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Nierensteine ausscheiden – wann es ohne Behandlung geht


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In bestimmten Fällen möglich
Nierensteine ausscheiden ohne Behandlung – wann das geht


Aktualisiert am 15.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau liegt mit Schmerzen auf der SeiteVergrößern des Bildes
Bis zu einer gewissen Größe kann der Körper Nierensteine oftmals von selbst ausscheiden. Das geht allerdings in vielen Fällen mit Schmerzen einher. (Quelle: Prostock-Studio/getty-images-bilder)
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Nicht immer ist ein Eingriff nötig, um Nierensteine loszuwerden. Was das Ausscheiden fördert und wie lange es dauert, erfahren Sie hier.

Nierensteine bilden sich, wenn Stoffe, die normalerweise im Urin gelöst sind, fest werden und sich zusammenlagern. Das ist nicht immer spürbar: Solange sich die Steine in der Niere befinden, werden sie meist entweder gar nicht bemerkt oder nur per Zufall bei einer Ultraschalluntersuchung. Schmerzen verursachen die Steine nämlich erst, wenn sie in die Harnwege gelangen, dort steckenbleiben und den Harnfluss behindern. Erst dann sind gezielte Gegenmaßnahmen notwendig.

Nierensteine ausscheiden – in diesem Fall ist kein Eingriff nötig

Solange Nierensteine keine Beschwerden hervorrufen, müssen sie nicht entfernt werden. Die Ärztin oder der Arzt rät dann für gewöhnlich zunächst zum Abwarten: Der Körper kann Nierensteine oftmals von selbst ausscheiden.

Gerade bei kleineren Nierensteinen geschieht das oft. Sind sie weniger als vier Millimeter dick, liegt die Chance, dass sie nach ein paar Wochen ohne gezielte Maßnahmen mit dem Urin ausgespült werden, bei etwa 95 Prozent. Bei bis zu fünf Millimeter dicken Steinen beträgt die Wahrscheinlichkeit hierfür immerhin noch rund 70 Prozent. Und selbst Nierensteine mit einem Durchmesser zwischen fünf und zehn Millimetern gehen in etwa der Hälfte der Fälle von selbst ab.

Ab einer Steingröße von sieben Millimetern empfehlen Ärztinnen oder Ärzte jedoch für gewöhnlich gezielte Maßnahmen, um den Stein zu beseitigen. Welche, erfahren Sie in unserem Artikel "Nierensteine – was jetzt zu tun ist".

Wie fühlt es sich an, wenn ein Nierenstein abgeht?

Wenn ein Nierenstein aus den Nieren in den Harnleiter wandert und von dort aus in die Blase gelangt, macht sich das typischerweise durch ein leichtes Unwohlsein bis hin zu heftigen krampfartigen Schmerzen im Unterleib, Bauch oder Rücken bemerkbar. Zudem können noch weitere Symptome auftreten, beispielsweise Brennen beim Wasserlassen, Blut im Urin und Kreislaufprobleme.

Das Ausmaß der Beschwerden hängt vor allem von der Größe und genauen Lage des Steins ab. Bei größeren Steinen ist der Abgang in der Regel strapaziöser als bei kleinen. Fachleute bezeichnen die Schmerzen auch als Nierenkolik. Eine Kolik dauert üblicherweise zwischen 20 und 60 Minuten an.

Nierensteine ausscheiden – was sollten Betroffene tun?

Bis zum Abgang sind im Wesentlichen drei Maßnahmen wichtig:

  • viel trinken: Meist empfiehlt die Ärztin oder der Arzt zweieinhalb Liter Flüssigkeit pro Tag, etwa Wasser oder ungesüßten Tee.
  • regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen: Die Ärztin oder der Arzt kann Hinweise auf mögliche Komplikationen frühzeitig feststellen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.
  • auf Anzeichen für Komplikationen achten: Wenn ein Nierenstein den Harnfluss behindert, kann der aufgestaute Harn eine Infektion verursachen, die gefährliche Ausmaße annehmen kann und sich unter anderem durch heftige Schmerzen in der Flanke, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen ankündigt. In diesem Fall sollten Betroffene schnellstmöglich die ärztliche Praxis aufsuchen.

Was fördert den Abgang von Nierensteinen?

Erträglicher machen lässt sich der Abgang eines Nierensteins einerseits durch Schmerzmittel und Wärme, beispielsweise in Form einer Wärmflasche. Andererseits kann die Ärztin oder der Arzt in bestimmten Fällen sogenannte Alphablocker verordnen. Diese entspannen die unteren Blasenmuskeln und können die Ausscheidung erleichtern.

Gut zu wissen: Da Alphablocker eigentlich nur für die Therapie einer gutartigen Prostatavergrößerung zugelassen sind und nicht für die von Nierensteinen, kommen sie nur als sogenannter Off-Label-Use zum Einsatz. Das heißt: Die Ärztin oder der Arzt muss die erkrankte Person darüber aufklären, dass das Medikament noch nicht für die Behandlung von Nierensteinen zugelassen ist und erklären, welche Risiken die Einnahme birgt.

Abgesehen davon erhält die betroffene Person für gewöhnlich den Rat, viel zu trinken – idealerweise sollten es zweieinhalb Liter pro Tag sein, wenn keine andere Erkrankung gegen eine so hohe Trinkmenge spricht. Diese Empfehlung erscheint insofern sinnvoll, als Stoffe im Urin nicht so leicht auskristallisieren, wenn dieser viel Wasser enthält. Ob Nierensteine durch das vermehrte Trinken tatsächlich schneller abgehen, ist aber noch nicht sicher geklärt.

Was trinken, damit Nierensteine abgehen?

Angeblich helfen bestimmte Getränke dabei, Nierensteine auszuscheiden – zum Beispiel Apfelessig sowie Säfte aus Zitrusfrüchten wie Orangen und Zitronen. Letztere sollen den Harn weniger sauer machen und auf diese Weise den Arten von Nierensteinen entgegenwirken, die sich in saurer Umgebung bilden.

Dazu gehören die Calciumoxalatsteine, welche am häufigsten vorkommen, sowie die Harnsäuresteine. Studien legen allerdings nahe, dass von solchen Hausmitteln gegen Nierensteine keine förderliche Wirkung zu erwarten ist. Was darüber bekannt ist, können Sie im Artikel "Nierensteine selbst entfernen – geht das?" nachlesen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 27.3.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 27.3.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 27.3.2023)
  • "Steine im Harnweg". Online-Informationen der MSD Manuals: msdmanuals.com (Stand: Juni 2021)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie: Urolithiasis: Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 043-025 (Stand: Mai 2019)
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