Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Geisterbahn Dieser Mann hat viele Leichen im Keller
Hans-Michael Derenbach hat eine ganze Menge Leichen im Keller – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wo andernorts Kartoffeln und der Heizkessel untergebracht sind, hat sich der der Neusser seine ganz eigene, private Keller-Geisterbahn gebaut. Die Hobby-Bahn ist klein, aber fein und steht kommerziellen Fahrgeschäften in nichts nach. Eindrücke von der wohl kleinsten Geisterbahn der Welt.
Wenn er sich mal wieder richtig gruseln will, geht Hans-Michael Derenbach einfach in seinen Keller. Denn dort, wo früher Kohle lagerte, hat dieser sich eine eigene Geisterbahn aufgebaut.
"Der ist verrückt"
"Ich habe das nicht geglaubt, bis ich einmal hier war", erinnert sich seine Frau Birgit an die Zeit zurück, in der sie ihren heutigen Mann kennenlernte. Nach ihrer ersten Fahrt durch Derenbachs Keller habe sie gedacht: "Boah!", und dann: "Der ist verrückt!", erzählt die Neusserin und lacht.
Geisterbahn auf 13 Meter Gleisen
Zugegeben, groß ist Derenbachs Geisterbahn nicht gerade. In sechs Minuten fährt die selbst gebaute Gondel über gut 13 Meter Schienen, die in zwei 25 Quadratmeter großen Kellerräumen angelegt sind. Doch bei Gruselfaktor und Ausstattung steht sie den professionellen Fahrgeschäften, die über die Kirmesplätze des Landes ziehen, in nichts nach.
Highlights der Keller-Geisterbahn
Schauriges Lachen dröhnt aus der Finsternis, eine Teufelsfratze schießt kopfüber von der Decke herunter. Von der Seite schnellt die knochige Riesenhand eines überaus unansehnlichen Skeletts hervor und tastet nach dem Passagier der selbst gebauten Gondel, die sich langsam über die Schienen schiebt.
Selbst Derenbachs Frau, die inzwischen unzählige Male die Fahrt mitgemacht hat, jagt die Geisterbahn noch Schauer über den Rücken – vor allem die blutige Hand, die während der Fahrt plötzlich unter dem Sitz der Gondel emporschnellt. "Dabei erschrecke ich mich regelmäßig, obwohl ich es doch weiß", schmunzelt die Neusserin. Immer wieder gibt es jedoch Dinge, die auch sie noch nicht kennt. Denn ihr Mann entwickelt die Geisterbahn ständig weiter. "Als nächstes ist ein Werwolf geplant", verrät Derenbach.
Die Keller-Geisterbahn ist ein teures Hobby
Die Idee für seine Geisterbahn kam ihm bei einer der zahlreichen Halloween-Partys, die er mit Freunden in seinem Keller feierte. Schon damals hatte er die Räume für das Fest geschmückt. Eine wahre Geisterbahn habe er im Keller, hätten Freunde dazu gesagt. "Da habe ich geantwortet: Ich zeige euch, was eine richtige Geisterbahn ist", erinnert sich Derenbach.
Seitdem hat er nicht nur viel Arbeit in die Umsetzung seiner Idee gesteckt, sondern auch einiges an Geld. Allein für Material habe er seit 2007 etwa 15.000 bis 20.000 Euro ausgegeben, schätzt der Elektriker. Hinzu kämen unzählige Arbeitsstunden für Planung und Montage.
Zukunftsaussichten für die kleinste Geisterbahn der Welt
Sein Traum wäre es, mit seinem verrückten Hobby auch Geld zu verdienen. "Ich habe die Hoffnung, dass mal jemand kommt und sagt: 'Bau mir auch so was'", sagt Derenbach. Vorschläge, wo sich eine weitere Geisterbahn gut machen würde, hat er auch: "Wenn mir jemand sagt: 'Vergrusel mir den Weinkeller', dann würde ich das sofort machen." Aber auch ein ganzes Schloss wäre seiner Ansicht nach wie geschaffen für eines seiner Gruselkabinette: "Ein Schloss wäre das beste. Da könnte man eine Attraktion draus machen."
Bis dahin muss sich Derenbach mit seiner kleinen Keller-Geisterbahn begnügen