Wie schädlich sind Flechten? Wann Wucherungen an Bäumen entfernt werden sollten
Im Wald sieht man sie überall: Flechten, die wie weiche Teppiche die Rinde der Bäume überziehen. Doch auch im eigenen Garten können Baumbewüchse auftreten. Müssen Gartenbesitzer handeln?
Im Winter, wenn die Laubbäume keine Blätter tragen, fallen sie besonders auf: Flechten besiedeln als graue, rote und gelb-grüne Teppiche Äste und Stämme. Es handelt sich bei ihnen um eine Symbiose von Pilzen und Algen. Aber ist diese eigentlich gefährlich für den Baum?
In der Regel nicht, so der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW. Flechten sitzen oberflächlich auf der Rinde oder Borke von vor allem älteren Bäumen, man kann sie aber auch in Ecken von jüngeren Gehölzen finden, genauso wie an Felsen und Mauern.
Indikator für geschwächtes Gehölz
Da sie nur oberflächlich auf Bäumen und Sträuchern wachsen und nicht tiefer in ihre Wirtspflanze eindringen, seien Flechten keine nennenswerte Gefahr, erklären die Experten für Schädlinge und Pilze an Pflanzen. Nur wenn ein Gehölz bereits geschwächt ist, kann die Flechte das Wachstum der Pflanze zusätzlich beeinträchtigen.
Daher gelten Flechten auch als Hinweise auf eine Unterversorgung von Pflanzen, etwa durch Trockenheit, oder auf einen anderen Schädlingsbefall.
Vorsichtig mit einer Bürste entfernen
Flechten müssen daher nicht bekämpft werden. Stören die grauen, gelben oder roten Flecken an den Ästen und Stämmen manchen Gartenbesitzer allerdings optisch, kann man die Flechten mit einer festen Bürste entfernen. Man muss dabei aber vorsichtig sein, sodass die Baumrinde nicht beschädigt wird.
Denn solche Verletzungen könnten dann wirklich den Baum schwächen: Durch sie können Pilze und Bakterien in das Gehölz eindringen und Krankheiten auslösen.
- Nachrichtenagentur dpa