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Schimmel an der Wand richtig und dauerhaft entfernen


Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schimmel an der Wand richtig und dauerhaft entfernen

Kleine schwarze, weiße oder gelbe Flecken wuchern an der Decke oder an der Wand? Das kann Schimmel sein, den Sie schnell entfernen sollten.

Aktualisiert am 15.04.2023|Lesedauer: 4 Min.
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Bei dunklen Verfärbungen in Zimmerecken, hinter Schränken oder in der Nähe von Fenstern handelt es sich nicht immer um Staub und Dreck. Häufig kann es auch Schimmel sein, der in der Wand wuchert und daher schnellstmöglich entfernt werden muss.

Schimmel an der Wand ist nicht nur hässlich, sondern auch ungesund.Vergrößern des Bildes
Schimmelpilzbefall: Schimmel an der Wand ist nicht nur hässlich, sondern auch ungesund. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)

Erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie bei einem Schimmelbefall in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus vorgehen sollten.

Ist Schimmel an der Wand gefährlich?

Zunächst einmal sollten Sie nicht in Panik verfallen, wenn Sie Schimmel an der Wand sehen. Schimmel ist gefährlich. Es ist daher wichtig, ihn schnellstmöglich zu bekämpfen. Und zwar mit der entsprechenden Schutzausrüstung wie Atemmaske, Schutzbrille, Putzhandschuhen. Denn wenn die giftigen Sporen eingeatmet werden oder in die Schleimhäute gelangen, können sie Allergien, Kopfschmerzen und Atemwegserkrankungen auslösen. Dennoch sollten Sie ruhig bleiben. Denn Schimmel bildet sich nicht über Nacht, sondern über mehrere Tage hinweg. Er wird also schon eine gewisse Zeit dort gewuchert haben, ehe Sie ihn entdeckten.

Anleitung: Schimmel an der Wand entfernen

Zunächst wird der Schimmel oberflächlich behandelt. Dadurch verhindern Sie, dass die giftigen Sporen weiter im Raum verteilt werden und so Ihrer Gesundheit schaden.

  1. Nehmen Sie einen alten, sauberen Lappen.
  2. Tunken Sie diesen in hochprozentigen, klaren Alkohol oder in Brennspiritus.
  3. Betupfen Sie damit die schimmelige Fläche, bis diese ausreichend durchfeuchtet ist. Wichtig ist, dass Sie die Stelle betupfen und nicht reiben. Denn durch das Reiben verteilen Sie die Pilzsporen und -fasern weiter in der Wand.
  4. Warten Sie, bis alles gut getrocknet ist und wiederholen Sie den Vorgang.
  5. Idealerweise wenden Sie diesen Trick mehrmals am Tag über einen längeren Zeitraum an.

Es gibt auch Hausmittel, wie Backpulver und Essig, die Sie besser nicht anwenden sollten. Lesen Sie in diesem Artikel, warum, und welche Hausmittel das Schimmelwachstum sogar noch fördern.

Durch den Alkohol und den Brennspiritus wird nur verhindert, dass der Schimmel an dieser Stelle nicht weiter nach oben wuchert. Die Hausmittel verhindern jedoch nicht, dass der Schimmel sich im Mauerwerk weiter ausbreitet. Daher ist es wichtig, dass Sie nun folgende Maßnahmen treffen, wenn Sie den Schimmel an der Wand wirklich entfernen wollen:

  1. Wenn die Wand tapeziert oder gefliest ist, müssen Sie den Wandbelag entfernen.
  2. Nun muss der Putz runter. Idealerweise bis zum Mauerwerk. Wichtig ist, dass keine Schimmelflechte mehr zu sehen ist. Die Fläche muss also großzügig und möglichst weitläufig entsorgt werden.
  3. Kontrollieren Sie den Zustand des Mauerwerks: Ist es feucht? Liegt vielleicht ein unentdeckter Wasser- oder Feuchtigkeitsschaden vor? Ist beides nicht der Fall, bestreichen Sie das freigelegte Mauerwerk mit einer Anti-Schimmel-Substanz aus dem Fachhandel. Ist die Bausubstanz hingegen feucht, müssen Sie sie erst trocken legen und natürlich den Grund für die Feuchtigkeit ausfindig machen.
  4. Ist der Anti-Schimmel-Anstrich getrocknet, können Sie die Stelle neu verputzen. Wichtig ist, dass Sie alles immer sehr gut trocknen lassen.
  5. Nach einigen Wochen – der Putz muss auch sehr gut durchgetrocknet sein – können Sie dann die Grundierung auftragen und die Stelle neu tapezieren, fliesen oder streichen. Wichtig: Alles muss immer trocken sein, bevor Sie den nächsten Schritt angehen.
  6. Um zu verhindern, dass sich Schimmel erneut bildet, sollten Sie Ihre Gewohnheiten beim Lüften und Heizen optimieren. Dabei kann Ihnen ein Hydrometer helfen. Es misst den Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bezieht es auf die Raumtemperatur und sagt Ihnen somit, ob es in dem Zimmer zu feucht, zu trocken, zu kalt oder zu warm ist. Kurz: Ob in dem Raum ideale Bedingungen herrschen, damit die Wand erneut vom Schimmel befallen wird. Bei einem Alarm können Sie dann entsprechende Maßnahmen ergreifen wie Lüften, Heizen oder einen Luftentfeuchter aufstellen.

Das gilt allerdings nur für Haus- oder Wohnungseigentümer. Mieter sollten Ihren Vermieter umgehend informieren, sobald sie Schimmel an der Wand entdecken. Dieser muss dann einen Fachbetrieb beauftragen, um den Schimmel professionell entfernen zu lassen. Darüber hinaus können Mieter auch die Miete mindern, da der Schimmel als Wohnungsmangel gilt. Was dabei zu beachten ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Zwar können Vermieter dem Mieter vorwerfen, nicht ausreichend gelüftet zu haben, doch dagegen können sie sich wehren, wie Sie in diesem Artikel erfahren.

Sollte ich Schimmel an der Wand selbst entfernen?

Es kommt darauf an. Mieter sollten Schimmel nicht selbst entfernen, sondern die Aufgabe Profis überlassen.

Immobilienbesitzer können, wenn sie handwerklich begabt sind und die Renovierungs- oder gar Sanierungsarbeiten auf sich nehmen möchten, versuchen, den Schimmel selbst zu entfernen. Allerdings müssen sie dann auch damit rechnen, dass der Schimmel wiederkommt, falls er nicht vollständig von der Wand oder aus dem Mauerwerk entfernt und die Heiz- und Lüftungsgewohnheiten nicht angepasst wurden. Wer sich Zeit, Mühe und Ärger sparen möchte, sollte sich auch hier lieber an einen Fachbetrieb wenden. Zudem kann in diesem Fall auch eine Nachbesserung verlangt werden, wenn der Schaden nicht zur Zufriedenheit behoben wurde.

Kann ich Schimmel für immer entfernen?

Auch hier gibt es keine eindeutige Antwort. Wenn der Schimmelpilz vollständig aus der Bausubstanz entfernt wurde und Sie sich an die Vorgaben zum Lüften und Heizen halten und auf die Luftfeuchtigkeit achten, ist es unwahrscheinlich, dass der Schimmel wieder kommt.

Aber: In der Luft fliegen zahlreiche kleine Schimmelpilzsporen umher. Diese können Sie nicht aus der Luft filtern. Finden diese Sporen einen guten, feuchten, warmen und nährstoffreichen Untergrund, werden sie sich wieder hier ansiedeln und anfangen, zu wachsen. Auch hiergegen helfen nur Lüften, Heizen und Putzen.

Schwarzer Schimmel an der Wand: Was sollte ich nicht tun?

Sie sollten den schwarzen Schimmel an der Wand nicht mit Anti-Schimmel-Farbe überstreichen. Das löst das Problem nicht. Durch den Anstrich wird nur die Farbe des Schimmels überdeckt. Der Pilz an sich wird nicht bekämpft. Er wuchert entweder durch den Anstrich hindurch oder seitlich daran vorbei. Irgendeine Lücke zum Herausbrechen wird der Schimmelpilz finden.

Dann sollten Sie keine Hausmittel wie Backpulver, Natron, Hefe oder Essig anwenden. Denn diese können dem Schimmel als Nahrungsquelle dienen und sein Wachstum fördern.

Zu guter Letzt sollten Sie den Schimmel nicht ignorieren. Er stellt eine Gefahr für Ihre Gesundheit dar und kann zu schweren Krankheiten führen. Besonders Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder chronisch Kranke werden durch den Schimmelpilzbefall noch enorm leiden.

Verwendete Quellen
  • deutsche-schadenshilfe.de
  • test.de
  • obi.de
  • schimmelpilz-fachzentrum.de
  • toom.de
  • viterma.com
  • maler.org
  • hausjournal.net
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