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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tipps vom LKA Einbruchschutz viel zu oft vernachlässigt
Für Betroffene ist es ein Schock: Man kommt nach Hause, Fenster oder Türen sind aufgebrochen, Fremde haben die privaten Sachen durchwühlt. Wer schon einmal einen Einbruch erlebt hat, fühlt sich oftmals im eigenen Zuhause nicht mehr sicher. Dabei kann man sein Heim mit wenig Aufwand deutlich einbruchsicherer machen.
Was für die Polizei alltägliche Routine ist, lässt die meisten Betroffenen noch für längere Zeit nicht in Ruhe: ein Wohnungs- oder Hauseinbruch. Wenn sich Unbekannte gewaltsam Zugang zum privatesten Bereich verschaffen, führt das nicht selten dazu, dass sich die Opfer hinterher für längere Zeit nicht mehr im eigenen Zuhause sicher fühlen können. Diese Folge wirkt mindestens ebenso schwer, wie der materielle Schaden durch den Verlust der gestohlenen Dinge.
Einbruchschutz wird von vielen ignoriert
Trotzdem scheint noch immer die Auffassung weit verbreitet zu sein, dass es Einen selbst schon nicht erwischen werde – zumindest unter den Einwohnern des Rheinlandes. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine repräsentative Online-Befragung im Auftrag der Provinzial Rheinland Versicherungen unter 1.000 Bürgern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Männer nehmen den Einbruchschutz ernster
Demnach wurde schon bei zwei von drei Rheinländern zu Hause, in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis eingebrochen. Doch nur rund ein Drittel der Rheinländer – vorwiegend die männliche Bevölkerung – trifft spezielle Sicherheitsvorkehrungen zur Verbesserung des Einbruchschutzes. Dabei beraten sowohl örtliche Polizeidienststellen als auch viele Versicherer kostenlos vor Ort über geeignete und kostengünstige Maßnahmen, wie das Zuhause besser gegen Einbrecher gesichert werden kann.
So kommen die Einbrecher ins Haus
"Bei Einfamilienhäusern wählen Einbrecher in 83 Prozent der Fälle den Weg durch das Fenster oder Fenstertüren", warnt Wolfgang Franzek, Abteilungsleiter Schadenverhütung bei der Provinzial Rheinland. Bei Mehrfamilienhäusern kommen 75 Prozent der Eindringlinge über die Gebäuderückseite. "Aber auch hier sind Fenster, Fenstertüren, Wohnungstüren, Kellertüren oder Kellerfenster bevorzugte Einstiegsziele", so Franzek.
Bei eigener Immobilie wird Einbruchschutz interessanter
64 Prozent der Rheinländer haben bereits Einbrüche im eigenen Umfeld erlebt. Doch nur die wenigsten schützen ihre Fenster und Türen gegen Einbrüche. Rund ein Drittel vertraut eher darauf, dass ihr Nachbar aufpasst. Trotzdem spielt das Thema vor allem bei jüngeren Menschen kaum eine Rolle. Erst mit zunehmendem Alter, von Mitte Dreißig an, werden Informationen zu aktuellen Sicherheitsstandards eingeholt – und zwar vor allem von Männern, Hauseigentümern und Haushalten mit höherem Nettoeinkommen. Über ein Drittel der Rheinländer schaut hierfür ins Internet und in Medienberichte, so das Umfrageergebnis.
Tipps zum Einbruchschutz vom Landeskriminalamt
Damit Sie sich und Ihr Haus besser gegen Einbrecher schützen können, ohne gleich für Alarmanlage und Kameraüberwachung ganz tief in die Tasche greifen zu müssen, hat das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg einige Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Ihr Heim bei geringem Aufwand sicherer machen können. .
- Vergewissern Sie sich beim Verlassen Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses, dass Sie die Haustür richtig abgeschlossen haben. Zuziehen reicht nicht als Schutz aus.
- Schließen Sie vor dem Verlassen Ihres Hauses oder der Wohnung alle Fenster korrekt. Abschließbare Fenster und Türen sollten abgeschlossen werden.
- Verstecken Sie keinen Ersatzschlüssel in der Nähe der Haustür.
- Installieren Sie Bewegungsmelder, die entweder Licht oder die Videoüberwachung aktivieren.
- Stutzen Sie zu hohe Sträucher und Hecken. Sie verhindern, dass Ihr Grundstück gut von außen einsehbar ist – das erleichtert Dieben die Arbeit.
- Montieren Sie ein Zusatzschloss mit Sperrbügel an Ihrer Haus- oder Wohnungstür. (Mieter sollten vorher allerdings ihren Vermieter um Erlaubnis fragen.)
- Lassen Sie an Fenstern sowie Balkon- und Terrassentüren Aufbruchsperren montieren.
- Statten Sie Ihre Immobilie mit einbruchhemmenden Türen, Fenstern und Rollläden aus. Alternativ können Sie Rollgitter montieren lassen.
- Sind Sie verreist, können abends vom Nachbarn oder über eine Zeitschaltuhr heruntergelassene Rollläden Anwesenheit vortäuschen.
- Über eine Zeitschaltuhr können Sie während Ihrer Abwesenheit das Licht im Wohnzimmer und in der Küche einschalten. Das suggeriert ebenfalls Anwesenheit.
- Entfernen Sie Mülltonnen und Rankgitter. Diese können Einbrecher als Einstiegshilfe nutzen. Sichern Sie auch das Dach Ihrer Garage, Ihres Wintergartens oder Ihres Carports entsprechend ab. Auch ein stabiler Sichtschutz am Haus kann das Einbruchrisiko erhöhen.
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen sicher auf. Lassen Sie Bargeld, Kreditkarten und wertvollen Schmuck nicht offen herumliegen. Sehr Wertvolles können Sie sicher in einem Bankschließfach aufbewahren lassen.
Darüber hinaus sollten Sie und Ihre Nachbarn achtsam sein. Kommen Ihnen Autos oder Personen verdächtig vor, greifen Sie lieber einmal mehr zum Telefon und rufen Sie die Polizei.
- eigene Recherche