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Nasennebenhöhlenentzündung: Hausmittel reichen oft völlig


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Sinusitis selbst behandeln
Nasennebenhöhlenentzündung? Hausmittel reichen oft völlig


Aktualisiert am 29.11.2023Lesedauer: 4 Min.
Wasserschüssel und SalzVergrößern des Bildes
Salzlösungen sind bei akuter wie chronischer Nasennebenhöhlenentzündung ein gängiges Hausmittel. (Quelle: HeikeRau/getty-images-bilder)
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Ob eine Nasennebenhöhlenentzündung ärztliche Hilfe erfordert oder nicht: Hausmittel sind in beiden Fällen anwendbar. Erfahren Sie, welche inwiefern helfen.

Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Fachbegriff: Sinusitis) kann sehr belastend sein. Typischerweise haben Betroffene eine verstopfte Nase, zähen Schleimfluss aus der Nase oder hinten im Rachen sowie Schmerzen im Gesicht und können nur noch schlecht riechen.

Tritt eine Sinusitis akut auf, steckt meist eine Virusinfektion der Atemwege (wie eine Erkältung) dahinter. Die Prognose ist dann überwiegend gut: Selbst ohne Behandlung heilt eine akute Nasennebenhöhlenentzündung in neun von zehn Fällen binnen sechs Wochen vollständig aus. Die Beschwerden sind oft sogar schon früher weg.

Hausmittel gegen akute Nasennebenhöhlenentzündung

Gegen akute Beschwerden einer Sinusitis hilft es, vorübergehend Schmerzmittel (wie Ibuprofen oder Paracetamol) sowie Nasentropfen oder ein Nasenspray mit abschwellender Wirkung anzuwenden. Wahlweise können Menschen mit akuter Nasennebenhöhlenentzündung auch auf Hausmittel zurückgreifen, um sich Linderung zu verschaffen.

Gut zu wissen

Weitere Maßnahmen sind bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung für gewöhnlich überflüssig. Manchmal reichen Hausmittel und rezeptfreie Arzneimittel jedoch nicht aus. Woran Sie erkennen, ob und wann eine Sinusitis ärztliche Hilfe erfordert, können Sie hier nachlesen.

Salzlösungen helfen nachweislich

Fachleute empfehlen bei akuter Nasennebenhöhlenentzündung als Hausmittel häufig Nasenspülungen mit Salzlösungen: Das befeuchtet die Nasenschleimhaut und befreit sie von Schleim, wodurch Letzterer auch aus den Nasennebenhöhlen besser abfließen kann. Dazu braucht man eine Nasendusche, Leitungswasser und Salz:

  • Die Nasendusche ist ein spezieller Behälter, der beispielsweise in vielen Apotheken und Drogerien erhältlich ist. Wie sie anzuwenden ist und was es dabei zu beachten gilt, steht in der Gebrauchsanleitung.
  • Für die Salzlösung eignet sich Speisesalz oder abgepacktes, ebenfalls in Apotheken und Drogerien erhältliches Nasenspülsalz. In beiden Fällen gilt: Die Lösung vor jedem Gebrauch frisch herstellen und Überschüssiges wegschütten.

Wichtiger Hinweis

Befolgen Sie unbedingt die Gebrauchsanleitung Ihrer Nasendusche. Wichtig ist vor allem, die Nasendusche regelmäßig zu reinigen, um sie keimfrei zu machen – und bei Bedarf gegen eine neue auszutauschen. Wer die Nase mit einem verkeimten Behälter spült, riskiert eine wiederkehrende Infektion.

Salzlösungen können bei akuter Nasennebenhöhlenentzündung – alternativ oder zusätzlich zum Hausmittel Nasendusche – auch als Nasenspray oder -tropfen zum Einsatz kommen. Solche Salzwassernasensprays und -tropfen gibt es mit sogenannten isotonen und hypertonen Salzlösungen:

  • Isotone Salzlösungen enthalten 9 Gramm Salz pro Liter (= ca. 2 Teelöffel). Das entspricht dem Salzgehalt von Zell- und Körperflüssigkeiten. Daher sind die Mittel schonender und somit für jede(n) geeignet, um die Nasenschleimhaut zu befeuchten und zu reinigen.
  • Hypertone Salzlösungen enthalten 20 Gramm Salz pro Liter (= ca. 5 Teelöffel). Der Salzgehalt ist also höher als der von Zell- und Körperflüssigkeiten. Daher sind die Mittel zwar etwas wirksamer, können die Nasenschleimhaut aber auch eher austrocknen und reizen.

Weitere Tipps und Hausmittel

Häufig bereitet eine akute Nasennebenhöhlenentzündung durch den zähen Schleim und die verstopfte Nase gerade nachts Atemprobleme, was einen erholsamen Schlaf verhindert. Dagegen hilft der einfache Tipp, den Kopf im Bett hoch zu lagern: Das senkt den Druck auf die Nebenhöhlen – und der Schleim kann besser abfließen.

Kurzfristige Linderung kann bei akuter Nasennebenhöhlenentzündung auch ein anderes altes Hausmittel bringen: die sogenannte Dampfinhalation. Dazu braucht man einen Topf oder eine Schüssel mit 38 bis 42 Grad Celsius heißem Wasser und ein Handtuch. (Einige Betroffene geben noch Zusätze ins Wasser – wie Kamille, Pfefferminze oder ätherische Öle. Deren Nutzen ist aber ungewiss.) Dann einfach

  • das Handtuch über den Kopf legen,
  • den Kopf über das Wasser beugen und
  • den aufsteigenden Dampf einatmen.

Gut zu wissen

Bei dieser Form der Dampfinhalation Salz ins Wasser zu geben ist eher unnütz, da das Salz so nicht tief genug in die Atemwege gelangt. Zur Inhalation von Salzen gibt es daher spezielle Inhalationsgeräte: sogenannte Vernebler.

Manche Menschen empfinden zudem Wärme bei akuter Sinusitis als wohltuend. Wer keine Rotlichtlampe hat, kann dazu warme, feuchte Kompressen um Nase, Wangen und Augen auflegen. Dass die Beschwerden einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung durch dieses Hausmittel zurückgehen, ist allerdings nicht belegt.

Ähnliches gilt für den beliebten Tipp, bei akuter Nasennebenhöhlenentzündung genug zu trinken, um den Schleim zu verflüssigen und die Schleimhäute feucht zu halten. Tatsächlich hat die Trinkmenge eher keine Auswirkung auf den Verlauf einer Sinusitis. Allgemein ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr dennoch ratsam.

Was bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung hilft

Dauern die Beschwerden einer Sinusitis über zwölf Wochen an, gilt sie als chronisch. Anders als bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung kommen Hausmittel dann eher als ergänzende Behandlung infrage. In jedem Fall ist es wichtig, zunächst die Ursache der langwierigen Entzündung ärztlich abklären zu lassen.

Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung entsteht nämlich meist dadurch, dass die Nase dauerhaft schlecht belüftet ist – etwa durch Schwellungen und Entzündungen infolge einer Allergie (wie Heuschnupfen oder Hausstauballergie), anatomische Besonderheiten (wie eine verkrümmte Nasenscheidewand) oder Nasenpolypen. Auch zahnmedizinische Probleme und – seltener – schwere Erkrankungen können zu einer hartnäckigen Sinusitis führen.

Daher zielt die Behandlung in erster Linie auf die Ursache der Nasennebenhöhlenentzündung ab. Hausmittel sind dabei unwirksam. Stattdessen können beispielsweise bei einer Allergie entsprechende Medikamente (vor allem Antihistaminika) oder bei anatomischen Veränderungen eine OP nötig sein, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen.

Trotzdem lohnt es sich bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung, zusätzlich Hausmittel einzusetzen. Vor allem das regelmäßige Spülen der Nase mit einer Salzlösung – per Nasendusche oder Nasenspray – kann die Beschwerden weiter verringern und damit die Lebensqualität verbessern.

Eine Nasenspülung befreit die Nase nicht nur vom Schleim, sondern auch von eingeatmeten Allergieauslösern (wie Pollen oder Hausstaub) und Krankheitserregern. Wer das Hausmittel bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung täglich anwendet, kann somit den Verbrauch anderer Medikamente häufig senken.

Für das Inhalieren von Dampf gilt bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung dasselbe wie bei einer akuten: Dieses Hausmittel ist beliebt und kann Beschwerden vorübergehend lindern. Wie es längerfristig wirkt, ist aber nicht gut untersucht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. (Hrsg.): www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 4.4.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 4.4.2023)
  • Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Abrufdatum: 4.4.2023)
  • "Nasennebenhöhlenentzündung: So wird der Kopf wieder frei". Online-Informationen der Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 21.11.2022)
  • "Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 3.11.2022)
  • "Nasensprays mit Salz im Test: Pur ist Trumpf." Online-Informationen der Stiftung Warentest: www.test.de (Stand: 19.10.2022)
  • "Nasennebenhöhlenentzündung". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 27.1.2021)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (DGHNO-KHC) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. (DEGAM): "Rhinosinusitis" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 017/049 (Stand: 7.4.2017)
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