Foto-Show: Tapezieren Schritt für Schritt
Das Schwierigste direkt zu Beginn: Bevor tapeziert wird, muss man sich für eine neue Tapete entscheiden – und das fällt bei der großen Auswahl gar nicht so leicht. Ist die Tapetenart, wie beispielsweise Foto-, Vlies-, Papier- oder Textiltapete festgelegt, kann zwischen unzähligen Mustern, Farben und Strukturen ausgewählt werden.
Wir verwenden aufgrund der leichten Verarbeitbarkeit die beliebteste Tapete: die Vliestapete. Bei ihr fallen Weichzeiten weg und der Kleister kommt direkt auf die Wand und die Tapete lässt sich leicht an der Wand abrollen. Martina hat sich für eine eine Tapete mit floralem Muster entschieden.
Zum Tapezieren wird folgendes Werkzeug benötigt: Wasserwaage, Bleistift, Zollstock, Moosgummirolle, Lammfellrolle, Nahtroller, Tapezierspachtel oder -schiene, Tapezierbürste, Cutter, Schere, Pinsel, Spezialkleister für Vliestapeten, Pinsel, eventuell ein Tapeziertisch, Leiter, Eimer.
Das komplette Paket Spezialkleister nach Packungsanleitung mit Wasser in einem Eimer anrühren.
Die angrenzende Decke und Boden mit Kreppband abkleben.
Um die Tapete lotrecht zu verkleben, muss die Wand mit Hilfe der Wasserwaage und dem Bleistift markiert werden. Weil hier mit einer Mustertapete gearbeitet wird, wird von der Wandmitte beginnend tapeziert. Die seitlichen Bahnen werden später entsprechend zurechtgeschnitten.
Anschließend die Wandhöhe ausmessen...
...und das Maß plus fünf Zentimeter Überstand auf die Tapetenrolle übertragen.
Die Tapete an der entsprechenden Stelle umknicken und entlang des Knickes mit einer Schere zurechtschneiden.
Für den Zuschnitt der angrenzenden Bahn den Rapport beachten, der auf der Tapetenrolle angegeben ist. Dafür die Tapeten Stoß auf Stoß legen. Beim versetzten Halbansatz wie in unserem Fall sind die erste und dritte Bahn sowie die zweite und vierte Bahn identisch. Dazwischen gibt es eine Musterverschiebung um eine halbe Rapporthöhe.
Den Vlieskleister etwas über Bahnbreite mit einer Lammfellrolle oder einem Quast auf die Wand gleichmäßig auftragen – in den Ecken einen Pinsel verwenden.
Die zugeschnittene erste Bahn mit Überstand zur Decke anlegen...
...und von Innen nach Außen mit einer Tapezierbürste feststreichen. In den Ecken die Tapete mit einem weichen Spachtel fixieren.
Die angrenzende zweite Bahn wieder andrücken und mit der Bürste feststreichen. Im Nahtbereich bei Bedarf mit einem Nahtroller andrücken, damit die Tapete auch dort gut haftet. Herausquillenden Kleister mit einem sauberen Schwamm und sauberen Wasser entfernen.
Überstände an der Deckenkante entlang einer Tapezierschiene oder eines Tapezierspachtels mit einem Cutter abtrennen.
Ebenso verfahren Sie an der Bodenkante.
Wird eine Innenecke tapeziert, ist zu beachten, dass eine Bahnbreite nicht "um die Ecke" oder "durch die Ecke" tapeziert wird. Daher den Abstand von der Bahn zur angrenzenden Wand ausmessen und mit ein bis zwei Zentimeter Zugabe auf die Tapetenrolle übertragen.
Die zurechtgeschnittene Bahn an die Wand bringen und Überstände mit Cutter und Tapezierschiene abschneiden.
Die restliche Tapetenbahn wird an der anliegenden Wand angebracht. Vorher erneut das Lot fällen.
Bevor an Steckdosen gearbeitet wird, unbedingt Sicherung ausschalten und gegen Wiedereinschalten sichern. Dann zuerst die Blenden von den Steckdosen abnehmen, dann die Tapetenbahn über die Steckdosen tapezieren. Anschließend die Erdungskontakte mit der Hand durch die Tapete drücken und sauber mit einem Cutter ausschneiden.
Zum Schluss das Meisterwerk und die vollbrachte Leistung bestaunen. Martina jedenfalls scheint mit dem Ergebnis ihrer Arbeit zurecht zufrieden zu sein. Ihnen wünschen wir viel Erfolg bei der Arbeit.