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Petechien nach Impfung: Was steckt dahinter?


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Corona, MMR
Petechien nach Impfung – wann Vorsicht angesagt ist


Aktualisiert am 31.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Impfreaktion am Oberarm einer Frau.Vergrößern des Bildes
Rötungen an der Einstichstelle zählen zu den häufigen Impfreaktionen. Petechien treten nach einer Impfung hingegen selten auf. (Quelle: romrodinka/getty-images-bilder)
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Petechien treten nur selten nach Impfungen auf. Möglich ist das unter Umständen nach der Corona-Impfung oder der Masern-Mumps-Röteln-Impfung. Worauf gilt es zu achten?

Petechien können sich aus unterschiedlichen Gründen entwickeln und sich in Haut und Schleimhäuten zeigen. Oft steckt eine (kurzfristig) erhöhte Blutungsneigung dahinter, etwa weil ein Mangel an Blutplättchen besteht. Der Fachausdruck dafür lautet Thrombozytopenie. Fachleute nehmen an, dass sich bei manchen Menschen als Reaktion auf bestimmte Impfstoffe vorübergehend eine spezielle Form dieses Mangels entwickelt: eine sogenannte Immunthrombozytopenie (ITP).

Bei dieser Form des Blutplättchenmangels erkennt die körpereigene Abwehr die Blutplättchen fälschlicherweise als körperfremd. Als Folge beginnt es, diese zu bekämpfen und Antikörper gegen sie herzustellen. Die Fresszellen des Immunsystems nehmen die damit markierten Blutplättchen in sich auf und bauen sie ab. Das kann die Zahl der Blutplättchen rasch sinken lassen und die Blutgerinnung beeinträchtigen. Mögliche Anzeichen dafür sind Symptome wie

  • Petechien,
  • rasche Blutergüsse und
  • eine erhöhte Blutungsneigung.

Bei einer Immunthrombozytopenie steigt außerdem das Risiko für eine Thrombose, also einen Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel.

Petechien nach MMR-Impfung

Nach einer Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR-Impfung) kann sich in seltenen Fällen (1:40.000) vorübergehend eine akute Immunthrombozytopenie entwickeln, die sich zum Beispiel durch Petechien äußern kann.

Der kurzfristige Blutplättchenmangel normalisiert sich allerdings in der Regel von selbst und erfordert im Allgemeinen keine Behandlung. In den meisten Fällen nimmt die Immunthrombozytopenie nach einer MMR-Impfung nur einen leichten Verlauf und zieht keinerlei Spätfolgen nach sich. Um sicherzugehen, sollten Betroffene die kleinen punktförmigen Hauteinblutungen dennoch zeitnah in einer ärztlichen Praxis abklären lassen.

Petechien nach Corona-Impfung

Auch die Impfung mit bestimmten Corona-Impfstoffen kann – äußerst selten – eine Immunthrombozytopenie hervorrufen. Bekannt ist dies bislang vor allem für die Impfstoffe Vaxzevria (AstraZeneca) und Jcovden (Johnson & Johnson). Insbesondere Frauen unter 55 Jahren scheinen ein erhöhtes Risiko zu haben.

Im Unterschied zur MMR-Impfung führt die Immunthrombozytopenie nach einer Impfung mit den genannten Corona-Impfstoffen jedoch vereinzelt zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Venenthrombose (etwa im Bein) oder einer Sinusvenenthrombose (einer seltenen Form eines Blutgerinnsels im Gehirn). Ohne Behandlung können diese lebensbedrohlich sein. Rechtzeitig erkannt, lassen sich hingegen Maßnahmen ergreifen.

Aus diesem Grund gilt: Betroffene sollten zur Sicherheit schnellstmöglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn sie kürzlich gegen Corona geimpft wurden und in den ersten vier Wochen danach folgende Beschwerden auftreten:

  • Anzeichen einer (Immun-)Thrombozytopenie, wie Petechien, ungewöhnliche blaue Flecken (vor allem an Beinen oder Armen), spontane Blutungen
  • Anzeichen einer Venenthrombose, wie Kurzatmigkeit, Schmerzen im Brustkorb, schmerzendes und/oder geschwollenes Bein bzw. anhaltende Schmerzen im Bauch
  • Anzeichen für eine Sinusvenenthrombose, wie sehr starke und mehrere Tage anhaltende Kopfschmerzen circa zwei bis drei Wochen nach der Impfung, die nicht auf freiverkäufliche Schmerzmittel reagieren; teilweise treten zusätzliche neurologische Symptome wie Missempfindungen oder Lähmungserscheinungen auf. Hinweis: Diese Kopfschmerzen sind nicht zu verwechseln mit den als harmlos geltenden, meist milden bis mäßigen Kopfschmerzen, die als Impfreaktion zum Zeitpunkt der Impfung auftreten können.

Gut zu wissen
Bei Menschen, die bereits einmal eine Thrombose hatten oder eine angeborene oder erworbene Neigung zu Blutgerinnseln haben (sogenannte Thrombophilie), besteht kein erhöhtes Risiko dafür, nach einer Corona-Impfung solch eine Komplikation zu entwickeln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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