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Geburt: Sechs Frauen berichten von ihren Erfahrungen


Geburtsschmerzen
Sechs Frauen berichten: So schmerzhaft war die Geburt

t-online, sca

Aktualisiert am 19.02.2014Lesedauer: 6 Min.
Geburtsschmerzen: Jede Frau erlebt die Schmerzen bei der Geburt anders.Vergrößern des Bildes
Jede Frau erlebt die Schmerzen bei der Geburt anders. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Jede werdende Mutter versucht sich vorzustellen, wie die Geburt ihres Kindes sein wird und welche Schmerzen auf sie zukommen. Der Geburtsverlauf ist etwas sehr Individuelles - genauso wie die Schmerzen, die Frauen erleben. Lesen Sie die Erfahrungsberichte von fünf Müttern.

Die Berichte spiegeln die Individualität des Gebärens wider: Hausgeburt, Wassergeburt, PDA, Notkaiserschnitt, Blasensprung - das gesamte Spektrum haben die Frauen erlebt. Bei einer vergingen zwei Tage von der ersten Wehe bis zur Geburt. Bei einer anderen dauerte die Geburt nur wenige Stunden. Auffallend ist, dass die Frauen zwar zum Teil sehr heftige Schmerzen hatten, diese aber direkt nach der Geburt wieder vergessen sind. Anders bei den beiden Frauen, deren Geburten im Notkaiserschnitt endeten. Sie bedauern, die Geburt und die ersten Stunden mit ihrem Baby verpasst zu haben. Auch waren die zweiten und dritten Geburten oft weniger schmerzhaft oder dauerten kürzer.

Natasa: "Ich war unheimlich stolz auf mich"

Bei der ersten Geburt waren die Schmerzen unerträglich. Du fragst dich immer wieder "Wann ist der Horror endlich vorbei, wann darf ich endlich pressen?" Ich habe gedacht mein Bauch zerreißt. Obwohl ich mir vorher fest vorgenommen hatte, keine PDA zu nehmen, hätte ich in dem Moment alles gemacht, dass es nicht mehr so weh tut (hab's dann aber doch noch ohne geschafft). Als Maida dann da war und auf meiner Brust lag, waren die Schmerzen zwar nicht vergessen, aber sie erschienen mir nicht mehr so schlimm. Außerdem war ich unheimlich stolz auf mich. Meine erste Geburt war deshalb sehr schön, abgesehen von der doofen Hebamme.

Bei meiner zweiten Geburt musste ich zum Einleiten ins Krankenhaus. Kian war zehn Tage überfällig. Ich wusste "Heute geht´s los!" Die Hebamme war sehr nett und hat mich auch vorher gefragt, ob ich eine PDA möchte und wo und wie ich gebären will. Als es mit den Wehen losging, waren die Schmerzen sogar noch viel heftiger als beim ersten Mal. Was mir geholfen hat ist, dass ich mir immer wieder gesagt habe "Du schaffst das". Die Geburt war zum Glück sehr schnell, aber auch anstrengend, weil ich nicht viel Verschnaufpause zwischen den Wehen hatte. Wie bei der ersten Geburt waren auch hier die Schmerzen wieder fast vergessen, als Kian auf meiner Brust lag und ich habe auch diese Geburt als sehr schön empfunden.

Mirjam: Zwei super-unkomplizierte Geburten

Nach zwei "super-unkomplizierten" Geburten kann ich nur sagen, dass ich diese nicht als sehr schmerzhaft empfunden habe. Lag es vielleicht daran, dass ich beide Kinder per Wasser-Geburt auf die Welt gebracht habe? - Könnte sein. Auf jeden Fall konnte ich, sobald ich im Wasser, lag die Wehen viel besser "wegatmen" als vorher "an Land". Und in den Wehenpausen konnte ich sehr gut entspannen und wieder neue Kräfte tanken.

Nicole: Die Pausen brachten kaum Erholung

Bei der Geburt meines ersten Kindes war ich 33 Jahre alt. Sie begann mit einem Blasensprung am frühen Morgen. Der verursacht erst mal gar keine Schmerzen. Um 21 Uhr waren immer noch keine Wehen in Sicht, deshalb setzte die Hebamme Akupunktur ein. Als dies die Geburt auch nicht weiterbrachte, bekam ich ein wehenförderndes Mittel gespritzt. Die Wirkung setzte schnell ein und die Schmerzen auch. Im Verlauf der Geburt waren meine Schmerzen so groß, dass mir zwischendrin ein Wehenhemmer gespritzt wurde. Auszuhalten waren die Schmerzen im Liegen gar nicht. Die meiste Zeit verbrachte ich abwechselnd im Stehen und hielt mich an einem herabhängenden Tuch fest oder im Sitzen auf dem Petziball.

Die Geburt meiner jüngeren Tochter zweieinhalb Jahre später verlief anders. Auch hier begann die Geburt mit einem Blasensprung, diesmal setzten die Wehen allerdings von alleine ein. Auch hier waren sie schmerzhaft, aber die Pausen waren ohne den Einsatz von wehenfördernden Medikamenten viel erholsamer. Diesmal war es eine Wassergeburt, insgesamt mit viel weniger Schmerzen und einer viel angenehmeren Atmosphäre.

Sandra: "Jede Geburt ist ganz anders"

Meine drei Geburten waren ganz verschieden - auch die Schmerzen. Die Schmerzen der ersten Geburten sind mir am meisten in Erinnerung geblieben. Bei meinem ältesten Sohn hatte ich einen Notkaiserschnitt, weil die Plazenta ihn nicht mehr gut versorgt hat, denn er war zehn Tage übertragen. Nach der Geburt hatte ich die ganze folgende Nacht unerträgliche Schmerzen. Meinen Sohn habe ich in dieser Nacht nur kurz gesehen. Obwohl jetzt schon zwölf Jahre vergangen sind, habe ich noch immer das Gefühl, entscheidende Stunden verpasst zu haben.

Bei meinem zweiten Sohn wollte ich nicht noch mal das Gleiche erleben. Ich habe ihn zu Hause bekommen, unterstützt von einer Hebamme. Sie ist ruhig geblieben und so konnte auch ich ruhig bleiben. Nachts um halb fünf wurde ich von der ersten Wehe geweckt. Als ich in die Badewanne gegangen bin, ging es plötzlich so heftig los, dass wir schnell die Hebamme gerufen haben. Dann hat es noch siebeneineinhalb Stunden gedauert, zwischendurch hatte ich so dolle Schmerzen, dass ich dachte, es nicht aushalten zu können. Ungefähr eine Stunde vor der Geburt kam die zweite Hebamme dazu. An diese Zeit habe ich nur bruchstückhafte Erinnerung. Es war eine sehr anstrengende, aber unkomplizierte Geburt. Und das Wichtigste: Als unser Sohn geboren war, waren die Schmerzen sofort vergessen. Sie spielen einfach keine Rolle mehr, denn ich war so froh, das gesunde Kerlchen in den Armen zu halten.

Die Geburt unserer Tochter war komplett anders. Weil ich am neuen Wohnort keine passende Hausgeburts-Hebamme gefunden habe, habe ich sie ambulant im Krankenhaus entbunden. Das meiste haben mein Mann und ich alleine gemacht. Als wir im Krankenhaus waren, bin ich in die Badewanne gegangen, dort wurden die Wehen innerhalb von einer Minute so heftig, dass ich es kaum geschafft habe, meinen Mann auf mich aufmerksam zu machen, um die Hebamme zu rufen. Als ich aus der Wanne raus war, öffnete sich der Muttermund von zwei auf zehn Zentimeter. Das war sehr sehr schmerzhaft, ich dachte, es zerreißt mich und mit ein paar Sekunden Pause ging es in die Austreibungsphase. Dafür hatte ich diese Phase in einer Wehe erledigt. Schmerzen hatte ich nur für ungefähr eine halbe Stunde. In dieser letzten halben Stunde hat mir auch die Erfahrung mit den anderen Geburten nicht geholfen.

Yvonne: "Beim nächsten Kind wird alles anders"

Die Geburt meiner Tochter wurde eingeleitet, weil sie 14 Tage überfällig war. Zuerst hat man mich an einen Wehentropf gehängt. Dadurch wurden sehr starke Wehen ausgelöst. Es fühlte sich an, als wäre ein LKW über meine Beine gefahren. Mein ganzer Körper hat gezittert und die Schmerzen kamen innerhalb weniger Minuten. Nach 20 Minuten hat man mich vom Tropf genommen und gehofft, dass die Wehen von alleine kommen. Weil das nicht geschah, gab man mir ein Wehengel. Dies verursachte aber nur sehr schwache und unregelmäßige Wehen, wie Regelschmerzen. Erst mehrere Stunden später setzten die Geburtswehen ein. Diese waren sehr stark und kamen ohne Pausen. Die Hebammen haben nach vier Stunden festgestellt, dass ich einen Wehenkrampf habe und mir die Badewanne empfohlen, um die Krämpfe zu lindern.

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Kaum war das Wasser eingelassen, haben die Hebammen mit der zuständigen Ärztin entschieden, eine PDA zu legen, damit ich bei der Geburt nicht zu entkräftet bin. Dies war dann ein wenig entspannend, weil man wirklich keine Schmerzen mehr spürt. Leider habe ich dann erfahren, dass das Baby die Prozedur der Geburt ganz alleine durchstehen muss. Das hat mich dann schon sehr traurig gemacht. Ich fand es damals sehr egoistisch von mir.

Die PDA hat leider nicht allzu lange angehalten, schon nach 2,5 Stunden habe ich nach einem Nachschlag gebettelt, habe ihn aber erst bekommen, als ich wieder starke Dauerkrämpfe hatte. Gegen 6 Uhr morgens hat man dann entschieden, einen Kaiserschnitt zu machen. Diesen mussten die Ärzte unter Vollnarkose durchführen, weil ja schon zu viel von der PDA in meinen Rückenkanal war. Als ich dann wieder zu mir kam lag mein kleiner Sonnenschein auf meiner Brust und war total erschöpft. Durch die Vollnarkose war ich fast den ganzen Tag benommen und bin immer wieder eingeschlafen. So habe ich den ersten Tag meines Babys gar nicht richtig mitbekommen. Am nächsten Tag hat mir die Ärztin erklärt, dass meine Tochter nicht richtig gelegen hat (hoher grader Stand) und sie gar nicht ohne Kaiserschnitt zur Welt hätte kommen können. Ich finde es sehr schade, da ich gerne mit bekommen hätte, wie meine Tochter zur Welt kommt ist. Aber bei der nächsten Geburt lasse ich so etwas vorab überprüfen und versuche auch auf die PDA zu verzichten. Beim nächsten Kind wird alles anders.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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