Werdende Mütter sind doppelt belastet Sodbrennen in der Schwangerschaft ist weit verbreitet
Sodbrennen gehört zu den häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft. Wir erklären, warum besonders werdende Mütter unter dem schmerzhaften Brennen in der Speiseröhre leiden.
Wie entsteht Sodbrennen?
Zwischen dem Magen und der Speiseröhre verhindert ein Schließmuskel das Aufsteigen von Speisebrei oder Magensäure. Er wirkt wie ein Ventil und dichtet die Speiseröhre ab. Kommt es jedoch zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre – Reflux genannt – entsteht Sodbrennen, das sich in schmerzhaftem Aufstoßen und Druck im Brustraum äußert.
Ursache für Sodbrennen ist in den meisten Fällen eine ungesunde Lebensweise. Zu viel Alkohol, Nikotin, Stress sowie stark saure, süße oder gewürzte Speisen können Sodbrennen auslösen. Vor allem Getränke, wie Kaffee, Schwarztee, Fruchtsäfte, Energydrinks und Softdrinks, gelten als so genannte "Säurelocker".
Warum sind Schwangere besonders häufig betroffen?
Schwangere Frauen sind besonders häufig von Sodbrennen betroffen. Dafür gibt es zwei wesentliche Ursachen: Das Hormon Progesteron, das in der Schwangerschaft vermehrt produziert wird, sorgt eigentlich für die Entspannung der Gebärmutter. Es wirkt sich aber auch auf den Schließmuskel am Mageneingang aus, sodass dieser erschlafft und saurer Mageninhalt leichter in die empfindliche Speiseröhre gelangt. Neben der hormonellen Belastung übt häufig auch das heranwachsende Baby Druck auf den Magen und die Verdauungsorgane aus, wodurch der Aufstieg von Magensäure ebenfalls verstärkt wird.
Wann tritt Sodbrennen auf?
Sodbrennen kann bereits zu Beginn der Schwangerschaft auftreten. Besonders häufig leiden Frauen aber im letzten Schwangerschaftsdrittel unter Sodbrennen, wenn mit zunehmender Enge im Bauchraum und durch Bewegungen des Babys der Druck auf den Magen zunimmt und der Rückfluss der Magensäure begünstigt wird. Die Beschwerden verschwinden in der Regel aber nach der Schwangerschaft wieder.
Zu Sodbrennen kommt es besonders oft während Liegephasen oder in der Nacht. Grund dafür ist die horizontale Lage, die das Aufsteigen des sauren Magensaftes in die Speiseröhre begünstigt. Legen Sie sich deshalb nicht unmittelbar nach dem Essen hin. Ein Verdauungsspaziergang kann helfen, den schmerzhaften Reflux zu vermeiden.
Tipp: Stellen Sie das Kopfteil Ihres Bettes etwas nach oben. Dadurch wird der Oberkörper höher gelagert – dies unterstützt die Verdauung und entlastet das Ventil des Magens.
Wie kann man die Beschwerden lindern?
Einfache Hausmittel können helfen, die Beschwerden durch Sodbrennen in der Schwangerschaft zu lindern. Trinken Sie nach dem Essen ein Glas stilles Wasser oder eine Tasse Fencheltee, um die Magensäure herunterzuspülen. Vor dem Zubettgehen helfen einige Schlucke lauwarme Milch oder ein paar Löffel Joghurt oder Quark, die Säure zu neutralisieren. Auch ein Teelöffel Mandeln oder Haferflocken wirkt neutralisierend. Ein bis zwei Teelöffel Heilerde in Wasser gelöst, bindet ebenfalls überschüssige Magensäure und hilft den Säure-Basen-Haushalt im Körper zu regulieren. Heilerde erhalten Sie beim Apotheker.
Zwar gibt es auch säurebindende Medikamente gegen Sodbrennen. Diese sollten jedoch nur genommen werden, wenn die genannten Hausmittel keine Linderung verschaffen. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie zu Medikamenten greifen.
Wie kann man Sodbrennen in der Schwangerschaft vorbeugen?
Aufgrund der genannten Ursachen lässt sich Sodbrennen in der Schwangerschaft nicht gänzlich vermeiden. Mit folgenden Tipps können Sie die Beschwerden jedoch eindämmen:
- Essen Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten, um den Magen zu schonen.
- Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich.
- Trinken Sie statt kohlensäurehaltiger Getränke lieber stilles Wasser und Kräutertee.
- Essen Sie nicht zu spät abends.
- Machen Sie nach dem Essen einen kleinen Spaziergang statt sich hinzulegen.
- Verzichten Sie auf Lebensmittel, die die Produktion von Magensäure anregen, wie Zucker, Zitrusfrüchte und stark gewürzte Speisen.
- Lagern Sie den Oberkörper in der Nacht höher, um den Rückfluss aus dem Magen zu verhindern.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.