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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Isolationsmaterial Dämmstoffe im Vergleich: Welcher ist der beste?
Dämmen ist eine gute Maßnahme, um die eigenen Energiekosten zu reduzieren. Aber welches Material eignet sich dafür am besten?
Damit möglichst wenig Wärme im Winter verloren geht, ist es sinnvoll, die eigenen vier Wände zu dämmen. Das kann mithilfe unterschiedlicher Materialien passieren. Die gängigen sind:
- Glaswolle
- Mineralwolle
- Steinwolle
- Styropor / EPS
- PIR
Welches Dämmmaterial am besten ist, hängt von dem Einsatzgebiet ab. Im Folgenden erhalten Sie einen groben Überblick.
Glaswolle
Wie der Name bereits erahnen lässt, besteht Glaswolle zum größten Teil aus Glas (bis zu 80 Prozent). Die einzelnen Glasfasern werden zu Platten oder Rollen verarbeitet. Die Varianten der Dämmung unterscheiden sich in ihrem Anwendungsgebiet. So sind Glaswollplatten eher für den Boden und die Rollen eher zur Dämmung von Wänden geeignet. Da viele Glaswollrollen auf einer Seite mit Aluminium beschichtet sind, haben sie eine dampfsperrende Wirkung.
Glaswolle wirkt schalldämmend. Das Material ist zudem resistent gegen Schädlinge und Schimmelbefall. Es ist schwer brennbar. Die Nachteile von Glaswolle sind die geringe Druckfestigkeit und, dass die Platten und die Rollen sehr dick sind. Es geht beim Dämmen also etwas Raum verloren.
Mineralwolle
Mineralwolle lässt sich leicht verarbeiten, wiegt wenig und eignet sich daher ideal zum Dämmen von Holzdächern, -wänden oder -böden. Das Material ist günstig in der Anschaffung, lässt sich leicht verarbeiten und hat eine gute schalldämmende Wirkung. Der Nachteil des Dämmmaterials ist jedoch, dass es bei der Verarbeitung zu Reizungen der Atemwege, Schleimhäute und der Haut kommen kann. Tragen Sie daher unbedingt entsprechende Sicherheitskleidung sowie Atemmaske und Schutzbrille.
Steinwolle
Für die Dämmung von Flachdächern eignet sich Steinwolle. Aber auch für Schrägdächer können Sie das Dämmmaterial verwenden. Für das Dämmen von Böden sollten Sie auf eine besonders feste Struktur der Steinwolle achten.
Steinwolle besteht aus Fasern eines vulkanischen Gesteins und wird in Form von Platten angeboten. Sie ist atmungsaktiv, schalldämmend, nicht brennbar und wärmedämmend. Für letzteres ist jedoch der Dämmwert der Steinwolle entscheidend. Denn es gibt auch Platten, die die Wärme nicht allzu gut im Raum halten. Der Nachteil ist, dass Steinwolle nur unter bestimmten Voraussetzungen druckfest ist und sich daher eher weniger für die Dämmung von Böden eignet. Zudem sind die Platten sehr dick, wodurch es zu einem Raumverlust kommt.
Styropor / EPS
Wie auch Glaswolle zählt EPS (Expandiertes Polystyrol) zu einem der bekannteren Dämmmaterialien. Es ist günstig in der Anschaffung, wiegt wenig und kann daher leicht selbst verarbeitet werden. Zudem hat es eine relativ lange Lebensdauer – wichtig dabei ist jedoch auch die Beschichtung: Sie sollte die Platte resistent gegen Fäulnis, Schimmel und Feuchtigkeit machen.
Die Nachteile des Dämmmaterials sind seine niedrige Schalldämmung, dass es leicht entflammbar und sehr druckempfindlich, also für hohe Lasten ungeeignet, ist. Folglich sollten eher Wände und Dachschrägen mit dem Material gedämmt werden.
PIR-Dämmung beziehungsweise PU-Platten
Bei PIR beziehungsweise PU handelt es sich um einen Kunststoff, der gut isoliert. Der Vorteil bei dem Material ist, dass die Platten sehr dünn sind und dennoch einen hohen Dämmgrad aufweisen. Sie eignen sich daher ideal zur nachträglichen Dämmung des Innenbereichs, also des Bodens, der Decke und der Wände.
Im Gegensatz zu anderen Dämmmaterialien bieten PIR- beziehungsweise PU-Platten keine Schalldämmung. Zudem ist das Material nicht wasserdicht – allerdings feuchtigkeitsbeständig. Es ist daher unter Umständen nötig, zusätzliche Dampfsperren anzubringen. Zudem ist das Material sehr teuer.
Die Vorteile der Dämmart sind: ihr geringes Gewicht, sie ist leicht zu verarbeiten, kann auch für den Boden verwendet werden (Druckfestigkeit) und hat eine lange Nutzungsdauer (bis zu 40 Jahre).
Kork
Zwar wird Kork (Korkschrot) aus Rinde der Korkeiche hergestellt, dennoch ist das Dämmmaterial nicht natürlich. Denn der Korkschrot wird mit Kunstharzen angereichert, die Formaldehyd absondern können. Somit sind Dämmplatten aus Kork nur bedingt für die Dämmung von Fußböden geeignet. Der Vorteil des Materials ist jedoch, dass es wenig wiegt und sich sehr leicht verarbeiten lässt. Zudem nimmt es wenig Platz ein – der Boden erhöht sich also nur minimal nach der Dämmung.
Weitere Materialien
Neben den genannten Dämmmaterialien eignen sich auch Hanf, Holzfaser, Holzwolle, Schaumglas sowie Zellulose zum Dämmen. Idealerweise lassen Sie sich von einem Energieberater oder Fachbetrieb beraten, welches Dämmmaterial für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist.
- haus.de "Dämmstoffe im Vergleich"
- my-hammer.de "Die besten Dämmstoffe im Vergleich"
- daemmstoffshop.de "Isolationsmaterial"