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Schlüsselbeinbruch: Folgeschäden und Komplikationen


Selten, aber belastend
Schlüsselbeinbruch – diese Folgeschäden können auftreten


Aktualisiert am 08.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Frau fasst sich an ihr linkes SchlüsselbeinVergrößern des Bildes
Folgeschäden kommen bei einem Schlüsselbeinbruch eher selten vor. (Quelle: Iryna Boiko/getty-images-bilder)

Ein Schlüsselbeinbruch kann (selten) zu Komplikationen und Folgeschäden führen – vor allem, wenn er nicht richtig behandelt wird. Welche das sein können.

Ein Bruch des Schlüsselbeins ist keine Seltenheit: Klavikulafrakturen (Claviculafrakturen) – so nennen Fachleute die Verletzung – machen bis zu fünf Prozent aller Knochenbrüche aus.

Oft ist ein Sturz die Ursache für einen Bruch. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche. Bei Erwachsenen führen Stürze seltener dazu, dass das Schlüsselbein bricht. Ihre Knochen sind stabiler, sodass eine größere Krafteinwirkung nötig ist. Kommt es dennoch zu einem Bruch, verheilt dieser langsamer als bei Kindern. Zudem ist das Risiko für Komplikationen bei Erwachsenen höher.

Ernste Folgeschäden durch einen Schlüsselbeinbruch sind selten, können aber sehr belastend sein. Sie können aufgrund des Bruchs selbst, aber auch durch eine damit verbundene Operation entstehen.

Was ist ein Schlüsselbeinbruch?

Jeder Mensch hat zwei Schlüsselbeine. Dies sind etwa 12 bis 15 Zentimeter lange, fingerdicke Knochen, die zur Schulter gehören. Sie verbinden jeweils das obere Ende des Brustbeins mit dem Schulterblatt.

Meist entsteht ein Schlüsselbeinbruch, wenn sich eine Person während eines Sturzes mit dem ausgestreckten Arm zu schützen versucht. Auch ein direkter Aufprall mit der Schulter oder seitliche Stöße können einen Schlüsselbeinbruch zur Folge haben.

Häufig befindet sich der Bruch im mittleren Drittel des Schlüsselbeins. Die Ärztin oder der Arzt kann die Bruchstelle im Röntgenbild erkennen.

Symptome eines Schlüsselbeinbruchs

Typische Symptome eines Schlüsselbeinbruchs sind Schmerzen, die bei Bewegungen des Arms oder des Brustkorbs zu spüren sind. Häufig ist ein Bluterguss über dem Bruch zu erkennen. Auch kann es vorkommen, dass die Knochenenden durch die Haut zu ertasten sind. Nervenausfälle oder Durchblutungsstörungen treten nur selten auf.

Wie wird ein Schlüsselbeinbruch behandelt?

Meist wird ein Schlüsselbeinbruch ohne Operation behandelt (konservative Therapie), insbesondere bei Kindern: Der Arm wird dabei für mehrere Wochen ruhig gestellt, etwa mithilfe einer Armschlinge.

Seltener kommt eine Operation infrage, zum Beispiel, wenn

  • erhebliche Fehlstellungen vorliegen,
  • der Abstand zwischen den Bruchenden zu groß ist,
  • der Knochen in mehr als drei Stücke gebrochen ist,
  • Blutgefäße, Nerven oder Lungengewebe geschädigt sind,
  • ein Bruchende des Knochens durch die Haut schneiden könnte, und/oder
  • die bisherige Behandlung nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Welche Behandlung am besten geeignet ist, hängt unter anderem von der Art des Bruchs, dem Risiko für mögliche Folgeschäden oder Komplikationen, dem Alter, den genauen Beschwerden und dem Allgemeinzustand der Person ab.

Schlüsselbeinbruch: Welche Folgeschäden auftreten können

Im Verhältnis zur Häufigkeit führen Brüche des Schlüsselbeins eher selten zu Folgeschäden. Dennoch sind verschiedene Komplikationen möglich.

Wie hoch das Risiko für Folgeschäden durch einen Schlüsselbeinbruch ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr ist die Wahrscheinlichkeit von verschiedenen Faktoren abhängig, etwa vom Alter der Person und von der Art des Bruchs.

Zu möglichen Folgeschäden, die ein Schlüsselbeinbruch mit sich bringen kann, zählen zum Beispiel:

  • ein verkürzter Schultergürtel
  • Schäden von Nerven und Gefäßen mit Beschwerden wie Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen, ggf. Verletzung des Lungengewebes
  • fehlerhaftes oder ausbleibendes Zusammenwachsen der Knochen
  • übermäßige Knochenneubildung im Bereich des Bruchs, sodass Nerven und Blutgefäße beeinträchtigt werden
  • Fehlstellungen, die auch optisch stören
  • Bewegungseinschränkungen und/oder Kraftminderung des Arms und/oder der Schulter

Verheilt der Bruch nicht richtig, sodass die Knochenenden auch nach sechs Monaten nicht wieder zusammengewachsen sind, sprechen Fachleute von einer Pseudarthrose (Falschgelenk, Pseudogelenk). Etwa 6 von 100 Personen haben nach einem Schlüsselbeinbruch damit zu tun, darunter vor allem Erwachsene. Oft spielen bei der Entstehung einer Pseudarthrose Durchblutungsstörungen eine Rolle. Verheilt der Bruch nicht, ist unter Umständen ein operativer Eingriff nötig. Mit Gelenkverschleiß, der auch als Arthrose bezeichnet ist, hat diese Komplikation nichts zu tun.

Nicht nur ein Schlüsselbeinbruch an sich, auch eine mögliche Operation birgt gewisse Risiken für Folgeschäden. Dazu zählen nicht nur allgemeine Operationsrisiken wie Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Nachblutungen. Ebenfalls können Verletzungen im Nervengeflecht im Bereich von Arm und Schulter (Plexus brachialis) sowie Verletzungen von Lunge oder Rippenfell in seltenen Fällen vorkommen. Vor einer OP wird die Ärztin oder der Arzt die erkrankte Person über eventuelle Komplikationen und Folgeschäden aufklären.

Fazit

In den meisten Fällen heilt ein Schlüsselbeinbruch bei geeigneter Therapie ohne Komplikationen aus. Folgeschäden sind vergleichsweise selten. Das Risiko möglicher Komplikationen lässt sich durch eine rechtzeitige und fachgerechte Behandlung senken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Klavikulafraktur". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Mai 2022)
  • Niethard, F., Pfeil, J., Biberthaler, P.: "Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie". Thieme, Stuttgart 2022
  • "Schlüsselbeinbruch (Klavikulafraktur), Komplikationen". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 29.4.2019)
  • "Fraktur der Klavikula". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 24.4.2019)
  • Mader, H., Riedl, B.: "Allgemeinmedizin und Praxis". Springer, Berlin 2018
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