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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mögliche Folgen von PCOS Beeinflusst das PCO-Syndrom die Lebenserwartung?
Das PCO-Syndrom geht häufig mit anderen Erkrankungen einher. Einige können lebensbedrohlich verlaufen. Ob PCOS die Lebenserwartung senkt, ist jedoch fraglich.
Das polyzystische Ovarsyndrom, kurz PCO-Syndrom oder PCOS, ist eine Hormonstörung, die ausschließlich Frauen betrifft und sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar macht. Unregelmäßige Menstruationszyklen, Akne, Haarausfall und vermehrte Körperbehaarung sowie ein unerfüllter Kinderwunsch: All das sind typische Anzeichen für das Syndrom. Allerdings hat keineswegs jede Betroffene mit allen genannten Symptomen zu kämpfen.
Auch die sonstigen gesundheitlichen Probleme, die mit PCOS verbunden sein können, sind von Frau zu Frau unterschiedlich. Viele Betroffene haben zusätzlich Übergewicht, Diabetes Typ 2 und/oder Bluthochdruck, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen. Auch eine Fettleber kann sich zusammen mit dem Syndrom entwickeln. Darüber hinaus bringt das PCOS in vielen Fällen psychische Belastungen mit sich, die in eine Depression münden können.
All diese Begleiterkrankungen stellen ein ernst zu nehmendes gesundheitliches Risiko dar. Dennoch ist ein PCO-Syndrom kein Grund, um in Panik zu verfallen.
PCO-Syndrom und Lebenserwartung: Was ist darüber bekannt?
Die Symptome, die das PCO-Syndrom kennzeichnen, sind nicht lebensbedrohlich. Einen direkten Einfluss auf die Lebenserwartung hat PCOS also nicht.
Gleichwohl weisen Frauen mit PCOS oftmals Risikofaktoren für potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen auf, vor allem für Herz-Kreislauf-Krankheiten, eine Fettleber sowie Depressionen. Ob sie anfälliger dafür sind, an den Folgen dieser Erkrankungen zu sterben als Frauen ohne PCOS, ist bislang nicht ausreichend erforscht. Ob und inwieweit Frauen mit dem PCO-Syndrom eine verminderte Lebenserwartung haben, lässt sich somit nicht mit Gewissheit sagen.
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Lebensbedrohliche Folgen oft vermeidbar
Wenn eine Frau mit Anzeichen für ein PCO-Syndrom zur Ärztin oder zum Arzt geht, sollte diese oder dieser im Rahmen der Diagnose auch ermitteln, ob Begleiterkrankungen bestehen. Insbesondere Hinweise auf Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Depressionen gilt es abzuklären. Rechtzeitig erkannt lassen sich diese nämlich in vielen Fällen gut in den Griff bekommen. Eine konsequente Behandlung kann das Risiko für schwerwiegende Folgen deutlich senken.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 16.1.2023)
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 16.1.2023)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 16.1.2023)
- Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 16.1.2023)
- Rasquin Leon, L. I., et al.: "Polycystic Ovarian Disease". StatPearls, Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (November 2022)
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