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Das Kinderzimmer sicher einrichten


Mehr Sicherheit im Kinderzimmer
So schaffen Sie Ihrem Nachwuchs eine sichere Umgebung

t-online, Karin Henjes

Aktualisiert am 22.11.2017Lesedauer: 3 Min.
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Kinder wollen in ihrem Zimmer ausgelassen toben. (Quelle: DragonImages/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wenn sich Nachwuchs ankündigt, haben die werdenden Eltern einiges zu tun. Jetzt so viele Dinge angeschafft werden, die so ein kleines Würmchen braucht. Auch Kindermöbel müssen her. Und bei denen zählt nicht nur das Aussehen. Für die meisten Eltern steht die Sicherheit im Vordergrund – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Todesfälle durch die Kommode einer schwedischen Möbelkette. Mit diesen zehn Tipps schaffen Sie Ihrem Kind eine sicherere Umgebung.

Wie der Kindermöbelhersteller Welle in einer Studie ermittelte, ist Sicherheit für 95 Prozent aller werdenden und jungen Eltern das wichtigste Kriterium beim Möbelkauf. Die Hälfte der Befragten vermisst jedoch verlässliche Ratgeber zu diesem Thema. Dabei gibt es gleich mehrere kompetente Institutionen, bei denen sich interessierte Eltern Rat einholen können.

Auf das GS-Zeichen achten

Als Spezialist in Sachen Möbelsicherheit gilt unter anderem die TÜV Rheinland LGA mit Sitz in Nürnberg. Hier werden Kindermöbel streng nach den gesetzlichen Vorgaben geprüft und mit einem besonderen Kippeltest zusätzlich auf ihre Standfestigkeit hin untersucht. Erst wenn ein Produkt alle Tests besteht, wird es mit dem GS-Gütezeichen zertifiziert. "Das GS-Zeichen ist somit immer eine gute Empfehlung für den Möbelkauf", so Lars Krönke von der Möbelprüfung der LGA.

Häufige Unfallquellen im Kinderzimmer

Über die häufigsten Unfallursachen gibt es allerdings keine genauen Zahlen. Allgemein lässt sich aber sagen, dass sich rund 1,7 Millionen Kinder pro Jahr verletzen – 188 Unfälle enden dabei tödlich, bei 197.660 ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig (Stand 2014).

Zu den häufigsten Unfallursachen zählt, laut Krönke, der Sturz vom Wickeltisch. "Sehr viele Unfälle passieren außerdem, weil die Abstände zwischen Gittern oder Sprossen nicht stimmen", so der TÜV-Prüfer weiter. "Das führt im Extremfall zur Strangulierung und zum Tod." Das Thema "Abstände" beschäftigt die Nürnberger Möbeltester besonders häufig, wenn sie Kindermöbel aus Übersee unter die Lupe nehmen.

Sehr wichtig ist den Kontrolleuren darüber hinaus die Sicherheit auf dem Hochstuhl. Wegen ihres hohen Schwerpunkts neigen viele Hochstühle zum Umkippen, was für ein darin sitzendes Kind sehr gefährlich werden kann. Selbst bei Produkten, die alle Sicherheitstest bestehen, rät Krönke zur Umsicht. "Verlassen Sie nie das Zimmer, wenn das Kind im Hochsitz ist. Wenn es klingelt und Sie die Türe öffnen müssen, nehmen Sie das Kleine vorher stets heraus", so sein eindringlicher Appell.

Allergene haben im Kinderzimmer nichts verloren

Nicht nur der mechanische Aufbau, auch Oberflächenbehandlung und Verbundstoffe werden von Experten unter die Lupe genommen. Und das ist bitter nötig. Schließlich nimmt die Anzahl allergischer Kinder immer weiter zu. Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) empfiehlt besorgten Eltern, auf besondere Kennzeichnungen am Produkt zu achten.

"Das GuT-Zeichen (Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden) ist eine gute Orientierungshilfe. Bei Laminatfußböden können Sie auf das RAL-Gütezeichen achten. Beim Kauf eines Korkfußbodens sollten Sie sich versichern, dass der Kork lückenlos mit Wasserlack versiegelt ist. Wenn Sie Nadelhölzer bei den Kindermöbeln wählen, achten Sie darauf, ob Ihr Kind womöglich allergisch darauf reagiert. Nadelhölzer enthalten Terpene, die nicht alle Menschen vertragen", so die DGM-Experten.

Wer für sein Kind nur das Natürlichste vom Natürlichen haben möchte, ist bei ökologischen Anbietern gut aufgehoben. Eine nennenswerte Adresse ist der Händlerverband Ökocontrol, der bereits mit umweltverträglichen Möbeln handelte, als sich sonst noch kaum jemand dafür interessierte.

Mehr Sicherheit dank guter Planung

Mit den richtigen Böden und Möbeln schaffen junge Eltern zwar gute Voraussetzungen dafür, dass das Kind zu Hause sicher aufwächst, doch richtig nützlich sind die Produkte erst, wenn sie durchdacht miteinander kombiniert werden.

Das ist auch der eindringlichste Tipp von Lars Krönke. "Bevor Sie kindgerechte Einrichtungsgegenstände kaufen und installieren, sollten Sie in Gedanken Ihre Arbeitsabläufe strukturieren", rät der Sicherheitsspezialist vom TÜV. "Was brauche ich, wenn ich das Kind wickeln möchte? Wie gelange ich an die Windeln, ohne das Kind loslassen zu müssen? Wo stehen die Cremes? Wo platziere ich den Hochstuhl, damit ich das Kind im Auge habe, wenn ich auf den Türöffner drücke?"

Mehr Sicherheit durch richtiges Verhalten

Doch bei aller Umsicht. Ganz entscheidend für die Verhütung von Unfällen ist das Verhalten der Kinder. Darauf wies die Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder" nicht nur anlässlich ihres Kindersicherheitstags 2017 am 10. Juni noch einmal ausdrücklich hin. Am Wichtigsten sei es, das Kind so früh wie möglich für Gefahrensituationen zu sensibilisieren und ihm potenzielle Unfallquellen zu erklären, empfehlen die Profis – nicht überängstlich, aber mit klaren Regeln, die dann auch konsequent durchgesetzt werden. Aber auch, wie Eltern ein sicheres Kinderspielzeug erkennen, sollte laut Initiative und TÜV Rheinland vermehrt im Fokus stehen.

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