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Endstadium der Leberzirrhose: Sterbeverlauf nicht immer gleich


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Im Endstadium
Leberzirrhose: Sterbeverlauf ist nicht immer gleich


Aktualisiert am 16.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau sitzt am Krankenbett ihres Mannes.Vergrößern des Bildes
Bei einer Leberzirrhose im Endstadium besteht ein hohes Risiko für Komplikationen, die tödlich enden können. (Quelle: KatarzynaBialasiewicz/getty-images-bilder)
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Eine Leberzirrhose im Endstadium führt für die meisten Betroffenen innerhalb einiger Monate zum Tod. Der Sterbeverlauf ist nicht bei allen gleich, denn die Zirrhose kann verschiedene tödliche Folgen haben.

Wenn eine Leberzirrhose erst im Endstadium erkannt wird, ist die letzte lebensrettende Maßnahme eine Transplantation. Allerdings erhalten nicht alle Erkrankten diese Chance. Etwa 65 von 100 Menschen, die eine Zirrhose im Endstadium diagnostiziert bekommen, sterben im darauffolgenden Jahr. Nicht an der Zirrhose selbst, sondern an deren Folgen – Ärztinnen und Ärzte sprechen von Komplikationen.

Zu den häufigsten Todesursachen gehören:

  • Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizenblutungen) oder des Magens
  • Bauchfellentzündung, die sich als Folge von "Bauchwasser" (Aszites) entwickeln kann, also einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle
  • eine Funktionsstörung des Gehirns, die in ein Leberkoma münden kann

Mit welchen Schmerzen und sonstigen Belastungen eine erkrankte Person bis zu ihrem Lebensende zu rechnen hat, hängt davon ab, welche Komplikationen sich bei ihr entwickeln. Viele Betroffene sterben an einer Kombination mehrerer Folgeerkrankungen.

Sterbeverlauf bei Varizenblutungen

Die Leber ist eine wichtige Station im Blutkreislauf. Ist sie stark beschädigt, staut sich das Blut vor ihr, wodurch der Blutdruck in den Venen des Bauchraumes steigt. Das Blut sucht sich dann andere Wege, zum Beispiel durch die Venen des Magens und der Speiseröhre. So entstehen sogenannte Krampfadern (Varizen). Wenn deren Wände einreißen, tritt das Blut aus, es kommt zu sogenannten Varizenblutungen.

Diese können sich in heftigen Beschwerden äußern. Bei starken Blutungen erbrechen die Erkrankten schwallartig Blut. Auch kann das Blut über den Darm in den Stuhl gelangen und diesen schwarz färben, was als Teerstuhl bezeichnet wird.

Werden die Blutungen nicht rechtzeitig gestillt, kann es zum Schock kommen: Der Blutkreislauf bricht zusammen und die Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das Organversagen zieht zahlreiche Beschwerden wie Bewusstseinsstörungen, Herzrasen und Schwitzen nach sich und schließlich – oft binnen weniger Stunden – den Tod.

Sterbeverlauf bei Bauchfellentzündung

Bei einer Leberzirrhose im Endstadium geraten die Druckverhältnisse zwischen den Blutgefäßen und den Geweben aus dem Gleichgewicht. In der Folge tritt Flüssigkeit aus den Gefäßen in den Bauchraum aus und sammelt sich dort. Fachleute sprechen dann von einem Aszites. Die Erkrankten merken davon zunächst nichts.

Später schwillt der Bauch an und die Flüssigkeit drückt auf die inneren Organe. Das verursacht zum einen unangenehme Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit und Kurzatmigkeit. Zum anderen können Darmbakterien durch die Darmwand in den Bauchraum und dann ins Bauchfell eindringen und dort eine Entzündung hervorrufen. Das Bauchfell ist das Gewebe, welches den Bauchraum auskleidet.

Das Tückische an solch einer bakterielle Bauchfellentzündung ist, dass sie sich oft nicht durch Beschwerden bemerkbar macht und somit zu spät erkannt und behandelt wird.

Dann treten unter Umständen verheerende Folgen wie eine Sepsis (Blutvergiftung) auf, welche vielerlei Symptome auslösen kann: Die Betroffenen leiden unter Fieber und Bewusstseinsstörungen wie Verwirrtheit und Schläfrigkeit. Auch beschleunigt sich ihre Atmung und ihr Herzschlag. Einige entwickeln zudem Schüttelfrost.

Lässt sich die Sepsis nicht rechtzeitig in den Griff bekommen, sterben die Erkrankten innerhalb weniger Stunden daran.

Leberzirrhose im Endstadium kann in Leberkoma münden

Eine wichtige Aufgabe der Leber ist die Entgiftung: Sie baut giftige Abbauprodukte aus dem Stoffwechsel ab und entsorgt sie. Bei einer Leberzirrhose im Endstadium ist die Leber dazu nicht mehr in der Lage.

Dann sammeln sich vermehrt Giftstoffe im Blut und gelangen ins Gehirn, wo sie Hirnzellen schädigen und somit die Funktion des Gehirns beeinträchtigen.

Das Risiko besteht vor allem bei Erkrankten, bei denen sich infolge der Leberzirrhose bereits Leberkrebs entwickelt hat. Dabei entarten Leberzellen zu Tumorzellen, welche die Entgiftungsaufgabe nicht mehr erfüllen können.

Die Funktionsstörung des Gehirns äußert sich zunächst durch verschiedene neurologische Symptome wie Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Sprechstörungen sowie ein grobes Zittern in den Händen.

Ohne Therapie schreitet die Schädigung des Gehirns fort und die neurologischen Störungen werden schlimmer. Im Endstadium verlieren die Betroffenen ihr Bewusstsein und fallen ins Koma. Dieses wird auch Leberkoma oder Leberausfallskoma genannt.

Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Betroffene und ihre Angehörigen müssen die letzten Monate nicht allein bewältigen: Sie haben Anspruch auf sogenannte palliative Versorgungsangebote. Diese umfassen medizinische, pflegerische und psychosoziale Maßnahmen, die die belastenden Folgen der Erkrankung lindern können. Diese Versorgung kann im Krankenhaus, Pflegeheim oder Hospiz stattfinden, aber wenn gewünscht auch bei den Erkrankten zu Hause.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Palliativversorgung. Außerdem bieten sie eine Beratung dazu an. Die Beraterinnen und Berater informieren Erkrankte und ihre Angehörigen zum einen dazu, welche Maßnahmen der palliativen Unterstützung für sie infrage kommen und geeignet sind. Zum anderen können sie ihnen auch bei Fragen weiterhelfen, die im letzten Lebensabschnitt aufkommen – etwa zu Themen wie Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen der Deutschen Leberstiftung: www.deutsche-leberstiftung.de (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen des Bundesgesundheitsministeriums: www.bundesgesundheitsministerium.de (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen des Berufsverbandes Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen der MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen des Vereins Deutsche Leberhilfe e. V.: www.leberhilfe.org (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Online-Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de (Abrufdatum: 16.1.2024)
  • Herold, G.: Innere Medizin 2022. Eigenverlag, Köln 2023
  • Hof, H.; Schlüter, D.; Dörries, H.: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2019
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