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Tränende Augen: Bindehautentzündung, Sicca-Syndrom und Co. – mögliche Ursachen


Ursachen erkennen
Was hinter tränenden Augen stecken kann

t-online, akl

Aktualisiert am 19.06.2024Lesedauer: 4 Min.
Tränende Augen können verschiedene Ursachen haben.Vergrößern des Bildes
Wenn Augen über längere Zeit tränen, sollte man das ernst nehmen. (Quelle: Motortion)
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Es gibt viele Gründe für tränende Augen: langes Arbeiten am Bildschirm, blendende Sonne oder Traurigkeit. Doch auch Erkrankungen können ein Auslöser sein.

Wenn die Augen immer wieder Tränen, kann das diverse Ursachen haben. Oft sind sie harmlos. Halten die Beschwerden länger an, ist jedoch ein Arztbesuch empfehlenswert.

Tränende Augen durch Bindehautentzündung

Fangen die Augen an zu tränen, sind sie meist überreizt. Auslöser können Staub, Sonnenlicht, Kälte, aber auch trockene Heizungsluft sein. In manchen Fällen ist auch eine Entzündung der Bindehaut schuld an den Tränen. Dann ist das Auge stark gerötet, juckt und schmerzt.

Viele Betroffene berichten von einem Fremdkörpergefühl. Besonders morgens nach dem Aufstehen ist das entzündete Auge oft verklebt. Allergien, Viren und Bakterien sind häufige der Grund für die Entzündungen. Da sich diese schnell verschlimmern kann und zudem ansteckend ist, sollten Betroffene möglichst schnell einen Augenarzt aufsuchen.

Allergien verursachen Tränenprobleme

Vieler Allergiker klagen über juckende, tränende Augen. Besonders schlimm sind die Symptome im Frühling oder Sommer, wenn Pollen verstärkt durch die Gegend fliegen. Doch auch andere Allergene wie Tierhaare, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben können allergische Reaktionen im Auge auslösen. Zusätzlich stehen einige Umweltstoffe im Verdacht, allergische Reaktionen im Auge zu verursachen.

Wenn die Augen infolge einer Allergie tränen, sprechen Mediziner von einer allergischen Konjunktivitis (Bindehautentzündung). Im Gegensatz zu einer infektiösen Entzündung, tritt die allergische Variante meist an beiden Augen auf und werden von einem allergischen Schnupfen begleitet.

Sicca-Syndrom: Trockene Augen können tränen

Auch wenn es zunächst paradox klingt: Trockene Augen können die Ursache dafür sein, dass die Augen verstärkt tränen. Folgender Mechanismus steckt dahinter: Ist die Feuchtigkeit im Auge zu gering, versucht das Auge, dieses Manko auszugleichen und produziert verstärkt Tränenflüssigkeit. Die Folge sind "überlaufende" Augen. Mediziner sprechen bei trockenen, tränenden Augen auch vom Sicca-Syndrom. Es sollte ärztlich behandelt werden und lässt sich mithilfe von Tränenersatzmitteln in Form von Tropfen oder Salben meist gut behandeln. So bleibt das Auge feucht und wird vorm Austrocknen bewahrt.

Klimaanlagen, Kontaktlinsen oder intensive Bildschirmarbeit tragen dazu bei, dass sich bei trockenen Augen die Beschwerden verschlimmern. Normalerweise blinzelt das Auge alle fünf bis zehn Sekunden, um ein Austrocknen zu verhindern. Wenn wir am Computer sitzen, vergessen wir vor lauter Konzentration jedoch oft zu blinzeln. Das Auge reagiert dann mit verstärkter Tränenproduktion. Häufig tritt dieses Symptom erst nach Feierabend auf, wenn das Auge langsam zur Ruhe kommt. Achten Sie daher bewusst darauf, immer wieder zu blinzeln und ausreichend zu trinken. Wer Schwierigkeiten mit der Arbeit am Computer hat, kann auch befeuchtende Augentropfen verwenden. Allerdings sollten diese ohne Konservierungsmittel sein.

Fehlsichtigkeit strengt Augen an

Auch Fehlsichtigkeit, die nicht richtig korrigiert ist oder eine falsch eingestellte Brille können tränende Augenverursachen. In diesen Fällen ist der verstärkte Tränenfluss eine Reaktion auf die Überanstrengung.

Tränenflüssigkeit besteht aus drei Komponenten

Um eine optimale Sehleistung zu ermöglichen, muss das Auge ausreichend mit Tränenfilm befeuchtet sein. Dieser reinigt die Augenoberfläche und versorgt die Hornhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen. Direkt auf der Hornhautoberfläche liegt die Muzinschicht, die der Tränenflüssigkeit Halt gibt. Auf ihr befindet sich die wässrige Schicht und auf dieser wiederum die fetthaltige Schicht (Lipidschicht). Sie verhindert, dass die Tränenflüssigkeit verdunstet und dass das Lid leicht über den Augapfel gleitet und nicht an diesem reibt.

Kommt es zu Störungen in der Zusammensetzung der einzelnen Komponenten, kann das entweder dazu führen, dass die Tränenflüssigkeit nicht mehr so gut am Auge haften bleibt. Die Augen werden dann trocken und fangen an zu tränen.

Tränende Augen durch Lidfehlstellung

Damit die Augen feucht bleiben, kommt es nicht nur auf die richtige Menge und die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit an. Auch das Lid muss intakt sein. Der Lidschlag sorgt für eine gleichmäßige Verteilung von Tränenflüssigkeit über die Binde- und Hornhaut und bewahrt damit das Auge vor dem Austrocknen.

Durch Lidfehlstellungen kann dieser Mechanismus gestört werden. Das Auge wird dann nicht mehr richtig benetzt. Dann laufen die Tränen. Betroffene klagen zudem häufig über ein Fremdkörpergefühl oder Lichtempfindlichkeit. Mediziner unterscheiden unter anderem zwischen Einwärts- und Auswärtsdrehungen des Augenlides sowie Schlupflidern. Ursachen können erbliche Faktoren, aber auch Verletzungen oder Muskelprobleme sein. Dann hilft oft nur noch eine Operation.

Verstopfter Tränenkanal lässt das Auge "überlaufen"

Infektionen und Verletzungen können ebenfalls dazu führen, dass die Tränenkanäle verstopfen. Mediziner sprechen dann von einer Stenose der Tränenwege. Dann können die Augen tränen, verkleben, sind entzünden und schmerzen. Um die Tränengänge wieder frei zu machen, muss in einigen Fällen operiert werden.

Tränende Augen: weitere Gründe

Neben den genannten Auslösern gibt es noch weitere Ursachen, die Augen kurzzeitig zum Tränen bringen können:

  • Gähnen: Durch die Dehnung der Augenlider entleeren sich die Tränendrüsen
  • starkes Lachen: Es führt ebenfalls zu einer Aktivierung der Tränendrüsen
  • Staub und Fremdkörper im Auge, da diese die Bindehaut reizen
  • nach innen gewendete Augenwimpern, die an den Augapfel reiben
  • eine altersbedingte Verengung der Tränenwege

Was tun bei tränenden Augen?

Wenn tränende Augen durch Trockenheit der Bindehaut verursacht werden, können ein paar einfache Maßnahmen Linderung bringen. Dazu gehört häufiges Lüften und ein Spaziergang an der frischen Luft. Rauch und Zugluft sollten die Betroffenen dagegen meiden. Bei intensiver Bildschirmarbeit helfen häufige Blicke in die Ferne gegen die Beschwerden.

Bei tränenden Augen sind wichtige Hygienevorschriften zu beachten. Hierzu gehört unter anderem, benutze Taschentücher sofort zu entsorgen und sich regelmäßig die Hände zu waschen.

Wann zum Arzt?

Wenn die Beschwerden nicht abklingen und die Augen weiterhin tränen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Er stellt fest, wo die Ursachen liegen und welche möglichen Erkrankungen zugrunde liegen. Auf dieser Basis kann eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.

Zur Linderung der Symptome werden häufig Augentropfen oder antibiotische Salben verschrieben. Aber auch eine medikamentöse Therapie kann bei Infektionen und Reizungen sinnvoll sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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