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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Billig ist nicht immer besser Was Sie beim Kauf von Wandfarbe beachten sollten
Möchten Sie Wandfarbe kaufen, werden Sie feststellen, dass die Auswahl groß ist. Wandfarbe gibt es in den verschiedenen Preisklassen, und auch wenn alle mit guter Qualität werben, gibt es hier durchaus Unterschiede. Wie Sie gute Wandfarbe erkennen, erfahren Sie hier.
Qualität zahlt sich bei Wandfarbe aus
Auch wenn es verlockend ist, das günstigste Produkt zu kaufen: im Endeffekt könnte Sie das mehr kosten als ein Eimer teurere Qualitätsfarbe. Entscheidend sind nämlich auch Reichweite und Deckkraft der Farbe. Wenn Sie mehr Farbe kaufen müssen, weil aufgrund der geringen Deckkraft einer günstigen Farbe ein zweiter Anstrich notwendig ist, sind die Kosten womöglich sogar höher. Hinzu kommt der zusätzliche Aufwand beim Streichen.
Werfen Sie einen Blick auf das Etikett, bevor Sie eine Wandfarbe kaufen. Hier ist in der Regel eine Deckklasse zwischen eins und vier angegeben, Farbe der Klasse eins besitzt das höchste Deckvermögen. Einige Hersteller geben die Deckkraft als Kontrastverhältnis an. Dabei entspricht ein Wert von über 99,5 der höchsten Deckklasse. Bei einem Kontrastverhältnis von unter 95 erhalten Sie ein eine schwach deckende Wandfarbe der Klasse vier.
Die Ergiebigkeit geben viele Hersteller unter der Bezeichnung "Verbrauch pro Quadratmeter" an. Hierbei müssen Sie sich dabei auf die Herstellerangaben verlassen, die ein wenig übertreiben, wie die Stiftung Warentest ermittelte. Häufig decken günstige Farben nicht so gut, wie teurere Produkte. Es muss nachgestrichen werden, was die Materialkosten erhöht und unterm Schnitt somit mehr zu Buche schlagen kann.
Ist kein Haltbarkeitsdatum auf dem Eimer angegeben, kaufen Sie besser eine andere Wandfarbe. Bei längerer Lagerung kann sich in Farbeimern nämlich Schimmel bilden. Geben Sie beim Renovieren daher lieber etwas mehr Geld aus.
Latexfarbe für Küche und Bad
Eine gute Wandfarbe enthält mehr Bindemittel als günstige Produkte. Dieses sorgt für weniger Fleckenbildung sowie einen gleichmäßigen Farbauftrag und macht die Farbe zudem abwaschbar. Küchen und Badezimmer sollten mit Latexfarbe gestrichen werden, auch wenn die Kosten hierfür ein wenig höher sind als für herkömmliche Wandfarbe. Latexfarbe lässt sich besser abwischen als hochwertige Wandfarbe und ist speziell für derart stark beanspruchte Wände ausgelegt.
Labels beim Kauf beachten
Wer nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf seine Gesundheit und die Umwelt achten will, sollte zusätzlich einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen – sofern eine Liste vorhanden ist. Denn Farben mit organischen Lösemitteln können unter Umständen
- Kopfschmerzen,
- Schwindel,
- Schleimhautreizungen oder
- Übelkeit
auslösen, da Hersteller Farben mit einem hohen Wasseranteil oft Konservierungsstoffe beisetzen. Diese können sogar zu allergischen Reaktionen führen, warnen die Verbraucherschützer.
Wollen Verbraucher sichergehen, dass sie schadstoffarme und umweltschonende Farben verwenden, können sie sich an anerkannten Siegeln orientieren – die Verbraucherschützer empfehlen unter anderem
- den Blauen Engel,
- das Eco-Institut-Label,
- das Natureplus-Zeichen oder
- das europäische Umweltzeichen.
Vor einigen Monaten stand das Label "Blauer Engel" allerdings in der Kritik. Hersteller hatten trotz dieser Kennzeichnung unter anderem Konservierungsmittel in die Produkte gemischt, so das ARD-Magazin "Kontraste". Achten Sie beim Kauf daher nicht nur auf die Labels, sondern lesen Sie sich auch die Inhaltsstoffe der Wandfarben durch.
- dpa
- Bundesverband Die Verbraucher Initiative e. V.
- Stiftung Warentest
- eigene Recherche