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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schmerzen auf einer Seite Nierenbeckenentzündung: Welche Beschwerden typisch sind
Eine Nierenbeckenentzündung verursacht neben Fieber und anderen Beschwerden auch einseitige Schmerzen. Wir erklären, wo genau diese zu spüren sind.
Wenn Keime aus dem Genitalbereich in die Blase gelangen, kann es zur Harnwegsinfektion kommen. Für gewöhnlich entzündet sich zunächst die Blase. Gelingt es dem Körper dann nicht, die Erreger in die Flucht zu schlagen, kann die Infektion auf das Nierenbecken übergreifen. In der Regel ist nur eine Niere betroffen, seltener entzünden sich beide Nieren.
Entsprechend ist es üblich, dass eine Nierenbeckenentzündung einseitige Schmerzen hervorruft. Für gewöhnlich entspringen diese dem seitlichen unteren Rücken. Da es sich bei dieser Körperregion um die sogenannte Flanke handelt, werden sie Flankenschmerzen genannt. Zudem verursacht ein sanftes Beklopfen dieser Region einen deutlich spürbaren Schmerz, den Fachleute als "Nierenklopfschmerz" bezeichnen.
Wenn sich beide Nieren entzünden, entwickeln die Betroffenen für gewöhnlich auf beiden Seiten Schmerzen.
Nicht alle Symptome sind einseitig
Eine einseitige Nierenbeckenentzündung geht keineswegs ausschließlich mit einseitigen Beschwerden einher. Da sie normalerweise infolge einer Blasenentzündung auftritt, haben die Betroffenen oft schon länger mit den dafür typischen Beschwerden zu kämpfen – vor allem mit häufigem Harndrang sowie Schmerzen beim Wasserlassen und im Unterbauch.
Die Nierenbeckenentzündung führt dann meist zu einer recht deutlichen Verschlechterung des Befindens: Die Erkrankten bekommen meist Fieber und mitunter Schüttelfrost. Viele fühlen sich abgeschlagen und/oder werden obendrein von Übelkeit und Erbrechen geplagt.
Einseitige Beschwerden im Bereich der Niere – was tun?
Wer an einseitigen Flankenschmerzen leidet, braucht zeitnah medizinische Hilfe. Liegt den Schmerzen eine Nierenbeckenentzündung zugrunde, muss diese mit Antibiotika behandelt werden. Sonst kann die Infektion außer Kontrolle geraten und im schlimmsten Fall eine Sepsis nach sich ziehen, welche auch als "Blutvergiftung" bekannt ist und lebensbedrohlich verlaufen kann.
Geeignete Anlaufstellen sind hausärztliche, urologische oder – für Frauen – gynäkologische Praxen. Ist ein Kind betroffen, kann die Kinderärztin oder der Kinderarzt weiterhelfen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 3.1.2023)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 3.1.2023)
- Online-Informationen der MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 3.1.2023)
- Online-Informationen des Pschyrembel: pschyrembel.de (Abrufdatum: 3.1.2023)
- "Harnwegsinfekte". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.kindergesundheit-info.de (Abrufdatum: 3.1.2023)
- Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Selbstverlag, Köln 2022
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie: "Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 043/044 (Stand: April 2017)
- Lee, Y.-J., et al.: "Unilateral and bilateral acute pyelonephritis: differences in clinical presentation, progress and outcome". Postgraduate Medical Journal, Vol. 90, Iss. 1060, pp. 80-85 (Februar 2014)