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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pflaster oder Luft? Darum tut es so weh, wenn wir uns an Papier schneiden
Ein harmloser Schnitt an einem Blatt Papier – und trotzdem verspüren wir einen unverhältnismäßig intensiven Schmerz. Warum ist das so?
Es passiert schneller, als man denkt. Man sitzt am Schreibtisch, vertieft in die Arbeit, nimmt ein Blatt Papier in die Hand und plötzlich ist es da: dieses stechende Gefühl in der Fingerkuppe. Ein Papierschnitt.
So klein und unscheinbar diese Wunde auch sein mag, der Schmerz, den sie verursacht, ist oft überraschend intensiv. Doch warum tut ein kleiner Schnitt durch Papier so weh?
Warum Papierschnittwunden so schmerzen
Tatsächlich gibt es dafür mehrere Gründe. Unsere Finger sind unser primäres Tastorgan. Sie sind mit einer hohen Dichte an Nervenbahnen ausgestattet, insbesondere in den Fingerkuppen. Diese sogenannten Nozizeptoren sind besonders empfindlich. Sie helfen uns nicht nur beim Tasten, sondern reagieren auch sehr schnell auf Schmerzen. Verletzungen wie Schnitte empfinden wir daher intensiver an den Fingern als anderswo am Körper.
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Ein weiterer Grund ist die alltägliche Nutzung unserer Hände. Ob wir am Computer tippen oder uns die Hände waschen – unsere Finger sind ständig im Einsatz und eine kleine Wunde reißt deshalb oft wieder auf.
Zudem schneidet Papier meist nur durch die oberste Hautschicht der Fingerkuppe und blutet oft nicht einmal richtig. Das klingt zunächst positiv, aber ohne eine Kruste kann sich keine Schutzschicht bilden und die Wunde bleibt ungeschützt Bakterien ausgesetzt. Das kann dazu führen, dass wir den Schmerz länger als sonst und intensiver fühlen.
Hinzu kommt noch ein evolutionärer Sicherheitsmechanismus des Gehirns: Unsere Hände waren schon immer wichtige Werkzeuge für das Überleben des Menschen. Daher sendet das Gehirn bei Verletzungen der Hände starke Schmerzimpulse als Warnsignal – viel stärker als bei anderen Körperteilen.
Was hilft, wenn man sich an Papier geschnitten hat?
Die Soforthilfe lautet: kaltes Wasser über die Wunde laufen lassen, sanft trocken tupfen und ein Pflaster draufkleben – so kann kein Schmutz eindringen und die Heilung wird unterstützt. Ansonsten heißt es: Geduld haben, bis die Wunde verheilt ist.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- studyfinds.org: "Why do paper cuts hurt so much?"
- gesundheitsinformation.de: "Schnittwunden"