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Nierenbeckenentzündung beim Mann: Anzeichen und Ursachen


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Folge anderer Krankheiten
Nierenbeckenentzündung beim Mann – das kann dahinterstecken


Aktualisiert am 04.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann sitzt mit Schmerzen auf der Toilette.Vergrößern des Bildes
Eine Nierenbeckenentzündung geht typischerweise unter anderem mit Schmerzen beim Wasserlassen einher. (Quelle: ljubaphoto/getty-images-bilder)

Wenn Männer an einer Nierenbeckenentzündung erkranken, hat das meist andere Gründe als bei Frauen. Wir erklären, welche und wie sich die Infektion äußert.

Eine Nierenbeckenentzündung entwickelt sich manchmal als Folge einer Blasenentzündung, wenn die Bakterien von den unteren in die oberen Harnwege vordringen. Bei Männern kommt das sehr selten vor: Nur etwa fünf von hundert Personen, die an einem Harnwegsinfekt erkranken, sind männlich.

Fachleute führen das auf die anatomischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen zurück. Männer haben eine deutlich längere Harnröhre als Frauen. Bakterien müssen bei ihnen also eine weitere Strecke zurücklegen, um in die Blase zu gelangen. Hinzu kommt, dass die Harnröhre beim Mann von der Prostata umgeben ist. Diese gibt ein antibakterielles Sekret in die Harnröhre ab, welches eingedrungene Bakterien abwehren kann.

Darüber hinaus ist der Bereich um die Harnröhrenöffnung beim Mann – im Gegensatz zur Scheide der Frau – trocken. Auch das erschwert Keimen die Vermehrung.

Mögliche Ursachen für eine Nierenbeckenentzündung beim Mann

Eine Nierenbeckenentzündung wird durch Bakterien verursacht, bei Männern wie bei Frauen. Meist handelt es sich um Darmbakterien. Diese können – zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr – auf den Penis gelangen und von dort aus in die Harnröhre eindringen.

Wie erwähnt führt das bei den meisten Männern nicht zum Infekt, weil sie dank ihrer Anatomie recht gut für die Keime gewappnet sind. Für gewöhnlich werden diese mit dem Urin rasch wieder herausgespült – es sei denn, die Harnwege sind durch eine Vorerkrankung oder Fehlbildung beeinträchtigt: Fließt der Urin nicht richtig ab, werden die Bakterien unter Umständen nicht mehr vollständig ausgeschwemmt und können sich leichter vermehren.

Somit erhöht alles, was den Urinabfluss stört, auch das Risiko für Blasen- und Nierenbeckenentzündungen: Harnsteine oder Geschwüre zum Beispiel, oder auch eine Lähmung, die die Harnwege mitbetrifft. Wenn Jungen im Kindesalter an einer Nierenbeckenentzündung erkranken, könnte auch eine angeborene Fehlanlage der ableitenden Harnwege der Grund sein.

Der häufigste Auslöser bei älteren Männern ist jedoch eine vergrößerte Prostata, die auf die Harnröhre drückt und diese dadurch verengt. Eine andere verbreitete Erkrankung, die Harnwegsinfekte begünstigen kann, ist Diabetes mellitus. Unter anderem kann die Stoffwechselerkrankung die körpereigenen Abwehrkräfte beeinträchtigen und Nerven schädigen – auch jene Nerven, die für die Funktion der Harnwege wichtig sind.

Wie äußert sich eine Nierenbeckenentzündung beim Mann?

Einer Nierenbeckenentzündung geht eine Blasenentzündung voraus, welche sich – sowohl beim Mann als auch bei der Frau – durch folgende Anzeichen bemerkbar machen kann:

  • häufigen Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schwierigkeiten, die Blase komplett zu entleeren

Die Nierenbeckenentzündung führt dann zu weiteren Beschwerden, unter anderem zu:

  • Flankenschmerzen, das sind Schmerzen im unteren seitlichen Rücken
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Übelkeit und Erbrechen
  • einem allgemeinen Krankheitsgefühl

Nierenbeckenentzündung beim Mann – was tun?

Wenn ein Mann eine oder mehrere der genannten Beschwerden bei sich feststellt, sollte zeitnah die hausärztliche Praxis aufsuchen. Eine Nierenbeckenentzündung geht normalerweise nicht von selbst wieder weg und muss rasch mit Antibiotika bekämpft werden. Sonst kann die Infektion gefährliche Ausmaße annehmen.

Zudem ist es wichtig, dass der Betroffene die Ursache für die Infektion abklären und behandeln lässt. Wie genau die Therapie aussieht, richtet sich nach der Erkrankung oder Fehlbildung die hinter der Infektion steckt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 1.9.2022)
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