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Extreme Architektur auf polnisch: das wohl sicherste Haus der Welt


Zugbrücke und Panzertüren
Das wohl sicherste Haus der Welt

Dagobert Duck kennt jeder. Seinen Geldspeicher auch. Aber wer hätte je gedacht, dass ein Mensch tatsächlich in so einem "Betonbunker" wohnen würde? In einem kleinen Örtchen vor Warschau in Polen lebt ein Unbekannter in einem großen grauen Kubus, der sich wie eine Trutzburg hinter hohen Mauern verschanzt. Doch was verbirgt sich wirklich hinter der "super-sicheren" Fassade?

Aktualisiert am 23.12.2017|Lesedauer: 3 Min.
t-online, hadiet
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Das hier überhaupt jemand wohnt, scheint zunächst unmöglich. Eine hohe graue Mauer zieht sich die Straße entlang und gewährt keinerlei Einblicke in das dahinter liegende Anwesen. Und wird doch einmal ein Blick auf die zugewandte Fassade erhascht, stellt man mit Staunen fest, dass diese über keinerlei Fenster verfügt.

Kamera für VideoüberwachungVergrößern des Bildes
Auch die Überwachung der eigenen Immobilie mit Kameras gibt vielen Hausbewohnern ein Gefühl von Sicherheit. (Symbolbild) (Quelle: Supersmario/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Der große Unbekannte

Die Bewohner legen sehr viel Wert auf ihre Privatsphäre. Kein Klingelschild gibt darüber Auskunft, wer in der Festung residiert. Selbst für eingeladene Gäste scheint es ein schwieriges Unterfangen zu sein, in das Haus vorzudringen. Denn wer erst einmal auf den Vorhof des Gebäudes gelangt, ist deshalb noch lange nicht im Haus, sondern erst einmal in einer Sicherheitsschleuse eingesperrt. Der irritierte Besucher ist dann von einer geschlossenen Fassade und hohen Mauern umgeben – bis ihn jemand einlässt.

Flexible Schiebewände

Dabei steht das Gebäude eigentlich frei auf der grünen Wiese. Doch durch einen ausgetüftelten Mechanismus können die Flanken des "Bunkers" zur Straße zugeschoben werden, wenn ein Gast zu Besuch kommt. Erst wenn er "wohl verwahrt" ist, öffnet sich mit viel Glück eine verborgene Tür in der sonst undurchdringlichen Fassade des Hauses.

Die flexiblen Wandscheiben haben noch eine weitere Funktion: Sie dienen auf Wunsch mit ihren 15 bis 22 Metern Länge als überdimensionale Fensterläden, die das Wohnhaus beidseitig verschließen. Sind sie geöffnet und umfassen gleichzeitig die Schleuse, ist der Wohnraum auf der anderen Seite lichtdurchflutet, hell und freundlich.

Sicherheitsjalousie als Kinoleinwand

Bleibt noch die Straßen-abgewandte Seite des Hauses, die noch nicht erwähnt wurde. Sie ist vollständig verglast und gen Süden gerichtet. Bei Bedarf wird hier eine riesige Jalousie mit Abmessungen von 14 mal 6 Metern herunter gelassen. Die dient dann nicht nur der Verschattung und dem Schutz, sondern vor allen Dingen auch als die wohl größte private Kinoleinwand auf der Welt.

Zugbrücke und Panzertüren

Doch Architekt Robert Konieczny hat für seinen Bauherren noch weitere Besonderheiten eingebaut. So gibt es eine Zugbrücke an der Ostfassade des Hauses, die das Obergeschoss mit einem Pavillon verbindet. Dort ist der heimische Swimmingpool untergebracht.

Ebenfalls auffällig sind die klobigen, grauen Fensterläden, mit denen alle anderen Fensteröffnungen des Hauses versehen sind. Sie haben große Ähnlichkeiten mit Tresortüren. Werden alle Elemente – also Schiebewände, Zugbrücke, Jalousie und Fensterläden – gleichzeitig geschlossen, ist der "Bunker" scheinbar nicht einzunehmen und zeigt sich als flächenbündiger Riesenklotz hinter hohen Mauern.

Wirklich nur Beton und Stahl?

Natürlich sind Decken, Bodenplatte und tragende Wände aus Beton und Stahl gefertigt, doch bei den Fensterläden, Grundstücksmauern und Schiebeelementen wurde dann doch gemogelt. Hier wäre Beton viel zu schwer gewesen, um die Flexibilität zu gewährleisten. Stattdessen handelt es sich um leichte Stahlkonstruktionen, die mit grau eingefärbten Sperrholzplatten beplankt sind. An einigen Stellen kommen auch zementgebundene Faserplatten zum Einsatz, die aber nur aus der Nähe vom Sperrholz zu unterscheiden sind. Also doch alles nur ein teurer Spaß?

Wilde Spekulationen

Schon jetzt ranken sich wilde Geschichten rund um den skurrilen Wohn-Bunker. Eine davon ist das Gerücht, dass die Jalousie wohl von einem Hersteller gebaut wurde, der sonst für das Militär, die Flugzeugindustrie und sogar für die NASA arbeiten soll. Das konnte leider nicht bestätigt werden. In Wirklichkeit ist das Ungetüm von einer Fachfirma aus Neunkirchen im deutschen Westerwald hergestellt und eingebaut worden. Sehen Sie hier noch einmal spektakuläre Bilder vom "Wohnbunker".

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