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Toxisches Schocksyndrom: Frau stirbt fast an vergessenem Tampon


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Toxisches Schocksyndrom
Junge Frau stirbt beinahe an vergessenem Tampon

ag

Aktualisiert am 29.02.2016Lesedauer: 2 Min.
Tampons können zu gefährlichen Bakterienschleudern werden.Vergrößern des Bildes
Tampons können zu gefährlichen Bakterienschleudern werden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Neun Tage lang hat die britische Studentin Emily Pankhurst (20) ihren eingeführten Tampon vergessen. Ihr körperliches Unwohlsein schob sie auf ihren Prüfungsstress - eine Fehleinschätzung, die sie fast das Leben kostete,

Irgendwann bemerkte die junge Frau, dass der Tampon noch in ihrem Körper war. Als sie ihn unter der Dusche entfernt, sei er tiefschwarz gewesen, schreibt die Zeitung. Die Studentin habe wenige Stunden später angefangen zu lallen und ihre Haut habe sich verfärbt. Dann verlor sie das Bewusstsein.

Dem Tod von der Schippe gesprungen

Pankhurst wurde sofort auf die Intensivstation gebracht. Dort stellten die Ärzte fest, dass der vergessene Tampon das so genannte Toxische Schocksyndrom (TSS) ausgelöst hatte. In dessen Folge war es zu einer schweren Blutvergiftung gekommen. Das Leben der Studentin stand auf der Kippe.

Glücklicherweise schlugen die Medikamente, die ihr die Ärzte verabreichten, an. Insgesamt zwölf Antibiotika wurden ihr über drei Tage hinweg verabreicht. Wäre der Tampon nur einen Tag länger im Körper der Studentin geblieben, wäre Pankhurst vermutlich gestorben. Allerdings leidet die Studentin noch immer an Gehstörungen, wie die "Daily Mail" schreibt.

Wie verläuft das Toxische Schocksyndrom?

Bei dem Toxischen Schocksyndrom handelt es sich um eine lebensbedrohliche Infektion, die jedoch zum Glück selten auftritt. Sie wird durch das Bakterium Staphylococcus aureus, seltener auch durch Streptokokken ausgelöst. Treten die Bakterien in die Blutbahn ein, können sie gefährliche Schäden im Gewebe und in den Organen auslösen.

Typische Symptome sind Fieber, Übelkeit, Erbrechen, roter Hautausschlag und Benommenheit. Die Infektion kann zu schwerem Kreislauf- und Organversagen führen und bleibende Schäden verursachen. Bei Schocksymptomen wie hohem Fieber plus Kreislaufbeschwerden sollten Patientinnen daher unverzüglich zum Arzt, besser noch ins Krankenhaus, gehen.

Warum TSS auch Tamponkrankheit genannt wird

Mehr als die Hälfte der TSS-Fälle tritt bei Frauen während der Periode bei gleichzeitigem Gebrauch von Tampons auf. Man spricht daher auch von der Tamponkrankheit. Beim Einführen und Herausnehmen von Tampons kann nämlich die Scheidenschleimhaut verletzt werden. Damit stehen Krankheitserregern Tür und Tor offen. Sie können in den Körper eindringen und in die Blutbahn geraten.

Da Tampons den Blutabfluss stoppen, vermehren sich die Keime besonders schnell. Obwohl auf dem Beipackzettel in jeder Tamponpackung auf das Risiko einer TSS-Erkrankung hingewiesen wird, ist die Tamponkrankheit den meisten Frauen nicht bekannt.

Wichtig: Hygieneregel während der Periode beachten

Um das Risiko einer Infektion zu vermindern, ist die richtige Menstruationshygiene wie das gründliche Waschen der Hände und des Intimbereichs eine wichtige Voraussetzung. Außerdem sollten Sie nur originalverpackte Tampons benutzen und sie nicht lose in der Hand- oder Hosentasche aufbewahren.

Doch auch die Wahl des Tampons ist wichtig. Grundsätzlich sollten Frauen nicht aus Bequemlichkeit einen größeren Tampon verwenden. Spätestens nach acht Stunden sollte ein Wechsel erfolgen, um einer übermäßigen Vermehrung von Bakterien vorzubeugen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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