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Barrett-Ösophagus: Risiko Speiseröhrenkrebs – Symptome und Behandlung


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Barrett-Ösophagus
Krebsrisiko leicht erhöht: Warum Sie bei ständigem Reflux zum Arzt sollten


Aktualisiert am 31.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Ältere Frau sitzt auf dem Sofa und hält sich die Hände an den HalsVergrößern des Bildes
Chronischer Reflux kann zu einem Barrett-Ösophagus führen (Quelle: Victor_69/getty-images-bilder)
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Magensäure kann auf Dauer die Schleimhaut der Speiseröhre verändern. Eine Behandlung ist wichtig, da ein Barett-Ösophagus das Krebsrisiko leicht erhöht.

Sodbrennen und andere Probleme durch zurückfließende Magensäure sind in den westlichen Ländern weit verbreitet: Jeder Fünfte verspürt nach dem Essen hin und wieder Beschwerden, etwa ein Brennen hinter dem Brustbein.

Tritt Sodbrennen nur gelegentlich auf und ist es nur leicht ausgeprägt, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Sind die Symptome jedoch dauerhaft vorhanden und/oder sehr stark, könnte es sich um die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) handeln.

Normalerweise verhindert ein ringförmige Schließmuskel, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Bei der Refluxkrankheit ist dieser Mechanismus gestört. Die Folge: Der aggressive Magensaft gerät immer wieder in den unteren Teil der Speiseröhre und reizt diesen.

Ohne Behandlung kann sich dadurch über Jahre hinweg die Schleimhaut in der Speiseröhre verändern. Fachleute sprechen dann von einem Barrett-Ösophagus oder Barrett-Syndrom.

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Benannt wurde der Barrett-Ösophagus nach dem britischen Chirurgen Norman R. Barrett (1903-1979).

Mehrere Risikofaktoren identifiziert

Nicht jede Person mit Refluxkrankheit entwickelt automatisch ein Barrett-Syndrom – sondern nur ein Bruchteil aller Reflux-Patientinnen und -patienten. Über die Häufigkeit des Barrett-Ösophagus gibt es unterschiedliche Angaben. Schätzungen zufolge entwickeln etwa 5 von 100 Personen mit Reflux nach einigen Jahren einen Barrett-Ösophagus. Insgesamt nimmt die Häufigkeit in der westlichen Welt jedoch zu.

 
 
 
 
 
 
 

Warum manche Menschen mit Reflux am Barrett-Syndrom erkranken und andere nicht, ist nicht abschließend geklärt. Vermutlich tragen mehrere Einflüsse zur Entstehung bei. Zu den möglichen Risikofaktoren zählen Übergewicht, Rauchen, ein höheres Alter und männliches Geschlecht. Auch steigt die Erkrankungswahrscheinlichkeit, wenn bereits andere Familienmitglieder ein Barrett-Syndrom haben oder hatten.

Wie entsteht ein Barrett-Ösophagus?

Bei gesunden Menschen ist die Speiseröhre mit einer schützenden Schleimhaut ausgekleidet, die aus flachen Gewebezellen besteht – dem sogenannten Plattenepithel.

Wenn immer wieder Magensäure in den unteren Abschnitt der Speiseröhre gelangt, kann das Plattenepithel Schaden nehmen und zugrunde gehen. Im Laufe der Zeit wird es durch Drüsengewebe ersetzt, das dort eigentlich nicht hingehört: das sogenannte Zylinderepithel. Dieses Gewebe, das auch Barrett-Schleimhaut oder Barrett-Mukosa genannt wird, ähnelt dem Gewebe der Magenschleimhaut.

Barrett-Ösophagus erhöht Krebsrisiko leicht

Aus dem neu gebildete Drüsengewebe können sich Krebsvorstufen (Dysplasien) entwickeln, die in seltenen Fällen über mehrere Zwischenstufen im Laufe der Jahre zu Speiseröhrenkrebs führen. Fachleute sprechen dann von einem Barrett-Karzinom.

Mehr wissen

Ein Barrett-Karzinom besteht aus Drüsengewebe und zählt daher zu den sogenannten Adenokarzinomen.

Nur ein kleiner Teil der Betroffenen entwickelt tatsächlich im weiteren Verlauf Speiseröhrenkrebs. Einer Schätzung zufolge erhalten 10 von 1.000 Refluxpatientinnen und -patienten mit Barrett-Ösophagus innerhalb von 10 Jahren die Diagnose Speiseröhrenkrebs. Zum Vergleich: Von 1.000 Menschen mit Reflux, die keinen Barrett-Ösophagus haben, erkrankt höchstens 1 in 10 Jahren an Speiseröhrenkrebs.

Das Risiko für Speiseröhrenkrebs steigt bei Personen, deren Barrett-Syndrom bereits weit fortgeschritten ist.

Barrett-Ösophagus: So wird er festgestellt

Bei anhaltenden Beschwerden durch zurückfließende Magensäure wird die Ärztin oder der Arzt eine Magenspiegelung vorschlagen. Dabei wird ein Untersuchungsinstrument durch den Mund und die Speiseröhre bis in den Magen geschoben. Bei einem Barrett-Syndrom ist die veränderte Schleimhaut am Ende der Speiseröhre zu erkennen.

Um die Diagnose zu sichern, entnimmt die Ärztin oder der Arzt mehrere Gewebeproben (Biopsien) aus unterschiedlichen Schleimhautbereichen der Speiseröhre und lässt diese im Labor untersuchen. Auf diese Weise lässt sich auch beurteilen, wie schwer der Barrett-Ösophagus ausgeprägt ist und ob sich Zellveränderungen entwickelt haben, die auf eine Krebsvorstufe hinweisen.

Barrett-Ösophagus: Symptome

Personen mit Barrett-Ösophagus zeigen in der Regel Symptome einer Refluxkrankheit. Dazu zählen vor allem

  • Sodbrennen
  • saures Aufstoßen
  • ein Brennen im Bereich des Magens bis hin ins Brustbein

Die Symptome können in bestimmten Situationen verstärkt werden, etwa im Liegen, nach den Mahlzeiten oder in vornübergebeugter Haltung.

Bestimmte weitere Symptome können auf einen ernsten Verlauf hinweisen und müssen rasch ärztlich abgeklärt werden. Dazu zählen etwa

  • Schluckstörungen,
  • Blutungen im Bereich der Speiseröhre und/oder
  • deutlicher Gewichtsverlust innerhalb weniger Monate.

Barrett-Ösophagus: Behandlung

Bei einem Barrett-Ösophagus sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um bösartige Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Wie oft eine Spiegelung der Speiseröhre nötig ist, richtet sich danach, wie stark die Zellveränderungen sind beziehungsweise wie hoch das Risiko für Speiseröhrenkrebs ist.

Bei Symptomen der Refluxkrankheit kommen zur Behandlung meist sogenannte Protonenpumpenhemmer mit Wirkstoffen wie Pantoprazol zum Einsatz. Diese Medikamente sorgen dafür, dass sich weniger Magensäure bildet.

Ist das Barrett-Syndrom bereits so weit fortgeschritten, dass sich Krebsvorstufen gebildet haben, wird die Ärztin oder der Arzt empfehlen, die betroffenen Zellbereiche zu entfernen. Dieser Eingriff erfolgt im Rahmen einer Speiseröhrenspiegelung. Etwa mithilfe einer Radiofrequenzablation: Dabei wird das veränderte Gewebe möglichst vollständig mit Hitze zerstört. Anschließend sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen nötig.

Lassen sich starke Zellveränderungen in tiefen Schleimhautschichten (hochgradige Dysplasien) nachweisen, ist zur Behandlung eine OP nötig. Dabei entfernt die Chirurgin oder der Chirurg den befallenen Bereich der Speiseröhre.

Hat sich bereits Speiseröhrenkrebs gebildet, richtet sich die Behandlung unter anderem danach, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Gastroösophageale Refluxkrankheit". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Februar 2024)
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