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Wundheilungsstörung nach OP: Ursachen, Symptome, Vorbeugen


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Störende Einflüsse
Wundheilungsstörung nach OP – so lässt sich das Risiko senken


Aktualisiert am 18.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Arzt entfernt Wundauflage: Wie gut eine Wunde nach einer Operation heilt, hängt von vielen Faktoren ab.Vergrößern des Bildes
Wie gut eine Wunde nach einer Operation heilt, hängt von vielen Faktoren ab. (Quelle: rdonar/getty-images-bilder)

Wenn nach einer OP die Wunde nicht heilen will, kann eine Wundheilungsstörung vorliegen. Welche Ursachen dahinterstecken und was die Heilung fördert.

Nach einer Operation durchläuft der menschliche Körper für gewöhnlich einen komplexen und genau geordneten Heilungsprozess, um die Wunde zu verschließen. Ist dieser Prozess beeinträchtigt, kann sich das als Wundheilungsstörung bemerkbar machen. Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen von Wundheilungsstörungen nach einer OP und wie sich das Risiko senken lässt.

Was ist eine Wundheilungsstörung?

Eine Wundheilungsstörung liegt vor, wenn eine Wunde nicht wie erwartet heilt, die Heilung also etwa verzögert oder nicht phasengerecht abläuft. In manchen Fällen kann es dann zu Komplikationen kommen, wie etwa Wundinfektionen, einer erneuten Öffnung der Wunde oder chronischen Wunden, die über einen langen Zeitraum bestehen bleiben. Eine gestörte Wundheilung kann auch dazu führen, dass sich die Wunde nicht richtig schließt oder sich das Narbengewebe unregelmäßig bildet.

Die Wundheilungsphasen

Damit eine Wunde optimal heilt, müssen alle vier Phasen der Wundheilung in der richtigen Reihenfolge und in richtigem Maße ablaufen:
1. Gerinnungsphase: Unmittelbar nach der Verletzung beginnt die Blutgerinnung, um den Blutverlust zu stoppen. Es bildet sich ein Blutgerinnsel, das die Wunde verschließt. Der entstehende Schorf schützt die Wunde.
2. Entzündungsphase: In dieser Phase bekämpft die körpereigene Immunabwehr Keime, die möglicherweise in die Wunde eingedrungen sind, und schickt entzündungsfördernde Zellen zur Wunde. Weiße Blutkörperchen wandern in die Wunde, um Fremdstoffe zu beseitigen und beschädigtes Gewebe abzubauen.
3. Granulationsphase: Das Gewebe beginnt sich zu regenerieren. Neue Hautzellen und Blutgefäße bilden sich, um das verletzte Gewebe zu ersetzen. Kollagen, ein Strukturprotein, wird produziert, um die Wunde zu stärken. Die Wunde füllt sich langsam mit frischem Gewebe und schrumpft allmählich.
4. Reifungsphase: Die Wunde zieht sich zusammen und das Gewebe wird stabilisiert, um die ursprüngliche Struktur wiederherzustellen. Die neu gebildete Haut und das Kollagen werden langsam umgebaut, sodass die Narbe fester, aber auch flexibler wird. Diese Phase kann je nach Wundgröße Wochen bis Monate dauern. Am Ende bleibt oft eine Narbe, die mit der Zeit blasser und weniger auffällig wird.

Mögliche Ursachen für Wundheilungsstörungen

Es gibt zahlreiche Faktoren, die nach einem operativen Eingriff zu einer Wundheilungsstörung beitragen können. Diese lassen sich in lokale Faktoren unterteilen, die von der Wunde selbst ausgehen, und in systemische Faktoren, die den gesamten Körper betreffen.

Lokale Faktoren können unter anderem sein:

  • Wundinfektion durch eindringende Keime
  • Zustand der Wunde (wie etwa schlecht durchblutete Wundränder, abgestorbenes Wundrandgewebe, austrocknende oder unterkühlte Wunde, erneute Verletzung der Wunde)
  • Fremdkörper in der Wunde
  • Belastung der Wunde (durch Druck oder Zug)
  • zu hohe Spannung auf der Wundnaht
  • vorgeschädigtes Gewebe (etwa durch Strahlentherapie)

Systemische Faktoren können beispielsweise sein:

  • höheres Alter
  • Vorerkrankungen (wie Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen, Adipositas, Blutarmut)
  • Nährstoffmangel (zum Beispiel Vitamine, Eiweiß, Zink)
  • Gewichtsverlust durch Mangelernährung
  • geschwächte Immunabwehr
  • Rauchen
  • Alkoholkonsum
  • Medikamente (wie Kortison, Krebsmittel)

Wundheilungsstörung nach OP: Mögliche Symptome

Kommt es nach einer Operation zu einer Wundheilungsstörung, kann sich das neben einer ausbleibenden Heilung durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:

  • Rötung, Schwellung und starke Schmerzen rund um die Wunde
  • eiternde, nässende oder übel riechende Wunde
  • Wundöffnung oder auseinanderklaffende Nähte
  • Fieber oder allgemeines Unwohlsein

Wenn sich nach einem operativen Eingriff Symptome wie diese zeigen, sollten Betroffene umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um Komplikationen zu vermeiden.

Wundheilungsstörungen nach einer OP vorbeugen

Nach einem operativen Eingriff erhalten Betroffene in der Regel Hinweise zur Wundpflege, die sie beherzigen sollten. Diese tragen dazu bei, die Heilungsprozesse zu fördern und können das Risiko für eine Wundheilungsstörung senken.

Um Wundheilungsstörungen nach einer Operation möglichst vorzubeugen, können unter anderem allgemeine Maßnahmen wie diese hilfreich sein:

  • Wundinfektionen vermeiden: Eine gute Hygiene und je nach Situation der Einsatz von antiseptischen Lösungen können dabei helfen, das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Betroffene sollten sich hierbei an die ärztlichen Anweisungen halten. Gegebenenfalls verschreibt der Arzt oder die Ärztin auch Antibiotika, um Infektionen vorzubeugen.
  • optimale Wundversorgung: Die richtige Pflege der Operationswunde, einschließlich regelmäßigem Verbandswechsel und dem Vermeiden unnötiger Belastungen der Wunde (wie Druck oder Zug), fördert eine schnellere Heilung. Wie häufig ein Verbandswechsel stattfinden soll, kann sich je nach Art der Wunde unterscheiden.
  • gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung sowie der Verzicht auf Rauchen und Alkohol verbessern die allgemeine Gesundheit und auch die Wundheilung. Auch regelmäßige Bewegung kann die Durchblutung fördern und den Heilungsprozess unterstützen. Betroffene sollten vorab jedoch Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin halten, wie viel Bewegung im Einzelfall ratsam ist beziehungsweise ob und wie lange es nötig ist, sich zu schonen.
  • Blutzuckerkontrolle bei Diabetes: Ein gut eingestellter Blutzuckerspiegel ist wichtig, um die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen.

Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Treten Wundheilungsstörungen nach einer OP auf, kann eine Vielzahl von Faktoren dahinterstecken. Durch die richtige Pflege, eine gesunde Lebensweise und ärztliche Unterstützung lassen sich Komplikationen jedoch oft vermeiden oder frühzeitig behandeln. Symptome im Wundbereich wie Schmerzen, Rötungen, Eiterbildung oder Flüssigkeitsaustritt sollten Betroffene immer ernst nehmen und rechtzeitig ärztlichen Rat einholen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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