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Einbruchschutz: So erkennt man gute Produkte


Gute Produkte erkennen
Die Deutschen rüsten auf beim Einbruchschutz

Die deutschen Verbraucher rüsten auf und investieren in Sicherheitstechnik. Daher konnten 2016 in den meisten Städten erstmals weniger Einbrüche verbucht werden. Allerdings taugen längst nicht alle angeblich einbruchhemmenden Produkte wirklich etwas. Wir erklären, wie man gute Produkte findet und sein Zuhause sichert.

Aktualisiert am 09.11.2017|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa, t-online
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Nutznießer steigender Einbruchzahlen ist die Industrie. "Wir haben seit Jahren jährliche Umsatzzuwächse im Bereich von fünf Prozent", sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Sicherheitstechnik, Norbert Schaaf.

Die Deutschen investieren in Einbruchschutz. Doch nicht alle Produkte taugen etwas.Vergrößern des Bildes
Die Deutschen investieren in Einbruchschutz. Doch nicht alle Produkte taugen etwas. (Quelle: Schöning/imago-images-bilder)

Gute Sicherheitstechnik kann Einbrüche verhindern

Die Deutschen lassen sich die Sicherheit ihres Heims also einiges kosten. Zurecht, wie ein Blick auf die Statistik zeigt. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) scheiterte 2016 beinahe die Hälfte aller Einbruchversuche (44,3 Prozent) – im Vergleich zum Vorjahr rund zwei Prozent weniger Versuche.

Gute Sicherheitstechnik wirkt also. Täter überwinden ungesicherte Fenster und Wohnungstüren schnell und beinahe geräuschlos. Einbruchhemmende Produkte erschweren ihnen den Zugang. Das Entdeckungsrisiko für den Täter steigt. Nach wenigen Minuten bricht er den Einbruchversuch ab.

Viele Produkte taugen nichts

Leider sind nicht alle handelsüblichen Produkte, die Einbrecher abschrecken sollen, auch wirklich wirksam. Viele gaukeln dem Verbraucher nur eine "Pseudo-Sicherheit" vor, wie es Kriminalhauptkommissar Dirk Struckmeier im Expertenchat Einbruchschutz bei t-online.de ausdrückte.

Dazu zählt der Fachmann beispielsweise Kameraattrappen. Auch Geräte, die laut hupen oder anderen Lärm machen, wenn jemand eindringt, vertreiben Einbrecher nicht zuverlässig. "Selbst echte Kameras schrecken Einbrecher nicht ab", sagte Struckmeier. "Es führt kein Weg an der mechanischen Einbruchsicherung vorbei."

Doch auch da sind die Qualitätsunterschiede gewaltig: Im Februar hat die Stiftung Warentest 15 Türsicherungen getestet – neun Produkte fielen mit "mangelhaft" durch. Kein einziges der getesteten Kastenzusatzschlösser hielt einem simulierten Einbruchversuch der Prüfer stand.

Auf Normen und Zertifikate achten

Wirksame Sicherheitstechnik erkennen Verbraucher an der Zertifizierung: Neue Fenster im Erdgeschoss und Türen sollten nach der Norm DIN EN 1627 geprüft sein und der Widerstandsklasse RC2 (RC=Resistance class) entsprechen, für Fenster im Obergeschoss reicht meist die Widerstandsklasse RC1.

Bestehende Fenster und Terrassentüren kann man nachrüsten. Wirksam sind Pilzkopfzapfenschläge und Aufschraubsicherungen nach DIN 18104. Sie verhindern, dass Einbrecher das Fenster aufhebeln können. Ergänzt um abschließbare Fenstergriffe nach DIN 18267 entspricht ein nachgerüstetes Fenster den polizeilichen Empfehlungen.

Auch Türen kann man nachträglich einbruchsicher machen. Nachrüstsätze und Zusatzschlösser müssen ebenfalls nach DIN 18104 geprüft sein. Die Polizei empfiehlt Zylinderschlösser, die nach DIN 18251 zertifiziert sind. Für Profilzylinder gilt die Norm 18252. Sinnvoll ist außerdem ein Weitwinkelspion oder eine Gegensprechanlage – letztere am besten mit integrierter Videokamera.

Wichtig ist, dass jede Einstiegsmöglichkeit gleichermaßen gesichert werden muss. "Die Täter suchen und finden die schwächste Stelle im Haus", so Struckmeier. "Fenster, Türen und Kellerfenster müssen gleichwertig gesichert sein." Eine gute Alarmanlage mit VDS-Zertifizierung könne die mechanische Sicherung sinnvoll ergänzen.

Professionelle Beratung und fachgerechte Montage

Wer bei all den unterschiedlichen Normen den Überblick verliert, kann sich auch von der Polizei kostenlos zum Einbruchschutz beraten lassen. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie über die Suchfunktion auf der Webseite der Polizeilichen Kriminalprävention.

Die Landeskriminalämter führen sogenannte Errichterlisten und Herstellerverzeichnisse. Dort sind sowohl empfehlenswerte Produkte aufgeführt als auch qualifizierte Handwerksbetriebe, die in der Montage erfahren sind. Denn der beste DIN-geprüfte Einbruchschutz nutzt nichts, wenn er falsch eingebaut wurde.

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