Akute Leukämie: Lebenserwartung variiert stark

Uneinheitliche Prognose

Was eine akute Leukämie für die Lebenserwartung bedeutet

Eine unbehandelte akute Leukämie verkürzt die Lebenserwartung normalerweise massiv. Erfahren Sie, wie die richtige Therapie die Prognose verbessern kann.

Bei einer Leukämie – auch Blutkrebs genannt – entstehen im blutbildenden System des Körpers anstelle von gesunden weißen Blutkörperchen Krebszellen, die sich unkontrolliert vermehren. Dadurch kommt es zu einem Mangel an gesunden Blutzellen. Zudem können die Krebszellen sich über das Blut im Körper ausbreiten und andere Organe und Gewebe befallen.

Manche Formen von Blutkrebs entwickeln sich so langsam, dass die Betroffenen eine mehr oder minder unveränderte Lebenserwartung haben – zumindest bei passender Behandlung. Andere Formen hingegen schreiten rasch fort und verursachen plötzlich schwere Symptome. Eine solche akute Leukämie erfordert eine sofortige Therapie.

Ansonsten kann eine akute Leukämie schnell tödlich verlaufen. Die Lebenserwartung ist ohne Behandlung in der Regel dementsprechend kurz: Die meisten Betroffenen sterben dann innerhalb weniger Monate.

Verbessern lässt sich die Prognose normalerweise durch eine Chemotherapie: Die dabei eingesetzten Medikamente sollen die Krebszellen zerstören und somit die akute Leukämie vollständig zurückdrängen. Reicht die Chemotherapie hierzu nicht aus, kommt womöglich eine Stammzelltransplantation infrage.

Um eine akute Leukämie zu heilen oder die Lebenserwartung der Betroffenen zumindest deutlich zu erhöhen, muss die Krebserkrankung möglichst weitgehend verschwinden – der Fachausdruck hierfür lautet Remission. Eine vollständige Remission gilt als erreicht, wenn

• sich die Betroffenen nach Therapie wieder völlig gesund fühlen,
• ihre normale Blutbildung wieder funktioniert und
• mit den üblichen Untersuchungsmethoden keine Krebszellen mehr nachweisbar sind.

Ob und in welchem Ausmaß eine behandelte akute Leukämie die Lebenserwartung beeinträchtigt, hängt stark vom Erkrankungsalter ab. Im Allgemeinen ist die Überlebens- oder gar Heilungschance umso höher, je jünger die Betroffenen sind.

Daher haben Kinder meist eine gute Prognose. Zwar erfordert eine akute Leukämie auch im Kindesalter eine intensive und langwierige Behandlung. Doch am Ende gilt die Mehrzahl der betroffenen Kinder als geheilt.

Im Erwachsenenalter gelingt es ebenfalls noch in vielen Fällen, eine akute Leukämie zu heilen. Allerdings ist die Prognose bei Erwachsenen insgesamt schlechter. Das liegt unter anderem an der intensiven Krebstherapie, die nötig ist, um den Blutkrebs zurückzudrängen: Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko, dass die Behandlung lebensbedrohliche Komplikationen verursacht.

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Dennoch besteht selbst für ältere Menschen mithilfe einer geeigneten Therapie zumindest die Chance, eine akute Leukämie einzudämmen. Oft lässt sich dadurch die Lebenserwartung deutlich erhöhen und in den verbleibenden Jahren eine möglichst gute Lebensqualität erzielen.