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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Patzen beim Putzen Diese zwei WC-Reiniger fallen durch Test
"Öko-Test" hat Reinigungsmittel für Toiletten untersucht. Bei einigen kann die Putzleistung nicht überzeugen, bei anderen werden die eingesetzten Säuren kritisiert – oder gleich beides.
Die Zeitschrift "Öko-Test" rät von WC-Reinigern mit aggressiven Säuren wie Salz-, Sulfamid- und Ameisensäure ab. Sie wirkten zwar gegen Kalk- und Urinstein. Die Stoffe könnten bei einer falschen Anwendung aber Reizungen oder Verätzungen der Haut und Augenschäden verursachen. Zudem belasten sie zum Teil die Umwelt.
Eine Untersuchung von insgesamt 20 Toilettenreinigern (Heft 8/2021) habe gezeigt, dass es deutlich mildere Alternativen gibt, die ebenfalls gut reinigen.
WC-Reiniger: Das sind die Testsieger
Die Testsieger "Blink Naturelle WC-Reiniger" von Müller Drogeriemarkt (2,45 Euro pro 750 ml) und "Domol Eco WC-Reiniger" von Rossmann (0,94 Euro pro 750 ml) etwa setzen Zitronen- und Milchsäure ein.
Neben diesen zwei Reinigern, die die Note "sehr gut" erhielten, kann "Öko-Test" auch neun Reiniger mit "gut" empfehlen. Fünf waren "befriedigend". "Ausreichend" und "mangelhaft" schnitten jeweils zwei ab.
Zwei Putzmittel fallen durch den Test
Toilettenreiniger können laut "Öko-Test" nicht nur ohne aggressive Säuren, sondern auch ohne Desinfektionsmittel auskommen. Sie seien überflüssig, da die Bakterien in der Kloschüssel nicht krank machten. Dafür sind die als Desinfektionsmittel eingesetzten Stoffe oft bedenklich. In den WC-Reinigern "00 Null Null WC Aktiv Gel 4 in 1 Fresh Green" (1,45 Euro pro 750 ml) und "WC Ente Total Aktiv Gel Marine" (1,79 Euro pro 750 ml), beide von SC Johnson, steckte etwa Benzalkoniumchlorid. Der Stoff könne die Haut reizen und Allergien auslösen.
Neben der Ameisensäure, die in den zwei genannten Reinigern steckt, wertet "Öko-Test" auch diesen Stoff ab. Im Praxistest patzten beide Reiniger außerdem beim Lösen von Kalk. Gesamturteil: "mangelhaft".
Reinigungsleistung und Inhaltsstoffe wurden geprüft
"Ein WC-Reiniger soll in erster Linie gut reinigen", schreiben die Tester. "Er sollte aber auch möglichst frei von Problemstoffen sein." So unterzogen die Prüfer alle 20 Produkte einem Praxistest, bei dem Kalklösevermögen, Haft- und Benetzungsverhalten sowie Materialverträglichkeit beurteilt wurden.
Die Reiniger wurden aber auch auf Inhaltsstoffe wie Formaldehyd/-abspalter und halogenorganische Verbindungen, problematische Bestandteile wie Salzsäure, Ameisensäure und Benzalkoniumchlorid sowie umweltschädliche Phosphonate und Kunststoffverbindungen untersucht. Weitere Mängel etwa bei der Deklaration konnten das Testurteil ebenfalls beeinflussen.