Schon kleine Mengen haben Auswirkungen Alkohol in der Schwangerschaft beeinflusst Gesichtsform des Kindes
Manchen Schwangeren fällt es schwer, auf Alkohol zu verzichten. Sie sollten es aber dennoch tun. Darauf weist auch eine neue Studie hin, der zufolge bereits kleine Mengen Alkohol in der Schwangerschaft die Gesichtsform des Babys verändern können.
Schwangere sollten keinen Alkohol trinken, da sich dieser negativ auf die Gesundheit des Kindes auswirken kann – das ist gemeinhin bekannt. Wissenschaftler des Murdoch Children's Institute in Australien haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und der Gesichtsform des Babys gibt.
Alkohol und Schwangerschaft: So verändert sich die Gesichtsform des Babys
In der Studie zeigte sich: Die Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft zu dem ein oder anderen Glas gegriffen hatten, hatten eine leicht verkürzte Nase und eine nach oben zeigende Nasenspitze (im Vergleich zu Kindern von Müttern, die abstinent geblieben waren). Außerdem entdeckten die Forscher Unterschiede im Bereich der Lippen, des Kinns, der Stirn und der Augen. Die Veränderungen wurden schon bei Kindern nachgewiesen, deren Mütter vergleichsweise wenig Alkohol im ersten Trisemester der Schwangerschaft getrunken hatten.
Für die im Fachmagazin "Pediatrics" veröffentlichten Studie wurden im Zeitraum von vier Jahren 415 Kinder untersucht. Knapp 30 Prozent von ihnen waren in der Schwangerschaft zumindest kleinen Mengen Alkohol ausgesetzt worden. Von ihren Gesichtern wurden 3-D-Bilder erstellt und analysiert. Die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt jeweils ein Jahr alt.
Alkohol sollte in der Schwangerschaft tabu sein
Vorangehende Studien zeigten bereits, dass Kinder mit dem Fetalen Alkoholsyndrom Auffälligkeiten wie eine schmale Oberlippe oder kurze Lidspalten aufweisen können. Andere optische Auffälligkeiten können ein abgeflachtes Gesicht und ein größerer Augenabstand sein.
Die aktuelle Studie verdeutlicht, dass bereits kleine Mengen Alkohol in der Schwangerschaft zu Veränderungen beim Kind führen können – auch wenn vielleicht keine weiteren auffälligen Schädigungen bestehen. Was die veränderte Gesichtsform für die Gesundheit und die Entwicklung des Kindes bedeutet, ist noch unklar. Die Befunde unterstreichen aber, dass Frauen in der Schwangerschaft Alkohol besser komplett meiden sollten.
Das entspricht auch dem Appell zahlreicher Experten und Verbände wie beispielsweise dem Berufsverband der Frauenärzte (BVF), dem Deutschen Hebammenverband und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Schon kleine Mengen Alkohol können schwerwiegende Folgen für das Ungeborene haben.
Diese Folgen hat es, wenn Schwangere Alkohol trinken
Alkohol geht bei Schwangeren aus dem Blut über die Plazenta auf das ungeborene Kind über und kann bei ihm schwere Schäden anrichten. Ein Baby braucht ungefähr zehnmal länger als die Mutter, um den Alkohol abzubauen. Alkoholgeschädigte Babys kommen häufig zu klein und zu leicht auf die Welt. Möglich sind unter anderem auch Erkrankungen der Organe wie Niere oder Herz, Entwicklungsverzögerungen und geistige Behinderungen. Die Beeinträchtigungen bleiben in der Regel ein Leben lang.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.