Eisprung macht schön Fruchtbarkeit steht Frauen ins Gesicht geschrieben
In der Mitte des Zyklus wandert ein befruchtungsfähiges Ei von einem der beiden Eierstöcke in den Eileiter und von da aus nimmt es Kurs auf die Gebärmutter - der Eisprung findet statt. Der Vorgang an sich ist ganz banal, die Auswirkungen aber auf die weibliche Ausstrahlung und sogar auf das Verhalten der Frauen sind enorm. Wissenschaftler an der Universität Bern haben vor einiger Zeit herausgefunden, dass sich Fruchtbarkeit im Gesicht ausdrückt und uns Beispielfotos aus ihrer Studie zur Verfügung gestellt.
Jahrelang ging man davon aus, dass das Verbergen des Eisprungs Ziel der Evolution sei. Und zwar, um der Frau so die Möglichkeit zu geben, ihren Mann dauerhaft bei sich zu behalten und seine väterliche Fürsorge zu garantieren. Ein weiterer Aspekt, der immer wieder zur Sprache kam, war die Möglichkeit des unbemerkten Fremdgehens in dieser heißen Zeit. Was übrigens tatsächlich häufiger während der empfängnisbereiten Phase vorkommt.
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Frauen senden subtile Signale
Inzwischen weiß man, dass der weibliche Körper zwar nicht offensiv, aber immerhin deutlich agiert. Wenn auch subtiler als das in der Regel im Tierreich der Fall ist. Doch auch "Menschenweibchen" haben Methoden, um die Männerwelt darauf aufmerksam zu machen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, um Gene zu verbreiten. Dieses Senden eindeutiger Signale läuft unbewusst ab, wird aber von potenziellen Geschlechtspartnern trotzdem wahrgenommen.
Der weiblichen Anziehungskraft auf der Spur
Dass ein Eisprung bei den Teilnehmerinnen der Studie stattfindet, wurde per Ovulationstest sichergestellt. Man geht nämlich davon aus, dass sich bei Frauen, die keinen Eisprung haben, genau wie bei Frauen, die die Pille nehmen, unfruchtbar oder bereits in der Menopause sind, keine phasenspezifischen Veränderungen im Gesicht zeigen.
So funktioniert der Fotovergleich
"Aus unserer Studie können wir nicht sagen, was sich genau verändert, weil wir die Gesichter nicht ausgemessen haben", so Janek Lobmaier vom Berner Institut für Psychologie im Gespräch mit der Elternredaktion von t-online.de. "Wir können nur sagen, dass es Veränderungen gibt, die Männer irgendwie wahrnehmen können. Aus anderen Studien wissen wir aber auch, dass Frauen während des Eisprungs flirtwilliger sind als in unfruchtbaren Phasen. Daher könnte es sein, dass die Frauen auf unseren Bildern während der fruchtbaren Phase mehr mit der Kamera geflirtet haben." Unbemerkt, über den Blick. Aber das scheint nicht das Einzige zu sein. Denn auch die Form des Gesichtes scheint sich minimal, aber entscheidend zu verändern.
Lobmaier und sein Team arbeiteten mit Vergleichsfotos von Frauen in der fruchtbaren und in der unfruchtbaren Phase. Aus je 25 Fotos wurde mit einem Computerprogramm je ein Prototyp für ein Frauengesicht in der fruchtbaren und in der unfruchtbaren Phase erstellt. Anhand eines 178-Punkte-Rasters ließen sich so feinste Formschwankungen erfassen. Im nächsten Schritt passten die Forscher verschiedene Frauengesichter aus einer Fotodatenbank an diese Schemata an und legten sie Männern zur Bewertung vor.
Männer können Frauen während des Eisprungs gut riechen
Frauen wiegen, hormonell bedingt, um den Eisprung herum nicht nur ein bisschen weniger, sie bewegen sich langsamer und weicher, tanzen anders, ihre Stimmen werden höher, ihr Duft intensiver und verlockender. Um das herauszufinden, mussten männliche Studienteilnehmer an einer finnischen Universität an getragenen T-Shirts schnuppern. Das Ergebnis war eindeutig: Die männlichen Teilnehmer - und zwar nur sie - fanden den Geruch jener Shirts besser, deren Besitzerinnen sich gerade mitten in der Eisprungphase befanden.
Es stellt sich die Frage, wie Frauen aufeinander reagieren. Auch hierzu führt die Uni Bern Studien durch. "Diese Daten sind noch nicht publiziert, aber es scheint tatsächlich so zu sein, dass Frauen diese Unterschiede nicht erkennen", erklärt Lobmaier. Wie es sich bei homosexuellen Frauen verhält, wird ebenfalls erforscht. Eine Tendenz zeigt sich aber noch nicht.
Die weiblichen Waffen im Kampf um die besten Väter
Es gibt bestimmte Merkmale, die eine Frau in den Augen der Männer attraktiv machen: Neben einer weiblichen Figur sind das glänzende Haare, große, klare Augen, hohe Wangenknochen, volle Lippen und reine Haut - wichtige Merkmale, die gesunde Nachkommen verheißen.
Kein Wunder also, dass sich Frauen kurz vor und während ihres Eisprungs betont weiblich kleiden, sich stärker schminke und öfter unter Leute gehen. So, als ob es auch heute noch - in Zeiten der Verhütungsmittel und des Empfängniscomputers - darauf ankäme, gerade jetzt das männliche Geschlecht mit allen Mitteln anzulocken. Was, so Forscher der University of New Mexico, übrigens immer noch funktioniert. Sie fanden heraus, dass Strip-Tänzerinnen kurz vor und während ihres Eisprungs deutlich mehr Trinkgeld erhalten.
Den eigenen Marktwert bewusst ausleben
Doch nicht nur die Männer lassen sich an der Nase herumführen, auch wir Frauen sind Opfer der Natur. Wir bevorzugen in dieser Zeit das Maskuline und lassen uns schneller von Statussymbolen täuschen, als das sonst der Fall ist. Wir sind, haben wir ein solches "Männchen" an der Angel, eifersüchtiger und durchsetzungsfähiger - wir kämpfen also darum, den vermeintlich qualitativ hochwertigen Mann auch behalten zu können.
Wir achten dabei weniger auf die Merkmale, die heute einen guten Vater ausmachen. Wie gut, wenn man über diese tief sitzenden Verhaltensweisen informiert ist. Dann kann man sich in den entscheidenden Tagen von den angeberischen Alpha-Männern fernhalten und als Single seine Ausstrahlung bei einem Date mit einem netten, als Vater gut geeigneten Mann testen. Oder aber den eigenen mal wieder richtig verführen. Natürlich nur zum Zwecke der Genverbreitung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.