schimmelflecken entfernen Bewohner mit 70-prozentigem Alkohol aus der Apotheke. Bei großflächigem oder wiederkehrendem Befall sollten sie jedoch die Meinung eines Experten einholen, rät Holfert. Dieser kann auch die Ursache feststellen. Manchmal bewirkt schon eine Veränderung bei der Einrichtung etwas.
Dampfsperrfolie in kleinen Badezimmern sinnvoll
Den Spritzwasserbereich sollten glatte und wasserresistente Oberflächen umgeben. Das können neben den üblichen Kacheln auch Granitoberflächen sein, erklärt Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in Bonn. In kleinen oder fensterlosen Badezimmern helfe unter Umständen eine Dampfsperrfolie. Diese wird zwischen Wand und Fliesen eingebaut und verhindert, dass Feuchtigkeit in die Wand kommt und es dort schimmelt.
Kalkputz verhindert Schimmel
Glatte Oberflächen lassen sich gut sauber halten. Ein Bad müsse aber nicht unbedingt an allen Wänden Kacheln haben, sagt Wischmann. Corinna Kodim vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland empfiehlt ebenfalls, nicht nur wasserresistente Materialien zu verbauen. Ein komplett gekacheltes Bad hält sie für unnötig teuer und kontraproduktiv. Stattdessen rät Kodim zu Kalkputzen, etwa an Wänden ohne hohe Spritzwasserbelastung und unterhalb der Decke. "Das sind Stoffe, die eine Löschblattwirkung haben", erläutert Kodim. Ist die Luft nach dem Duschen feucht, nimmt der Putz und ähnliches Baumaterial den Dampf auf. Das führe dazu, dass sich weniger Wassertropfen an allen anderen Oberflächen absetzen. Das Schimmelrisiko in Nischen und Ecken sinkt damit. Der Putz hingegen trocknet nach einiger Zeit wieder. Auch ein Lehmputz zeigt ähnliche Effekte.
Lüften muss sein
Auch offenporiges Holz in Form von Möbeln oder Deckenplatten könne als Zwischenspeicher für Flüssigkeit fungieren. Vernachlässigen Bewohner das regelmäßige Lüften aber, kann unbehandeltes Holz aufquellen und ebenfalls schimmeln, gibt Wischmann zu bedenken.
Silikonfugen alle 10 bis 20 Jahre erneuern
Ewig halten nicht alle Materialien den Pilzen stand: Nicht nur in kalten Ecken, sondern auch an Fugen sammeln sich Wasser und Schmutz gerne an. Nach 10 Jahren, bei guter Pflege erst nach 20 Jahren sollten Hausbesitzer sie neu verfugen. Inzwischen gibt es dafür immerhin schimmelhemmendes Silikon, so Kodim. Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie einfach Sie Silikonfugen selbst erneuern.