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Medikamente in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt?


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Risiken
Medikamente in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt?

me (CF)

Aktualisiert am 04.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Informieren Sie sich, welche Medikamente unproblematisch sindVergrößern des Bildes
Informieren Sie sich, welche Medikamente unproblematisch sind (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Mediziner warnen: Nicht nur Alkohol, Kaffee und Nikotin sollten Sie während einer Schwangerschaft meiden, sondern auch viele Arzneimittel. Welche Medikamente in der Schwangerschaft besonders gefährlich und welche unproblematisch sind, erfahren Sie hier.

Fehlurteile in der Medizin: Angst vor Wiederholung

Viele Frauen fürchten sich davor, Medikamente in der Schwangerschaft einzunehmen. Nachdem bis Ende der 1950er Jahre das rezeptfreie Beruhigungs- und Schlafmittel Contergan als unbedenklich galt, stellte sich später heraus, dass das Gegenteil der Fall war: Der enthaltene Wirkstoff Thalidomid hatte vielen Föten nachhaltig geschadet, sodass die Kinder mit Missbildungen zur Welt kamen.

Noch heute sitzt die Angst vor möglichen Nebenwirkungen der Medikamente in der Schwangerschaft tief. Kinderarzt Dr. Christof Schaefer beobachtet dies nicht nur bei werdenden Müttern, sondern auch bei Medizinern, wie er im Interview mit der "Apotheken Umschau" beschreibt: "Die Erfahrung hat sich eingebrannt. Daraus hat sich eine gewisse Übervorsicht entwickelt, bei der gelegentlich von Ärzten nur das potenzielle Risiko von Medikamenten gesehen wird, nicht aber der Schaden, den eine Nichtbehandlung anrichten kann." Der Grund: Alles, was die Mutter während einer Schwangerschaft zu sich nimmt, gelangt auch in den Blutkreislauf des Embryos.

Medikamente in der Schwangerschaft – nur im Notfall

Deswegen dürfen Medikamente in der Schwangerschaft nur unter bestimmten Voraussetzungen eingenommen werden. Nur wenn Mutter oder Kind gefährdet sind oder das Leiden der Mutter über ein erträgliches Maß hinausgeht, ist die Einnahme von Arzneimitteln sinnvoll. Doch der Gynäkologe und gegebenenfalls auch ein weiterer Facharzt muss grundsätzlich zustimmen.

Bei jeder Medizin sollte geklärt werden, welche Risiken für Mutter und Kind bestehen und ob Alternativen verfügbar sind. Das Portal "embryotox.de" der Charité in Berlin bietet werdenden Müttern eine Übersicht über erlaubte und nicht erlaubte Medikamente in der Schwangerschaft. Wie die parlamentarische Staatssekretärin laut dem Bundesministerium für Gesundheit mitteilt, "bietet die Informationsdatenbank praktische Lösungsstrategien für die häufigsten Entscheidungssituationen in Schwangerschaft und Stillzeit an.“

Arzneimittel: Welche sind erlaubt und welche nicht?

Einige Medikamente sind als nebenwirkungsfrei bekannt. So gilt das Schmerzmittel Paracetamol ebenso wie einige Antibiotika als unbedenklich. Acetylsalicylsäure ist gegen Schmerzen allerdings nicht zu empfehlen: Dies kann kurz vor der Geburt Wehen hemmen oder zu stärkeren Blutungen bei der Entbindung führen. Nebenwirkungen in der frühen Schwangerschaft sind zwar noch nicht zuverlässig geklärt, aber möglich. Bei Akne und Schuppenflechte verschreiben Mediziner häufig Retinoide wie Isoretinoin: die wohl schädlichsten Medikamente in der Schwangerschaft.

Ebenso gefährlich sind Blutdrucksenker wie Sartane und ältere ACE-Hemmer. Von Epilepsie betroffene Frauen sollten auf Valproinsäure verzichten, wenn Sie Fehlbildungen und mentale Entwicklungsstörungen bei ihrem Kind verhindern wollen. Gleiches gilt für Antidepressiva, speziell die Arzneimittel der Klasse der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

Bei einem zwingend benötigten Medikament in der Schwangerschaft ist eine lückenlose und verstärkte Kontrolle unumgänglich. Leiden Sie unter Nebenwirkungen oder andauernden Beschwerden, sprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen über eine schonende, möglichst risikoarme Behandlung. Ob alternativmedizinische Präparate, Entspannungsübungen, Anti-Stress-Training und ähnliche Methoden gegen Schmerzen bei Ihnen eine Wirkung zeigen, müssen Sie individuell ermitteln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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