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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mit oder ohne Symptome Gallensteine bei Frau und Mann – wer eher betroffen ist
Gallensteine können sowohl bei der Frau als auch beim Mann heftige Symptome auslösen. Ein Geschlecht erkrankt allerdings deutlich öfter. Warum das so ist.
Ob Frau oder Mann: Die möglichen Symptome von Gallensteinen sind bei beiden Geschlechtern gleich. Besonders typisch ist die Gallenkolik, die sich durch starke, teils stundenlang anhaltende Schmerzen auszeichnet. Ein Großteil der Betroffenen bemerkt seine Gallensteine allerdings gar nicht. Fachleute sprechen dann von "stummen" Gallensteinen.
In Bezug auf die Symptome von Gallensteinen gibt es also zwischen Mann und Frau keine Unterschiede – wohl aber in Bezug auf die Häufigkeit.
Eine Frau entwickelt eher Gallensteine als ein Mann
Frauen bekommen dreimal häufiger Gallensteine als Männer, unabhängig davon, ob dabei Symptome auftreten oder nicht.
Die Ursachen sind wahrscheinlich in den Hormonen zu finden. Fachleute vermuten, dass weibliche Geschlechtshormone grundsätzlich das Risiko für Gallensteine erhöhen.
Nimmt eine Frau hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille ein, begünstigt dies ebenfalls Gallensteine – ebenso wie eine Hormontherapie in den Wechseljahren.
Eine Schwangerschaft erhöht das Risiko zusätzlich. Gallensteine bilden sich immer dann, wenn sich Substanzen aus der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase oder im Gallengang ablagern und verklumpen. Ist eine Frau schwanger, ist die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit leicht verändert, sodass solche Ablagerungen schneller entstehen. Hinzu kommen, dass die Funktionsfähigkeit der Gallenblase während der Schwangerschaft herabgesetzt ist. Sie zieht sich nicht mehr so gut zusammen, sodass sich leichter Gallensteine bilden.
Nicht nur das Geschlecht ist ein Risikofaktor
Eine Frau bekommt zwar statistisch gesehen eher Gallensteine als ein Mann – es gibt jedoch noch zahlreiche weitere Faktoren, die das persönliche Risiko erhöhen. Dazu zählen unter anderem Übergewicht, ein höheres Alter oder Gallensteinleiden in der Familie. Welche weiteren Risikofaktoren infrage kommen, lesen Sie hier.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
- "Gallensteine". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Stand: 1.8.2022)
- "Gallensteine". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 23.2.2022)
- "Gallensteine". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 10.3.2021)
- "Gallensteine". Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Stand: September 2021)
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Prävention, Diagnostik und Behandlung von Gallensteinen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/008 (Stand: August 2018)
- Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018